Montag, 23. Dezember 2024

PotsdamAuf dem Weg zur smarten Stadt

[12.07.2022] Vor rund einem Jahr ist Potsdam BMI-geförderte Smart-City-Modellkommune geworden. Jetzt hat die Arbeitsgruppe Smart City den Projektzwischenstand vorgestellt. Es wird demnach noch an der Strategie gearbeitet, erste Vorhaben wie das LoRaWAN-Netz sollen aber bald zur Verfügung stehen.
Das Holländische Viertel in der vom BMI geförderten Smart-City-Modellkommune Potsdam.

Das Holländische Viertel in der vom BMI geförderten Smart-City-Modellkommune Potsdam.

(Bildquelle: Landeshauptstadt Potsdam/Robert Schnabel)

Vor rund einem Jahr hat Potsdam vom Bundesministerium des Inneren und für Heimat (BMI) die Förderzusage als Smart-City-Modellkommune erhalten. Jetzt hat die Arbeitsgruppe Smart City den Stadtverordneten im Hauptausschuss einen Projektzwischenstand vorgestellt. Wie die brandenburgische Landeshauptstadt berichtet, sollen in den kommenden Monaten beispielsweise ein digitales Tool zur Bürgerbeteiligung erstellt und eine öffentliche LoRaWAN-Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden. Zudem sollen ein partizipatives Stadtteilmodell und eine offene urbane Datenplattform geschaffen werden.
Derzeit befindet sich Potsdam in der Strategieerstellung, die bis Mai 2023 durch die Stadtverordneten beschlossen werden soll. Innerhalb der vergangenen Monate seien bereits ein Verwaltungsbereich Smart City mit neuen Mitarbeitenden aufgebaut, die Strategieerstellung vorangebracht und erste Projekte modellhaft erprobt worden, sagt Oberbürgermeister Mike Schubert. Dabei würden die drei zentralen Zukunftsthemen Digitalisierung, Bekämpfung des Klimawandels und Bürgerbeteiligung miteinander verknüpft.

Smart und grün mit LoRaWAN

Im Detail vorgestellt hat Monty Balisch, Geschäftsführer der Stadtwerke Potsdam, das Projekt LoRaWAN. Dieses digitale Funknetzwerk ermöglicht im Rahmen der Smart City die energieeffiziente Übertragung kleinerer Datenmengen über eine große Reichweite. Derzeit hat der Stadtwerke-Verbund fünf so genannte Gateways im Stadtgebiet errichtet und unterschiedliche Sensorarten für diverse Anwendungsfälle ins Netz eingebunden, welche stetig erweitert werden. So wurden zu Testzwecken verschiedene Sensoren verbaut: etwa zur Raumklima-Messung in Konferenzräumen, zur Prüfung der Belegung von Parkplätzen an E-Ladesäulen oder zur Kontrolle von Server-Räumen.
Auch Sensoren, die die Bodenfeuchtigkeit im Umfeld von Bäumen messen, wurden verbaut. Ein solcher Sensor sendet dann regelmäßig die aktuelle Luft- und Bodentemperatur, die Luftfeuchtigkeit sowie die Bodenfeuchte. In einer nachgelagerten Plattform wird die Bewertung vorgenommen und dargestellt, ob die Bodenfeuchte für den Baum ausreichend ist. Diese Anwendung soll mit der Landeshauptstadt besprochen und gemeinsam weiterentwickelt werden, erklärt SWP-Geschäftsführer Balisch. Die Potsdamer Stadtwerke seien bereits im Austausch mit anderen Stadtwerken in Deutschland, um solche smarten Systeme weiterzuentwickeln und künftig in der Praxis einzusetzen.

Mitbestimmung als wichtiges Element

Potsdams Bewerbung im Förderprogramm Modellprojekte Smart Cities erfolgte in enger Abstimmung mit den Stadtwerken Potsdam und weiteren kommunalen Unternehmen. Das Vorhaben wird zudem von zahlreichen Akteuren der Potsdamer Wissenschafts- und Wirtschaftslandschaft, der Wohnungswirtschaft im Potsdamer Arbeitskreis StadtSpuren sowie von Institutionen der Metropolregion Berlin-Brandenburg unterstützt.
Nach der Förderbewilligung wurde zur Steuerung ein Projekt-Team eingesetzt, das die Umsetzung der ausgewählten Ideen vorbereitet.
Gemeinsam mit Potsdamer Bürgern, Experten sowie Stadtverordneten sollen die Prinzipien der digitalen Stadt diskutiert und ein gemeinsames Verständnis für die Rolle der Kommune in der digitalen Daseinsvorsorge gefunden werden. Darüber hinaus hat Oberbürgermeister Mike Schubert bereits im vergangenen Herbst einen Digitalisierungsrat einberufen, der Impulse für die Umsetzung der Maßnahmen und Projekte geben und die Erarbeitung der Smart-City-Strategie begleiten soll.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City

Osnabrück: Schule digitalisiert Energieverbrauch

[12.12.2024] Das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Osnabrück hat jetzt im Rahmen eines Smart-City-Pilotprojekts seinen Energieverbrauch digitalisiert. mehr...

Kreis Hof: Projekt zu smarten Bänken

[22.10.2024] Im Rahmen des Smart-Cities-Projekts testet der Landkreis Hof aktuell smarte Bänke in Bad Steben, Helmbrechts und Rehau. Diese bieten nicht nur Sitzgelegenheiten, sondern auch digitale Funktionen wie das Laden von Geräten und die Erfassung von Umweltdaten. mehr...

