Dienstag, 19. November 2024

Heidelberg/SchönauAusschreibung einer Windkraft-Fläche

[02.02.2023] Der Staatsforstbetrieb ForstBW plant die Ausschreibung einer Potenzialfläche für Windkraft zwischen Heidelberg und Schönau.
Grafik von der vorgesehenen Potenzialfläche zwischen Ziegelhausen und Schönau für die Errichtung von Windkraftanlagen.

Grafik von der vorgesehenen Potenzialfläche zwischen Ziegelhausen und Schönau für die Errichtung von Windkraftanlagen.

(Bildquelle: ForstBW)

Die Anstalt öffentlichen Rechts ForstBW hat jetzt angekündigt, dass sie im Frühjahr dieses Jahres eine Potenzialfläche zwischen Ziegelhausen und Schönau für die Errichtung von Windkraftanlagen öffentlich zur Pacht anbieten wird. Wie ForstBW, die Stadt Heidelberg und Schönau in einer gemeinsamen Pressemeldung bekanntgeben, können interessierte Betreiber sich dann mit einem Angebot zur Nutzung der Fläche bei ForstBW bewerben.
Die Fläche liege zum Großteil im Bereich nördlich des Weilers Hasselbacherhof in Schönau sowie in den Bereichen Münchel und Lärchengarten in der Kammlage zwischen Heidelberg und Schönau. Circa 400 Hektar befänden sich auf Schönauer Gemarkung und knapp 200 Hektar auf Heidelberger Gebiet. Die Areale seien vollständig im Eigentum des Landes.

Änderung rechtlicher Vorgaben

Die rechtlichen und politischen Vorgaben des Landes seien in den vergangenen Monaten in mehreren Punkten geändert worden, um den Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg voranzutreiben. Eine Fläche zwischen Heidelberg und Schönau sei bereits in der Vergangenheit untersucht, vom Nachbarschaftsverband jedoch nicht weiterverfolgt worden. Das Land könne als Eigentümerin der Waldflächen die Ausschreibung ohne Zustimmung der Kommunen oder des Nachbarschaftsverbands vornehmen. Die beteiligten Behörden betonten, dass damit noch keine Genehmigung von Windkraftanlagen verbunden sei. Mit der Veröffentlichung der Potenzialfläche suche das Land zunächst interessierte Betreiber von Windrädern auf der betreffenden Fläche. Dem Gewinner des Angebotsverfahrens obliege es dann, konkrete Umsetzungspläne auszuarbeiten und die erforderlichen Genehmigungen einzuholen. Nur wenn ihm dies gelingt, könne er – gegebenenfalls unter entsprechenden Auflagen – auf der ausgeschriebenen Fläche Windkraftanlagen errichten.

Sehr gut geeignete Fläche

Laut ForstBW handelt es sich bei dieser Fläche nach eingehender Prüfung um eine für die Windkraftnutzung sehr gut geeignete Fläche und einen wichtigen Baustein zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Bereits seit 2012 stelle ForstBW landesweit Staatswaldflächen für die Windkraftnutzung zur Verfügung. Im Koalitionsvertrag der Landesregierung von 2021 sei das Ziel formuliert worden, dass in Baden-Württemberg 1.000 Windenergieanlagen entstehen sollen und der Staatswald hierfür Flächen für rund 500 Anlagen bereitstellen soll. In einer seit dem Jahr 2021 intensivierten Vermarktungsoffensive habe ForstBW bislang bereits 19 Windkraftstandorte angeboten. Die Kammlage zwischen Heidelberg und Schönau biete sowohl bezüglich ihrer Windhöffigkeit (überwiegend über 250 Watt pro Quadratmeter), ihrer langgestreckten Nord-Südausrichtung sowie der Größe von rund 550 Hektar Planungsfläche (Potenzialflächen) für mögliche Windenergieanlagen hervorragende Voraussetzungen. Sie zähle damit zu den herausgehobenen Standorten in den Staatswäldern des Landes, bei denen keine bekannten Hindernisse gegen eine Windkraftnutzung sprechen.

