Rheinland-PfalzAuftakt zur Datenwerkstatt
In Rheinland-Pfalz hat jetzt der Auftakt für das vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität ins Leben gerufene Projekt Datenwerkstatt stattgefunden. In ihrer Eröffnungsrede erläuterte die Energieministerin Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen) vor 75 geladenen Gästen das Projekt: „In der ‚Datenwerkstatt Rheinland-Pfalz‘ führen Netzbetreiber, Stadtwerke, Kommunen, Industrie und Wirtschaftsverbände ihre Daten und Erkenntnisse aus den Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrie zu sektorübergreifenden Planungsdaten zusammen. Diese Informationen können die Beteiligten für ihre Planungsprozesse nutzen: die Kommunen für ihre Wärmeplanung, die Industrie für die Umstellung ihrer Produktionsprozesse und die Netzbetreiber für ihre Netzausbauplanung.“
Wie das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität mitteilt, sollen bis Herbst Daten zu Erzeugungslandschaft, kommunaler Lastentwicklung und industrieller Lastentwicklung gesammelt, in Experten-Workshops diskutiert und so zu einer gemeinsam nutzbaren Datengrundlage aufbereitet werden.
Begleitung durch Netzbetreiber
Amprion als Übertragungsnetzbetreiber ebenso wie die verantwortlichen Verteilnetzbetreiber Westnetz, Pfalzwerke Netz, Energienetze Mittelrhein, EWR Netze, Mainzer Netze und Syna begleiteten die Datenwerkstatt mit ihrer netzplanerischen Expertise. Hendrik Neumann, Technischer Geschäftsführer von Amprion, stellt fest: „Für uns ist es enorm wichtig zu wissen, welche Pläne die Kommunen bei der Wärmeversorgung verfolgen, ob sie beispielsweise ein Fernwärmenetz planen oder davon ausgehen, dass vermehrt Wärmepumpen zum Einsatz kommen werden. Gleiches gilt für Industrieunternehmen, die ihre Prozesse wahlweise auf Strom oder auf Wasserstoff umstellen können. Je besser wir solche Entwicklungen abschätzen können, desto besser kennen wir den zukünftigen Strombedarf und können das Stromnetz bedarfsgerecht verstärken und ausbauen.“
Auch der Bereichsleiter Netz-Management der Pfalzwerke Netz AG, Klaus Zimmer, begrüßt den Rundumblick auf die künftige Entwicklung und Verteilung der regionalen Energiebedarfe. Gleichwohl mahnt er: „Solche Austauschformate sind gut und wichtig, aber sie entlassen den Gesetzgeber nicht aus der Pflicht, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Von einer echten integrierten Planung der Energieinfrastruktur sind wir noch weit entfernt. Gleichwohl ist es ein Schritt in die richtige Richtung, Planungsannahmen der unterschiedlichen Akteure in Rheinland-Pfalz zusammenzuführen und abzugleichen.“
Verbesserung der Datenqualität
Thomas Wiesner, Leiter Strategisches Assetmanagement von Westnetz, setzt auf eine Verbesserung der Datenqualität durch den Abgleich mit regionalem Expertenwissen: „Netzbetreiber arbeiten mit verschiedenen Planungsszenarien, in denen sie jeweils unterschiedliche Entwicklungspfade unterstellen. In der Datenwerkstatt haben wir die Möglichkeit, diese Modelle mit lokalem Wissen anzureichern. Geplante Gewerbegebiete, die Ansiedlung von Rechenzentren, eine Produktionsumstellung auf Wasserstoff oder die Ausweisung bestimmter Flächen als Windvorranggebiete – das alles sind wichtige Informationen für uns, die wir als Verteilnetzbetreiber in unseren Planungsmodellen berücksichtigen können. Ganz aktuell treibt uns vor allem das Thema kommunale Wärmeplanung um.“
Nach Angaben des Ministeriums gehört zu den Vorreiterkommunen in Rheinland-Pfalz für die kommunale Wärmeplanung die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler im Ahrtal. Thomas Hoppenz, Geschäftsführer von Ahrtal-Werke beschäftigt sich als örtlicher Versorger mit der zukunftsfähigen Wärmeversorgung: „Wir unterstützen die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler aktiv bei der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung, die bereits 2024, das heißt weit vor der gesetzlichen Frist, vorgestellt werden soll, auch um die notwendigen Investitionen besser kalkulieren zu können. Und bei jeder Baustelle in der Stadt wird geprüft, ob dort auch Strom- und Fernwärme mit in die Versorgungstrassen kommt. Das Fernwärmenetz in Bad Neuahr-Ahrweiler haben wir seit 2021 auf rund 15 Kilometer nahezu verdoppelt. Herzstück dabei ist unsere innovative Kraft-Wärme-Kopplung in Kombination mit einer Wärmepumpe, letztere allein kann rund 200 Haushalte mit Fernwärme versorgen.“ Hoppenz zufolge braucht es einen engen Austausch zwischen Kommunen und Netzbetreiber.
Umso wichtiger sei es laut Energieministerin Katrin Eder, nun das gesamte Projekt-Team der Energiewende Rheinland-Pfalz an einen Tisch zu holen und gemeinsam eine Bestandsaufnahme zu machen.
