Samstag, 19. April 2025

Baden-WürttembergAnteil der Erneuerbaren steigt

[09.05.2017] Die erneuerbaren Energien tragen in Baden-Württemberg mit rund einem Viertel zur Stromerzeugung bei. Ihr Anteil am Endenergieverbrauch in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr beträgt fast 14 Prozent.

Mit rund einem Viertel tragen zwischenzeitlich die erneubaren Energien zur Stromerzeugung in Baden-Württemberg bei. Das meldet jetzt das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Zudem betrage ihr Anteil am Endenergieverbrauch in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr fast 14 Prozent. „Der Ausbau der Erneuerbaren geht weiter voran“, kommentiert Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller (Bündnis 90 / Die Grünen) diese vorläufigen Zahlen für das Jahr 2016. „Bei der Energieeinsparung haben wir allerdings noch einiges zu tun und zwar in allen Bereichen.“
Aufgrund des witterungsbedingt höheren Wärmebedarfs und des weiter wachsenden Verbrauchs im Verkehrssektor ist der Endenergieverbrauch laut Ministeriumsangaben im Jahr 2016 um gut zwei Prozent auf 290 Terrawattstunden (TWh) gestiegen. Der Mehrverbrauch sei nur zum Teil von erneuerbaren Energien gedeckt worden. Prozentual sei damit der Anteil der Erneuerbaren am Endenergieverbrauch im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent gestiegen, der der fossilen Energien und Kernkraft um 1,8 Prozent. Im Strombereich ist die Erzeugung aus erneuerbaren Energien nach den ersten Schätzungen um knapp 0,5 auf 15,3 TWh gewachsen.
Die gesamte Bruttostromerzeugung in Baden-Württemberg umfasst laut der Meldung 61,8 TWh. Getragen wurde das Wachstum von Wind- (+0,14 TWh) und Wasserkraft (+0,4 TWh), während die Photovoltaik leicht rückläufig war (-0,1 TWh). Letztere sei dennoch mit einem Anteil von acht Prozent an der Bruttostromerzeugung das Zugpferd der erneuerbaren Energien vor Wasserkraft (7,7 Prozent) und Biogas (4,5 Prozent). Die Windkraft hatte 2016 einen Anteil von 1,6 Prozent. Mit 74,7 TWh sei der Stromverbrauch in Baden-Württemberg in etwa stabil geblieben.
Im Wärmebereich hat sich laut Ministerium der Trend zu mehr Erneuerbaren fortgesetzt. Insgesamt seien hier 20,8 TWh mit erneuerbaren Energiequellen erzeugt worden. Das entspreche einem Gesamtanteil an der Wärmeerzeugung von 15,6 Prozent (Vorjahr 15,1 Prozent). Nicht enthalten ist dabei die Wärmeerzeugung mit Strom. Genutzt wurden Holz (15,8 TWh), Solarthermie (1,6 TWh), Biogas (1,3 TWh) und Umweltwärme mithilfe von Wärmepumpen (1,2 TWh).
Unverändert im Vergleich zu 2015 blieb der Anteil erneuerbarer Energien im Verkehrssektor. Die Nutzung von Biokraftstoffen sei zwar geringfügig angestiegen, gleichzeit sei aber der gesamte Kraftstoffverbrauch von 88,5 auf 90,8 TWh gestiegen. Wie in den Vorjahren wurde Biodiesel mit etwa 2,8 TWh am meisten genutzt, gefolgt von Bioethanol mit zirka 1,2 TWh. Den Bericht hat das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im Auftrag des Umweltministeriums erarbeitet.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Baden-Württemberg: Rückschritt beim Windkraftausbau?

[15.04.2025] In Baden-Württemberg sorgt eine Formulierung im neuen Koalitionsvertrag zum Thema Windkraft für Irritationen. Verbände warnen vor einem Rückschlag für die Energiewende im Süden. mehr...

Koalitionsvertrag: Zustimmung und Kritik

[10.04.2025] Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD stößt in der Energiewirtschaft auf überwiegend positive Reaktionen. Die Verbände BDEW und VKU sowie die Stadtwerke-Kooperation Trianel sehen wichtige Signale für die Energiewende – fordern aber rasches Handeln und warnen vor kritischen Markteingriffen. mehr...

