Freitag, 11. Oktober 2024

E-MobilitätAlternativen zur Kaufprämie

[05.02.2016] Mehr Ladesäulen, mehr Geld für Forschung, degressive Abschreibung, verbilligte Fahrstrom-Tarife und eine Teilnahme an den Regelleistungsmärkten könnten die E-Mobilität weiter voranbringen.
Das Ziel der Bundesregierung

Das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million E-Fahrzeuge auf deutsche Straßen zu bringen, ist laut BDEW nicht ohne weiteren Aufbau einer Ladeinfrastruktur möglich.

(Bildquelle: Johannes Wiesinger / pixelio.de)

Anlässlich der aktuellen Debatte über eine Kaufprämie für Elektroautos haben sich auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit Vorschlägen zur Förderung der E-Mobilität gemeldet. Roger Kohlmann, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung, sagt: „Das Ziel der Bundesregierung, die Zahl der Elektroautos deutlich zu steigern, wird nicht ohne den weiteren Aufbau einer öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur erreichbar sein. Der Verkauf von Elektrofahrzeugen und eine adäquate Ausstattung an Ladeinfrastruktur sind zwei Seiten derselben Medaille.“ So habe es zur Jahresmitte 2015 insgesamt 2.486 öffentliche Ladestationen mit insgesamt 5.571 Ladepunkten in Deutschland gegeben. Dieser Ausbaustand reiche aber bei weitem nicht aus. Bislang sei die Energiewirtschaft beim Infrastrukturausbau erheblich in Vorleistung gegangen, ein weiterer Ausbau sei jedoch nur in einer gemeinsamen Anstrengung zwischen öffentlicher Hand und Wirtschaft zu bewältigen. Der BDEW schlägt den Aufbau von 10.000 zusätzlichen Ladesäulen vor. Neben den Schnellladesäulen werde auch ein Netz öffentlich zugänglicher Normalladesäulen gebraucht. Ein solches sei insbesondere für Nutzer ohne regelmäßigen Stellplatz mit Lademöglichkeit oder für eine spontane Ladung des Fahrzeugs von Bedeutung. Außerdem erhofft sich der Branchenverband, dass Forschung und Entwicklung hinsichtlich Themen wie dem induktiven Laden weiter vorangebracht werden. Zudem müsse die Ladesäulenverordnung auf den Weg gebracht werden. Schließlich bräuchten die Unternehmen Planungssicherheit, um weitere Investitionen in die öffentliche Ladeinfrastruktur anzustoßen.

Kostenreduktion als Erfolgsrezept

Laut dem VDMA steht und fällt der Erfolg der Elektromobilität mit der Kostenreduktion und hängt nicht von einer Kaufprämie ab. Eine Halbierung der Preise für Batterien hält der Industrieverband in den kommenden Jahren für möglich. Damit deutsche Unternehmen Leitanbieter in Sachen E-Mobilität bleiben, müssten diese in der Lage sein, Produkte anzubieten, die technisch und preislich wettbewerbsfähig sind und sich am Markt durchsetzen. Der Schlüssel dazu liegt aus Sicht des Verbandes in der Forschung. Deshalb fordert der VDMA die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung, so wie sie in nahezu allen OECD-Ländern üblich sei. Deshalb sollten auch die Mittel für eine Kaufprämie mit weit besserer Wirkung in Forschung und Entwicklung investiert werden. Als ein weiteres Mittel schlägt der Wirtschaftsverband die degressive Abschreibung vor: Gerade neue Technologien mit starken zu erwarteten Entwicklungsschüben sollten schnell und degressiv steuerlich abgeschrieben werden können, heißt es in einer aktuellen Medienmitteilung.

