Freitag, 22. November 2024

Stadtwerkestudie 2019Aufbruch in neue Geschäftsfelder

[07.06.2019] Die Stadtwerkestudie 2019 von EY und BDEW zeigt Chancen für neue Geschäftsmodelle auf. Entsprechend gut ist die Stimmung bei den kommunalen Unternehmen, sie erwarten bessere Geschäfte. Allerdings gibt es auch Risiken.
Die Stadtwerkestudie 2019 von EY und BDEW zeigt Chancen für neue Geschäftsmodelle auf.

Die Stadtwerkestudie 2019 von EY und BDEW zeigt Chancen für neue Geschäftsmodelle auf.

(Bildquelle: EY/BDEW)

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft und das Beratungsunternehmen EY haben die Stadtwerkestudie 2019 veröffentlicht. Darin heißt es, dass auch die Energiewirtschaft von einer „ Sektorenkonvergenz“ erfasst werde. Das heißt, bislang branchenfremde Unternehmen engagieren sich in traditionellen Geschäftsfeldern der Energieversorger. Laut der Studie nehmen die Stadtwerke diese Herausforderungen an. Sie bewegen sich ihrerseits immer stärker in andere Bereiche hinein und seien längst im Rahmen unterschiedlicher Geschäftsmodelle mit anderen Sektoren eng verbunden. Die Übernahme der Nebenkostenabrechnung für Mietwohnungen, der Verkauf von Smart-Home-Produkten oder auch Dienste im Bereich Telekommunikation (TK) seien nur einige Beispiele für neue Geschäftsfelder.
Ein wichtiges Ergebnis der Stadtwerkestudie 2019: Die Sektorenkonvergenz wird von der Energiewirtschaft als Chance eingestuft. Die größten Synergiepotenziale werden in der Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft, der Technologie- und TK-Branche gesehen. Dadurch eröffnen sich Chancen, vor allem in der dezentralen Stromerzeugung, dem Smart Metering und der Elektromobilität. Stadtwerke und Energieversorger sehen sich zudem künftig als umfassende Plattformbetreiber im Betrieb von Smart-Meter-Gateways, der Lade-Infrastruktur oder im Gebäude-Management.
Metin Fidan, Leiter des Energiesektors bei EY, erklärt: „Die Ergebnisse der Studie zeigen: Es herrscht Aufbruchstimmung bei den Energieversorgern. Sie arbeiten an neuen Geschäftsmodellen und setzen zunehmend auf Kooperationen und Partnerschaften. Stadtwerke und Energieversorgungsunternehmen sehen sich als Orchestrator, der die Angebote verschiedener Partner zu einem Produkt mit Mehrwert für die Kunden kombiniert.“ Fidan warnt jedoch, dass die Entwicklung auch Risiken berge. Es sei zu erwarten, dass sich zukünftig noch mehr Unternehmen aus anderen Branchen in der Energiewirtschaft engagieren – insbesondere im Vertrieb und im Kundengeschäft.
BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer ist dennoch optimistisch: „Die Energiewirtschaft zählt ganz klar wieder zu den Wachstumsbranchen. Die Energieunternehmen können eine treibende Rolle in Geschäftsfeldern wie der dezentralen Stromerzeugung oder der Elektromobilität einnehmen. Entwicklungspotenziale gibt es auch in Bereichen wie TK-Dienstleistungen, Quartierskonzepten sowie bei Smart-Home-Ansätzen. Die Stimmung in der Energiewirtschaft ist entsprechend gut, das zeigt auch die Befragung von EY: Fast drei Viertel der Unternehmen erwarten für 2019 gute oder sehr gute Geschäfte – dieser Wert liegt um elf Prozentpunkte über dem Vorjahr.“



Stichwörter: Politik, BDEW, EY


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Projekt PaDiSo: Tipps für die lokale Energiewende

[14.11.2024] Forscherinnen des Projekts PaDiSo haben Handlungsempfehlungen für deutsche Kommunen entwickelt, um sie bei der Gestaltung eines klimaneutralen Energiesystems zu unterstützen. Ziel ist es, kommunalen Akteuren praxisnahe Instrumente und Strategien an die Hand zu geben. mehr...

Das Bild ist ein Porträtfoto des schleswig-holsteinischen Energieministers Tobias Goldschmidt

Energieministerkonferenz: Der Geist von Brunsbüttel

[11.11.2024] Die Energieministerkonferenz in Brunsbüttel hat mit der „Brunsbütteler Erklärung“ einen deutlichen Appell an die Bundesregierung verabschiedet: Die Ministerinnen und Minister fordern spürbare Entlastungen bei den Strompreisen, eine zügige Umsetzung der Gesetze und eine klare Strategie für erneuerbare Energien und Biomasse. mehr...

Das Bild ist ein Portätfoto von Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

BDEW: Energiebranche besorgt über Ampel-Aus

[07.11.2024] Nach dem Bruch der Ampelkoalition warnt der BDEW vor den Folgen für die Energiepolitik. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mahnt schnelles und einvernehmliches Handeln an. mehr...

