Donnerstag, 26. Dezember 2024

Stadtwerke SoestAnalysen auf Knopfdruck

[20.07.2017] SAP HANA erlaubt Unternehmen einen Überblick über sämtliche Prozesse in Echtzeit. Die Stadtwerke Soest haben bereits auf die neue Plattform umgestellt. Unterstützt wurde der kommunale Versorger dabei vom IT-Dienstleister items.

Als erster kommunaler Energieversorger in Deutschland haben die Stadtwerke Soest ihre branchenspezifische Lösung SAP IS-U (Industry Solution Utilities) auf die Plattform SAP HANA migriert. Der Hintergrund: SAP hat die Wartung der bestehenden SAP-Lösungen abgekündigt und die neue Produktschiene SAP S/4-HANA basiert ausschließlich auf der neuen Entwicklungsplattform. Unternehmen, die SAP im Einsatz haben, müssen deshalb bis zum Jahr 2025 zwingend auf SAP HANA migrieren.
Laut SAP erhalten Unternehmen mit der Plattform einen Überblick über sämtliche Prozesse in Echtzeit. Dies wird durch die so genannte In-Memory-Technik ermöglicht, die den gegenüber der Festplatte erheblich schneller zugreifbaren Arbeitsspeicher des Computers zur Datenspeicherung nutzt. Der auf die Energiewirtschaft spezialisierte IT-Dienstleister items hat sich schon früh mit SAP HANA auseinandergesetzt. Seit Oktober 2016 ist items auch SAP-HANA-zertifiziert, hat also gegenüber dem Walldorfer Software-Konzern die Leistungsfähigkeit nachgewiesen, die Kunden bei einer Migration auf die neue Plattform zu unterstützen.
Zusammen mit den Stadtwerken Soest als aktivem Partner ist der Münsteraner IT-Dienstleister dann die HANA-Migration angegangen. Ralf Leufkes, SAP Solution Architect bei items, erläutert: „Wir haben die Methode Tailored Data Center Integration genutzt. Dies hatte den Vorteil, dass wir an unserer bestehenden IT-Infrastruktur nichts ändern mussten.“ Die technische Migration auf die HANA-Systeme sei mit SAP-Standardmitteln Export und Import realisiert worden. Schon nach einem Wochenende sei das System produktiv gewesen.

Problemlose Migration

Norbert Zyprian, CIO der Stadtwerke Soest, bestätigt: „Für uns als Kunde ist diese Migration im Hintergrund absolut problemlos abgelaufen.“ Der große Vorteil war laut Zyprian, dass es für die Nutzer keine Änderungen gab. Trotz der technisch völlig neuen Plattform arbeiten sie weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung. Ein weiterer Vorteil hat sich ebenfalls gleich gezeigt: äußerst kurze Zugriffszeiten dank der In-Memory-Technologie. Zyprian: „Für die regelmäßigen Verbrauchsanalysen benötigten die alte Hardware und die Oracle-Datenbank Laufzeiten von anderthalb Stunden. Mit der neuen Technik ist das auf Knopfdruck möglich.“
Im Januar haben die Stadtwerke Soest die erste Jahresabrechung mit dem neuen System durchgeführt. Norbert Zyprian berichtet: „Es gab keinerlei technische Probleme, alle Transaktionen funktionierten tadellos. Wir sind heute als Stichtagsabrechner mit HANA theoretisch in der Lage, alle 145.000 Verträge der Netz- und Liefermandanten an einem Tag abzurechnen, zu fakturieren und zu drucken. Das war vorher undenkbar.“ Bei der Abrechnung gibt es enorme Geschwindigkeitsvorteile. Zahlläufe werden jetzt in 4 statt 40 Minuten abgearbeitet und die Auswertung offener Posten über alle Vertragskonten sind innerhalb von Sekunden verfügbar. „Das war vorher nur in einem Lauf über Nacht und auch nur mit einem zusätzlichen Applikationsserver möglich“, erzählt der IT-Chef der Stadtwerke.
Erste Folgeprojekte sind bereits in Planung. Derzeit bereiten die Stadtwerke Soest gemeinsam mit ihrem Dienstleister items die Umstellung von Finanzbuchhaltung und Controlling auf SAP S/4 HANA Finance vor. Gefragt nach den weiteren Plänen, antwortet Norbert Zyprian:
„Wir warten gespannt auf neue Module von SAP unter HANA. Hier stehen neben S/4 Logistics natürlich große Veränderungen in dem für uns wichtigsten Modul, der Branchenlösung IS-U an, die dann S/4 Utilities heißt. Des Weiteren planen wir aktuell, Themen im Bereich Internet of Things umzusetzen. Hierfür ist HANA wie geschaffen.“

Basis für weitere Projekte

Nach den Worten von SAP-Experte Ralf Leufkes soll die Migration auf HANA die Basis für weitere Projekte legen. Dazu sei items im Gespräch mit weiteren Kunden. „Das Interesse im Markt ist sehr groß. Die Vorteile für die Unternehmen werden allen Beteiligten immer klarer und konkreter“, meint Leufkes. Auf Basis dieser Gespräche entwickle items mit den entsprechenden Ansprechpartnern eine kundenindividuelle Roadmap.
Leufkes erwartet, dass branchenspezifische Funktionalitäten, speziell für die Marktkommunikation, im kommenden S/4-HANA-Release Ende dieses Jahres zur Verfügung stehen. „Ob damit bereits eine ganzheitliche Utilities-Lösung bereitgestellt wird, bleibt abzuwarten. Wir planen mit den ersten Projektsystemen in Zusammenarbeit mit SAP im kommenden Jahr“, so der items-Spezialist.
Durch die Vereinfachung der Utilities-Lösung und die nahtlose Integration in den S/4-HANA-Kern sowie übergreifender Funktionen werde den Energieversorgern eine zukunftsweisende Plattform geboten. Leufkes ist zuversichtlich: „Auf der Basis dieser einheitlichen Plattform können kommende Herausforderungen in der Instandhaltung, den intelligenten Messsystemen, Cross- und Upselling-Themen, Marketing und CRM-Lösungen gepaart mit Lösungen aus dem Internet of Things und dem Big-Data-Bereich angegangen und gewinnbringend umgesetzt werden.“
Stadtwerke-CIO Norbert Zyprian rät seinen Kollegen, den sukzessiven Umstieg auf die S/4-Suite frühzeitig zu planen: „Das Jahr 2025 ist näher als man denkt – vor allem im Hinblick auf immer geringer werdende Zeitfenster für Projektierungen und verfügbare Berater.“ Der Mehrwert durch die enorme Performance der HANA-Datenbank könne schon jetzt genutzt werden – ohne großen zeitlichen und mit einem überschaubaren finanziellen Umstellungsaufwand.





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