Umfangreiche Gutachten

Von ForstBW werde diese Fläche zunächst bereitgestellt und an einen Projektierer verpachtet. Dieser lege auf der Grundlage umfangreicher Gutachten etwa zum Artenschutz, zur Ermittlung der exakten Windhöffigkeit und zu Erschließungsmöglichkeiten mit den vorhandenen Zuwegungen erst fest, ob und wo die einzelnen Windenergieanlagen entstehen können. ForstBW lege großen Wert darauf, die Standortkommunen rechtzeitig vor einer Ausschreibung der Fläche über das Vorhaben und die Hintergründe zu informieren und begrüße es sehr, dass beide Städte, Heidelberg und Schönau, die Notwendigkeit eines Windkraftausbaus unter den Vorzeichen der Energiewende, zunehmender Autarkie und der Klimakrise ebenfalls sehen.
ForstBW werde diese Windkraftflächen nun zeitnah in einem Angebotsverfahren veröffentlichen. Ausgewertet werde es voraussichtlich im 2. Quartal. Dann könnte im Jahr 2024 die Gutachtenerstellung durch die Projektierer erfolgen und sich das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren anschließen. Windräder würden sich frühestens wohl erst im Jahr 2026 drehen. Weitere detailliertere Informationen erfolgten bei solchen Windkraftprojekten durch den Projektierer, der dann während seiner Planungsphase auch konkretere Angaben machen kann und die Öffentlichkeit informiert.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Windenergie
Das Bild zeigt eine Windkraftanlage im Bau. Der Turm steht bereits, im Vordergrund liegen die Rotoren auf dem Boden.

BWE: Ausschreibungen auf Rekordniveau

[05.11.2024] Der Ausbau der Windenergie an Land erreicht neue Höhen. Mit einem Ausschreibungsvolumen von über 4.000 Megawatt und einer robusten Genehmigungslage nähert sich Deutschland seinem Ziel von 10.000 Megawatt Windenergiezubau pro Jahr. mehr...

Rheinland-Pfalz: Neues Onlineportal für Windkraftausbau

[31.10.2024] Ab dem 1. November 2024 können interessierte Nutzer in Rheinland-Pfalz auf ein neues Flächenportal zugreifen, das den Ausbau der Windenergie im Land voranbringen soll. Das von Innenminister Michael Ebling und der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) entwickelte Tool stellt umfangreiche Daten zu potenziellen Windkraftflächen bereit und ermöglicht eine detaillierte Planung. mehr...

Stadtwerke Tübingen: Neuer Solarpark in Bayern

[28.10.2024] Die Stadtwerke Tübingen beliefern die Universität und das Universitätsklinikum künftig direkt mit selbst erzeugtem Ökostrom aus ihrem neuen Solarpark in Bayern. Die langfristige Zusammenarbeit im Rahmen eines zehnjährigen Power-Purchase-Agreements soll die regionale Energiewende stärken und bei den beteiligten Partnern für Preisstabilität und Klimaschutz sorgen. mehr...

WindGISKI: Standorte für Windkraft mit KI identifizieren

[25.10.2024] Das Forschungsprojekt WindGISKI der Leibniz Universität Hannover hat erste Ergebnisse zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Planung von Windenergieanlagen vorgestellt. Ziel des Projekts ist es, mithilfe eines KI-gestützten Geo-Informationssystems Standorte für Windkraft effizienter und konfliktfreier zu identifizieren. mehr...

Windpark im Schwarzwald: Baden-Württemberg will erneuerbare Energien dynamisch ausbauen.

Baden-Württemberg: Vorranggebiete für Windenergie in Planung

[17.10.2024] Der Ausbau der Windenergie geht in Baden-Württemberg nur langsam voran – beschleunigen soll ihn die Windenergieregionalplanung. Ende September 2025 soll die Planung abgeschlossen sein und dann die Vorranggebiete für Windkraft feststehen. mehr...