Gesetzgeber gefordert

Auch der Ökostromanbieter Lichtblick sieht Möglichkeiten jenseits staatlicher Subventionen. So sehe etwa das Energiewirtschaftsgesetz die Möglichkeit vor, den Strompreis für E-Autos um 30 Prozent zu senken, wenn E-Mobile ähnlich wie Stromheizungen das Netz stabilisieren. Damit würde mobiles Fahren im Vergleich zu Verbrennungsmotoren noch preiswerter. Allerdings fehle es derzeit an der gesetzlichen Ausführungsverordnung, sodass die Versorger noch keine verbilligten Fahrstrom-Tarife anbieten. Außerdem verweist Lichtblick auf Praxistests die gezeigt haben, dass Batterien von E-Autos aktiv am Strommarkt teilnehmen können. Die auf diese Weise erzielten Zusatzerlöse könnten die Kosten für ein Elektroauto deutlich senken. Das Unternehmen habe solche Konzepte bereits im Rahmen seiner SchwarmEnergie-Strategie erfolgreich erprobt. Zunächst müsse allerdings der Gesetzgeber aktuelle Diskriminierungen mobiler Speicher bei der EEG-Umlage und den Netzentgelten beseitigen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Elektromobilität
Das Bild zeigt einen Schnelllader in der Tiefgarage eines REWE-Markts.

Mainova: Laden bei REWE

[08.10.2024] Mainova und REWE haben ihr gemeinsames Schnellladenetz für Elektroautos in Frankfurt am Main erweitert. Im August wurden zehn neue Ladepunkte an mehreren REWE-Standorten in Betrieb genommen. mehr...

Elektromobilität auf dem Land: Wegen Sprakebülls klimafreundlicher Mobilität wurde die Gemeinde Klimakommune des Monats.

Sprakebüll: E-Autos in Nordfriesland

[27.09.2024] Die AEE zeichnet im September 2024 Sprakebüll als Energie-Kommune des Monats aus. Grund ist die klimafreundliche Mobilität der nordfriesischen Gemeinde. mehr...

Bei Ultraschnelllader (HPC) verzeichnet der BDEW-Elektromobilitätsmonitor ein besonders starkes Wachstum.

BDEW-Elektromobilitätsmonitor: Lade-Infrastruktur wächst

[24.09.2024] Die Lade-Infrastruktur in Deutschland wächst weiter stark: Im ersten Halbjahr 2024 wurden über 16.000 neue öffentliche Ladepunkte installiert. Gleichzeitig ist die Auslastung der Ladepunkte mit durchschnittlich 14,5 Prozent nach wie vor gering. mehr...

Bremen: Strategie für Lade-Infrastruktur

[06.09.2024] Der Bremer Senat hat jetzt eine Strategie für den Ausbau der Lade-Infrastruktur im öffentlichen Raum beschlossen. Ziel ist es, E-Autos in allen Stadtteilen sozial gerecht mit Ladestationen zu versorgen. Ein entscheidendes Konzept ist die Definition von Suchräumen für Ladepunkte. mehr...

Ein neues Pilotprojekt in Kassel untersucht die Nutzung von bidirektionalem Laden im Kontext der Energie- und Mobilitätswende.

Kassel: Pilotprojekt zum bidirektionalen Laden

[28.08.2024] Ein neues Pilotprojekt in Kassel untersucht die Nutzung von bidirektionalem Laden im Kontext der Energie- und Mobilitätswende. Es soll zeigen, wie Elektrofahrzeuge nicht nur Strom laden, sondern auch ins Netz zurückspeisen können, um Netzstabilität zu fördern und Kosten zu senken. mehr...

Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (2.v.l.) nimmt einen Ladepunkt an einer Straßenlaterne in Betrieb.

Braunschweig: Laden an Laternen

[07.08.2024] An 17 Straßenlaternen in Braunschweig können künftig Elektroautos aufgeladen werden. Das Pilotprojekt bietet Bürgern ohne eigenen Stellplatz eine neue Lademöglichkeit. mehr...