Projekt PaDiSo: Tipps für die lokale Energiewende
[14.11.2024] Forscherinnen des Projekts PaDiSo haben Handlungsempfehlungen für deutsche Kommunen entwickelt, um sie bei der Gestaltung eines klimaneutralen Energiesystems zu unterstützen. Ziel ist es, kommunalen Akteuren praxisnahe Instrumente und Strategien an die Hand zu geben. mehr...
Energieministerkonferenz: Der Geist von Brunsbüttel
[11.11.2024] Die Energieministerkonferenz in Brunsbüttel hat mit der „Brunsbütteler Erklärung“ einen deutlichen Appell an die Bundesregierung verabschiedet: Die Ministerinnen und Minister fordern spürbare Entlastungen bei den Strompreisen, eine zügige Umsetzung der Gesetze und eine klare Strategie für erneuerbare Energien und Biomasse. mehr...
BDEW: Energiebranche besorgt über Ampel-Aus
[07.11.2024] Nach dem Bruch der Ampelkoalition warnt der BDEW vor den Folgen für die Energiepolitik. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mahnt schnelles und einvernehmliches Handeln an. mehr...
Bundesregierung: KRITIS-Dachgesetz beschlossen
[07.11.2024] Die Bundesregierung hat den Entwurf des KRITIS-Dachgesetzes beschlossen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont die Notwendigkeit des Gesetzes, um Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Katastrophen zu machen. mehr...
Frankfurt am Main: Energiezukunft gemeinsam gestalten
[05.11.2024] Bei einer Veranstaltung der Mainova diskutierten Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef und Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori über den geplanten Ausbau der Strom- und Wärmenetze in Frankfurt. mehr...
Energieblogger: Energiewende in Krisenzeiten
[05.11.2024] Wie kann man Menschen trotz globaler Krisen und Konflikte für die Energiewende gewinnen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das 12. Barcamp Renewables Mitte November in Kassel. mehr...
Stuttgart: Status zur Wärmeplanung
[30.10.2024] Die Landeshauptstadt Stuttgart plant bis 2035 eine klimaneutrale Wärmeversorgung und erhält Unterstützung durch das Regierungspräsidium. In einer Ausschusssitzung berichteten Verantwortliche über den Status und die Herausforderungen dieser nachhaltigen Wärmeplanung. mehr...
EWI-Gutachten: Milliardenanstieg bei EEG-Förderungen
[28.10.2024] Die EEG-Förderung für erneuerbare Energien könnte bis 2025 auf über 18 Milliarden Euro steigen – fast eine Milliarde mehr als 2023. Bis 2029 wird eine Verdoppelung der Erzeugungskapazitäten in Deutschland prognostiziert, die Förderzahlungen könnten auf über 23 Milliarden Euro steigen. mehr...
Bund-Länder-Kooperationsausschuss: Erneuerbare nehmen Fahrt auf
[28.10.2024] Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt und das Vorjahresniveau deutlich übertroffen. Allerdings bleibt der Ausbau der Windenergie hinter den Erwartungen zurück. mehr...
AEE: Hintergrundpapier zu regelbaren Kraftwerken
[28.10.2024] Um die Stromversorgung in Deutschland auch künftig stabil zu halten, sind ergänzend zu erneuerbaren Energien regelbare Kraftwerke notwendig. Dies zeigt ein neues Hintergrundpapier der AEE. mehr...
Sachsen-Anhalt: Ressortplan Klima beschlossen
[25.10.2024] Das Kabinett von Sachsen-Anhalt hat jetzt einen neuen Ressortplan Klima verabschiedet, der 75 Maßnahmen zur Förderung des Klimaschutzes umfasst. Umweltminister Willingmann betonte, dass trotz sinkender Treibhausgasemissionen zusätzliche Anstrengungen notwendig seien, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...
Bremen: Stadtteile sollen direkt profitieren
[17.10.2024] In Bremen soll künftig ein Teil der Erträge von Windkraft- und Freiflächensolaranlagen direkt an die naheliegenden Quartiere fließen können. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Abgabe der Anlagenbetreiber, mit denen die Bremer Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft entsprechende Verträge abschließen kann. mehr...
Studie: Elektrifizierung im Fokus
[14.10.2024] Wie Deutschland bis 2045 ein klimaneutrales Energiesystem erreichen kann, haben Forscher des KIT, des DLR und des Forschungszentrums Jülich in einem neuen Bericht vorgestellt. Sie betonen die Bedeutung der Elektrifizierung und des Ausbaus der erneuerbaren Energien als zentrale Bausteine der Energiewende. mehr...
Braunschweig: Erfolge bei Energieeinsparungen
[11.10.2024] Die Stadt Braunschweig hat einen Energiebericht für ihre städtischen Gebäude vorgelegt. Er dokumentiert, wie die Stadt in den vergangenen Jahren ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß senken konnte. mehr...
Schleswig-Holstein: Solar-Erlass erleichtert Planung
[11.10.2024] Der Solar-Erlass soll den Kommunen in Schleswig-Holstein als Leitfaden bei der Planung und Genehmigung von Freiflächen-Solaranlagen dienen. Die Landesregierung hat den Erlass nun grundlegend überarbeitet. mehr...