Windrad mit Blick auf den Soonwald© Doris Becker

Rhein-Hunsrück-Kreis: Grüne Stromproduktion auf neuem Höchststand

[15.10.2024] 
Die erneuerbare Stromproduktion hat im Rhein-Hunsrück-Kreis im Jahr 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Insbesondere bei der Windkraft konnte der Stromertrag durch Repowering deutlich gesteigert werden. mehr...

Dußlingens Bürgermeister Thomas Hölsch und Hanno Brühl, Prokurist der Stadtwerke Tübingen, beim Unterzeichnen des Pachtvertrags.

Stadtwerke Tübingen / Dußlingen: Pachtvertrag für Windpark unterzeichnet

[11.10.2024] Auf der Gemarkung Dußlingen sollen sich künftig Windräder drehen. Der Gestattung kommunaler Flächen für den interkommunalen Windpark hat die Gemeinde bereits im Mai zugestimmt. Nun wurde auch der Pachtvertrag mit den Stadtwerken Tübingen unterzeichnet. mehr...

Die kommunale Beteiligung an Windenergieprojekten bringt Schwung in den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Windenergie: Kommunen finanziell beteiligen

[07.10.2024] Das Erneuerbare-Energien-Gesetz beteiligt Kommunen seit dem Jahr 2023 an Windenergieprojekten. Dadurch werden die Vorteile der Energiewende vor Ort erfahrbar. Auch die Projektentwickler begrüßen die neue Möglichkeit der finanziellen Beteiligung und wenden sie konsequent an. mehr...

Saarland: Neue Förderrichtlinie für Windkraft

[25.09.2024] Das Saarland führt eine neue Förderrichtlinie ein, um den Ausbau der Windenergie zu beschleunigen. Kommunen können ab sofort finanzielle Unterstützung für die Flächenplanung erhalten. mehr...

Der Windpark Olsberg-Mannstein im nordrheinwestfälischen Hochsauerlandkreis wird von MVV betrieben.

MVV: Windpark im Hochsauerland startet

[25.09.2024] MVV nimmt den Windpark Olsberg-Mannstein im Hochsauerland in Betrieb. Sieben Windenergieanlagen mit Gesamtleistung von über 24 Megawatt können Strom für 25.000 Haushalte liefern. mehr...

JUWI: Mehr als 3.000 MW Windkraft

[19.09.2024] Mit dem Bau von zwei Windparks im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen überschreitet JUWI die 3.000 Megawatt-Schwelle. mehr...

Das Bild zeigt einen Windpark in Nordfriesland.

Bundesnetzagentur: Windkraft mit Rekordzuschlägen

[18.09.2024] Die Bundesnetzagentur hat die aktuellen Ausschreibungsergebnisse für Windenergie an Land veröffentlicht. Mit einem Volumen von knapp drei Gigawatt wurde das jährliche Ausbauziel deutlich übertroffen. Die meisten Zuschläge gingen nach Nordrhein-Westfalen. mehr...

WindEurope-Bericht für das erste Halbjahr 2024

WindEurope-Bericht: Deutschland treibt Ausbau voran

[13.09.2024] Der europäische Windenergieverband WindEurope hat seinen Bericht für das erste Halbjahr 2024 veröffentlicht. Vor allem Deutschland sticht mit einem Rekordwachstum hervor. mehr...

eno energy: Thüringer Wind für Heidenheim

[13.09.2024] eno energy verkauft einen schlüsselfertigen Windpark in Thüringen an die Stadtwerke Heidenheim. mehr...

Das Unternehmen Enercon und die Firmengruppe Bals/SelzEnergie haben jetzt einen Vertrag über die Lieferung und Installation von 57 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 330 Megawatt unterzeichnet.

Enercon: Großauftrag für Windparks

[12.09.2024] Das Unternehmen Enercon und die Firmengruppe Bals/SelzEnergie haben jetzt einen Vertrag über die Lieferung und Installation von 57 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 330 Megawatt unterzeichnet. mehr...