Rheinland-Pfalz: Weg frei für kommunale Wärmeplanung

[09.04.2025] Rheinland-Pfalz hat ein Ausführungsgesetz zur kommunalen Wärmeplanung verabschiedet. Es soll den Kommunen mehr Klarheit und Handlungsspielraum geben. Insbesondere kleinere Gemeinden können auf ein vereinfachtes Verfahren setzen. mehr...

BEE-Präsidentin Simone Peter bewertet den Referentenentwurf zum EnWG und EEG überwiegend positiv.

BEE: Strombedarf bleibt hoch

[08.04.2025] Der BEE warnt vor einer Unterschätzung des Strombedarfs und übt Kritik an einer Aurora-Studie. mehr...

BDEW: Mehr Effizienz für Energiewende

[04.04.2025] Der BDEW fordert eine Kurskorrektur bei der Energiewende. Sie müsse effizienter, praxistauglicher und unbürokratischer werden. mehr...

Thüga: Kritik an Plänen der BNetzA

[02.04.2025] Die Pläne der Bundesnetzagentur zur Regulierung der Stromnetzbetreiber stoßen auf scharfe Kritik: Laut Thüga würden sie die Renditen drastisch senken und Investitionen in den Netzausbau erschweren. mehr...

interview

Interview: Weiterbildung als Renditebringer

[31.03.2025] Die kommunale Versorgungswirtschaft ist vom Fachkräftemangel stark betroffen. Warum Weiterbildungsmaßnahmen gerade in dieser Situation eine strategische Notwendigkeit sind, erklärt Christina Zenke, Leiterin der VKU Akademie, im Interview mit stadt+werk. mehr...

Lausitz: Bewerbung als Net Zero Valley in Brüssel

[24.03.2025] Die Lausitz strebt an, Europas erstes Net Zero Valley zu werden. In Brüssel präsentierten Vertreter der Region gemeinsam mit den Staatssekretären Sachsens und Brandenburgs ihre Bewerbung für das EU-Programm, das saubere Technologien und nachhaltige Industrien fördert. mehr...

Metropolregion Nordwest: Förderung von Projekten zur Energietransformation

[12.03.2025] Die Metropolregion Nordwest fördert mit insgesamt 500.000 Euro sechs innovative Projekte zur Energietransformation. Dabei stehen der Einsatz Künstlicher Intelligenz, die Fachkräftegewinnung, der Netzausbau sowie die Akzeptanzsteigerung der Energiewende im Fokus. mehr...

VKU: Neustart der Energiewende gefordert

[11.03.2025] Der VKU fordert einen Neustart der Energiewende mit einem klaren Fokus auf Kosteneffizienz. In einem aktuellen Positionspapier schlägt der Verband konkrete Maßnahmen vor, um steigende Netzentgelte zu begrenzen, die Finanzierung der Wärmewende zu sichern und den Ausbau erneuerbarer Energien systemdienlicher zu gestalten. mehr...

Wärmewende: Verbände appellieren an neue Bundesregierung

[05.03.2025] Ein breites Bündnis von Verbänden fordert die Politik auf, die Wärmewende mit klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen voranzutreiben. In einem gemeinsamen Appell drängen sie auf eine sozialverträgliche und praxistaugliche Strategie, um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zu beschleunigen. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Förderung für Projekt zur Bioökonomie

[28.02.2025] Mit dem Transformationscluster BioökonomieREVIER erhält das Rheinische Revier eine zentrale Plattform für die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Bioökonomie. mehr...

EU: Stellungnahmen zum Clean Industrial Deal

[28.02.2025] Der von der EU-Kommission vorgestellte Clean Industrial Deal soll Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Industrie klimaneutral umgestalten. Unterschiedliche Stellungnahmen hierzu haben jetzt Thüga, Bitkom und BEE abgegeben. mehr...

BDEW: Verband fordert klare Energiepolitik

[24.02.2025] Nach der gestrigen Bundestagswahl zeichnet sich eine Koalition aus CDU/CSU und SPD ab. Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, mahnt zügige Verhandlungen an und fordert eine entschlossene Energiepolitik. mehr...

Das Bild zeigt die Titelseite des dena-Impulspapiers „Zwölf Leitplanken für die nächste Legislatur“.

dena: Klare Regeln für die Energiewende

[19.02.2025] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ein Impulspapier mit Empfehlungen für eine konsequente Energie- und Klimapolitik vorgelegt. Sie fordert verlässliche Rahmenbedingungen, eine bessere Abstimmung zwischen den politischen Ebenen und eine gesicherte Finanzierung der Energiewende. mehr...