Auf dem Bild ist ein Umspannwerk zu sehen, im Vordergrund zwei Personen, die sich über einen Plan beugen.

Bundesregierung: KRITIS-Dachgesetz beschlossen

[07.11.2024] Die Bundesregierung hat den Entwurf des KRITIS-Dachgesetzes beschlossen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont die Notwendigkeit des Gesetzes, um Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Katastrophen zu machen. mehr...

Auf dem Bild sind Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, Hessens Energie- und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori und Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef zu sehen. Sie halten ein Plakat in Händen, das das Konzept der Energiewendeviertel illustriert.

Frankfurt am Main: Energiezukunft gemeinsam gestalten

[05.11.2024] Bei einer Veranstaltung der Mainova diskutierten Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef und Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori über den geplanten Ausbau der Strom- und Wärmenetze in Frankfurt. mehr...

Barcamp 2023 in der SMA Solar Academy. Foto: Heiko Meyer

Energieblogger: Energiewende in Krisenzeiten

[05.11.2024] Wie kann man Menschen trotz globaler Krisen und Konflikte für die Energiewende gewinnen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das 12. Barcamp Renewables Mitte November in Kassel. mehr...

Stuttgart: Status zur Wärmeplanung

[30.10.2024] Die Landeshauptstadt Stuttgart plant bis 2035 eine klimaneutrale Wärmeversorgung und erhält Unterstützung durch das Regierungspräsidium. In einer Ausschusssitzung berichteten Verantwortliche über den Status und die Herausforderungen dieser nachhaltigen Wärmeplanung. mehr...

Die Säulen-Grafik zeigt die Entwicklung der installierten Leistung Erneuerbarer-Energien-Anlagen von 2023 bis 2029.

EWI-Gutachten: Milliardenanstieg bei EEG-Förderungen

[28.10.2024] Die EEG-Förderung für erneuerbare Energien könnte bis 2025 auf über 18 Milliarden Euro steigen – fast eine Milliarde mehr als 2023. Bis 2029 wird eine Verdoppelung der Erzeugungskapazitäten in Deutschland prognostiziert, die Förderzahlungen könnten auf über 23 Milliarden Euro steigen. mehr...

Das Bild zeigt Module einer Freiflächen-Photovoltaikanlage, imHintergrund sind Windräder zu sehen.

Bund-Länder-Kooperationsausschuss: Erneuerbare nehmen Fahrt auf

[28.10.2024] Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt und das Vorjahresniveau deutlich übertroffen. Allerdings bleibt der Ausbau der Windenergie hinter den Erwartungen zurück. mehr...

AEE: Hintergrundpapier zu regelbaren Kraftwerken

[28.10.2024] Um die Stromversorgung in Deutschland auch künftig stabil zu halten, sind ergänzend zu erneuerbaren Energien regelbare Kraftwerke notwendig. Dies zeigt ein neues Hintergrundpapier der AEE. mehr...

Sachsen-Anhalt: Ressortplan Klima beschlossen

[25.10.2024] Das Kabinett von Sachsen-Anhalt hat jetzt einen neuen Ressortplan Klima verabschiedet, der 75 Maßnahmen zur Förderung des Klimaschutzes umfasst. Umweltminister Willingmann betonte, dass trotz sinkender Treibhausgasemissionen zusätzliche Anstrengungen notwendig seien, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...

Eine Freiflächensolaranlage.

Bremen: Stadtteile sollen direkt profitieren

[17.10.2024] In Bremen soll künftig ein Teil der Erträge von Windkraft- und Freiflächensolaranlagen direkt an die naheliegenden Quartiere fließen können. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Abgabe der Anlagenbetreiber, mit denen die Bremer Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft entsprechende Verträge abschließen kann. mehr...

Die Grafik symbolisiert Zukunftsszenarien für die Energiewende, die sowohl technische als auch soziale Aspekte einbeziehen. Die in blau gehaltene Grafik zeigt Gebäude, Windräder und Strommasten.

Studie: Elektrifizierung im Fokus

[14.10.2024] Wie Deutschland bis 2045 ein klimaneutrales Energiesystem erreichen kann, haben Forscher des KIT, des DLR und des Forschungszentrums Jülich in einem neuen Bericht vorgestellt. Sie betonen die Bedeutung der Elektrifizierung und des Ausbaus der erneuerbaren Energien als zentrale Bausteine der Energiewende. mehr...

Zu sehen ist das historische Rathaus der Stadt Braunschweig.

Braunschweig: Erfolge bei Energieeinsparungen

[11.10.2024] Die Stadt Braunschweig hat einen Energiebericht für ihre städtischen Gebäude vorgelegt. Er dokumentiert, wie die Stadt in den vergangenen Jahren ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß senken konnte. mehr...

Das Bild zeigt Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack.

Schleswig-Holstein: Solar-Erlass erleichtert Planung

[11.10.2024] Der Solar-Erlass soll den Kommunen in Schleswig-Holstein als Leitfaden bei der Planung und Genehmigung von Freiflächen-Solaranlagen dienen. Die Landesregierung hat den Erlass nun grundlegend überarbeitet. mehr...