HalleAnlage produziert grüne Kohle
In Halle produziert jetzt eine Demonstrationsanlage aus Grünabfällen Kohle.
v.l.: Frank Bannert, Landrat des Saalekreises; Dr. Hermann Onko Aeikens, Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt; Egbert Geier, Bürgermeister der Stadt Halle; Jörg Schulze, HWS-Geschäftsführer
(Bildquelle: Stadtwerke Halle GmbH)
Das Unternehmen Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft (HWS) hat jetzt eine Demonstrationsanlage in Betrieb genommen, die kommunale Grünabfälle zu Kohle verarbeitet. Wie die Stadtwerke Halle mitteilen, sollen dort im Rahmen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) initiierten Förderprogramms „Energetische Biomassenutzung“ hochwertige Brennstoffe aus Bioabfällen durch Hydrothermale Carbonisierung (HTC) hergestellt werden. „Wir wollen jährlich 2.500 Tonnen unseres Grünschnitts mit dem HTC-Verfahren in einen Biobrennstoff umwandeln“, erklärt Jörg Schulze, Geschäftsführer der HWS. „Das Besondere an der nun entstandenen HTC-Demonstrationsanlage: Der Umwandlungsprozess wird in bestehende Verwertungswege integriert. In der Anlage wird angewendet und optimiert, was zuvor im Labor verschiedene Tests durchlaufen hat.“ Laut dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt sollen aus den 2.500 Tonnen Grünabfall etwa 1.000 Tonnen grüne Kohle hergestellt werden. „Ziel des Projekts ist ein Verwertungskonzept, das auch auf andere Unternehmen übertragbar und nachnutzungsfähig ist“, erläutert Matthias Lux, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Halle. „Ein lagerfähiges Produkt als Energieträger mit einer vorzeigbaren Energiebilanz könnte erhebliche Mengen fossiler Energieträger ersetzen.“ Mit der nachnutzungsfähigen Herstellung von HTC-Kohle in der Anlage sei ein großer Schritt zur industriellen Produktion eines klimafreundlichen Ersatzes für fossile Kohle getan. „Damit leistet die HWS einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz“, so Lux weiter. Hermann Onko Aeikens (CDU), Minister für Landwirtschaft und Umwelt in Sachsen-Anhalt, sieht in dem Verfahren die auch Möglichkeit, das Potenzial an biogenen Reststoffen für eine energetisch-stoffliche Anwendung noch umfassender einzusetzen. „Die energetische Nutzung von Bioabfällen kann Konkurrenzen zur Nahrungsmittelproduktion verringern“, sagt der Minister.
Das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) begleitet das Projekt Integrierte Verwertungsanlage und Strategie für kommunale Biomasse der HWS wissenschaftlich und hat bereits vor dem Bau der Demonstrationsanlage umfangreiche Laborversuche zur HTC durchgeführt, so die Stadtwerke Halle. Demnach seien die chemische Zusammensetzung und der Brennwert durch das HTC-Verfahren mit fossiler Kohle vergleichbar.
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