Smart City: Mehrwerte durch Smart X

[16.10.2024] Wie kann eine zentrale Datenplattform das urbane Leben nachhaltig verbessern, Bürger schützen und Kommunen entlasten? Die Open-Source-basierte Plattform Smart X von GISA liefert auf diese Fragen die passenden Antworten. mehr...

Das Bild zeigt einen Radfahrer, im Hintergrund ist ein Smart-Light-Lichtmast zu sehen.

enercity: Smartes Licht am Maschsee

[08.10.2024] Die Landeshauptstadt Hannover und enercity realisieren ein innovatives Beleuchtungsprojekt am Maschsee. Das Smart.Light-System verbindet Energieeffizienz, Insektenschutz und Digitalisierung und ist Teil der Smart City Initiative #HANnovativ. mehr...

Olpe: Am Abend sorgt die Beleuchtung der Solarbank für ein schönes Ambiente.

Olpe: Solarbänke spenden Strom und WLAN

[07.08.2024] In Olpe stehen seit etwa neun Monaten zwei smarte Solarbänke. Sie bieten nicht nur Sitzmöglichkeiten, sondern auch kostenlose WLAN-Hotspots und Lademöglichkeiten für mobile Geräte. mehr...

Der Erste Kreisbeigeordnete Pascal Badziong

Kreis Mayen-Koblenz: LoRaWAN-Antenne installiert

[27.06.2024] Auf dem Dach des CJD-Berufsförderungswerks in Vallendar ist jetzt eine LoRaWAN-Antenne installiert – sie ist ein wichtiger Baustein des Projekts „Smarte Region MYK10“. mehr...

Aachen: Start eines LoRaWAN-Projekts

[24.06.2024] Im Netz der StädteRegion Aachen soll jetzt in einem Gemeinschaftsprojekt von Regionetz, NetAachen und regio iT bis Ende 2025 ein leistungsfähiges, innovatives Kommunikationsnetzwerk aufgebaut werden, um alle netzdienlichen Anwendungsfälle von Regionetz innerhalb des Netzgebiets abzudecken. mehr...

In Würzburg funkt seit Kurzem die erste 5G-Straßenleuchte Bayerns.

Würzburg: Erste 5G-Straßenleuchte Bayerns

[22.04.2024] In Würzburg wurde jetzt die erste 5G-Straßenleuchte Bayerns in Betrieb genommen. Sie ist das Ergebnis eines Pilotprojekts von O2 Telefónica, 5G Synergiewerk und den Stadtwerken Würzburg. mehr...

Ein Mitarbeiter der Smart City Solutions GmbH installiert die Sensoren an Gas- und Wasserzählern in einer Hagener Kita.

Hagen: Erfassung des Energieverbrauchs

[11.04.2024] In der Stadt Hagen erfassen intelligente Messsysteme und Sensoren seit Anfang Februar den Energieverbrauch in städtischen Gebäuden. mehr...

Freuen sich über die neue Wetterstation im Konstanzer Herosé-Park*

Konstanz: Wetterstationen für die Smart Green City

[22.12.2023] Zwölf Wetterstationen liefern in Konstanz künftig genaue Klimadaten. Diese sollen unter anderem für die Stadtplanung und zur effizienten Steuerung des Winterdienstes genutzt werden. mehr...

Sensor für das Parkraum-Management.

Mainova/evm: Kräfte gebündelt

[12.12.2023] Um Kommunen auf dem Weg zur Smart City zu unterstützen, arbeiten Mainova und die Energieversorgung Mittelrhein (evm) enger zusammen. Beide Unternehmen wollen ein gemeinsames Smart-City-Portfolio entwickeln. mehr...

Wird mit einem Regler von energielenker gesteuert: Smartes Quartier Harsefeld.

energielenker: Regler steuert smartes Quartier

[15.11.2023] Ein Regler von energielenker steuert die Energieflüsse in einem smarten Quartier Harsefeld. mehr...

GISA: Webinare zur Smart City
 

[17.10.2023] Anhand von Praxisbeispielen stellt das Unternehmen GISA in drei Online-Sessions seine Plattform für Smart-City-Anwendungen vor. Interessierte Kommunen können sich noch anmelden. mehr...

Funky Rüsselsheim: Die Wohnhäuser des Max-Beckmann-Wegs senden ihre Verbrauchsdaten über ein LoRaWAN an die Stadtwerke.

Rüsselsheim: Stadt hat den Funk

[06.09.2023] In Rüsselsheim erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner des Max-Beckmann-Wegs monatlich Daten über ihren Energieverbrauch per Funk. Möglich macht dies ein von den Stadtwerken installiertes LoRaWAN. mehr...

Thomas Wilken und Dr. Stefan Plesser (v.l.) vom Forschungsinstitut SIZ energieplus und Stadtbaurat Hans-Georg Leuer kamen zur Unterzeichnung des LoI.

Braunschweig: Vorbereitung eines Förderantrags

[04.09.2023] Braunschweig bereitet derzeit einen Förderantrag für das Forschungsprojekt C2T vor. Im Rahmen des Projekts soll die Braunschweiger Bahnstadt zu einem der größten Reallabore für die nachhaltige Transformation der Wärme- und Kälteversorgung in Deutschland werden. mehr...