Bonn: 400. öffentlicher Ladepunkt in Betrieb

[05.08.2024] SWB Energie und Wasser hat in Bonn den 400. öffentlichen Ladepunkt in Betrieb genommen. Die neue Ladestation in Bonn-Plittersdorf entstand auf Wunsch der Anwohner und markiert einen bedeutenden Fortschritt im Ausbau des öffentlichen Ladenetzes. mehr...

Verkehrsunternehmen in Suhl

Thüringen: Förderung emissionsfreier Busse

[02.08.2024] In Thüringen werden in den kommenden Jahren rund 48 emissionsfreie Busse im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt. Das Energieministerium fördert diese Initiative mit Landes- und EU-Mitteln. mehr...

Frankfurt am Main: Weiterer Ausbau der Lade-Infrastruktur

[23.07.2024] Am Stadion am Brentanobad in Frankfurt am Main wurden kürzlich acht neue Ladepunkte für Elektrofahrzeuge in Betrieb genommen. Diese Maßnahme ist Teil der Bemühungen von Mainova und der Stadt, die Lade-Infrastruktur im Stadtgebiet zu verbessern und die Elektromobilität zu fördern. mehr...

Die Stadt Frankfurt am Main setzt den Ausbau seiner E-Lade-Infrastruktur weiter fort.

Frankfurt am Main: Bedarfsanalyse veröffentlicht

[17.07.2024] Das Mobilitätsdezernat Frankfurt am Main hat eine umfassende Bedarfsanalyse zur E-Lade-Infrastruktur im öffentlichen Raum veröffentlicht. Demnach ist eine flächendeckende Versorgung nur durch Kooperationen mit Arbeitgebern und Wohnungsunternehmen möglich. mehr...

SWU-Geschäftsführer Klaus Eder (ganz rechts)

Ulm: E-Busse bald im Testbetrieb

[12.07.2024] Die Stadtwerke Ulm starten demnächst den Testbetrieb der ersten beiden von insgesamt 14 neuen Elektrobussen. Mit dieser Maßnahme wollen die Stadtwerke den Umweltschutz fördern und die Effizienz im öffentlichen Nahverkehr steigern. mehr...

Eröffnung des MVV eLadeparks Columbus in Mannheim.

Mannheim: E-Ladepark eröffnet

[11.07.2024] Im Stadtquartier FRANKLIN in Mannheim hat MVV Energie jetzt den modernen eLadepark Columbus eröffnet, der zwölf Schnellladepunkte für Elektrofahrzeuge bietet. Damit will MVV ein weiteres Zeichen für die nachhaltige Mobilität und die Dekarbonisierung des Verkehrs setzen. mehr...

Die Bundesminister Volker Wissing (l.) und Robert Habeck haben jetzt den Startschuss für das Lkw-Schnellladenetz an den Bundesautobahn gegeben.

BMDV: Startschuss für Lkw-Schnellladenetz

[11.07.2024] Die Bundesminister Volker Wissing und Robert Habeck haben jetzt gemeinsam mit Netzbetreibern und dem BDEW den Startschuss für das Lkw-Schnellladenetz an den Bundesautobahnen gegeben. mehr...

Die Marburger Stadtwerke haben ihren sechsten und bislang größten Elektrobus in Empfang genommen.

Stadtwerke Marburg: Neue E-Busse bestellt

[05.07.2024] Fünf Elektrobusse sind bereits auf Marburgs Straßen unterwegs. Sechs weitere, größere Elektrobusse haben die Stadtwerke für das Jahr 2024 bestellt, der erste davon ist mittlerweile geliefert worden. mehr...

Eines der drei Kampagnen-Motive für das Deutschlandnetz.

BMDV: Deutschlandnetz-Kampagne gestartet

[26.06.2024] Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat jetzt die Kampagne zum Deutschlandnetz gestartet, die den Ausbau von 9.000 ultraschnellen Ladepunkten für E-Autos vorsieht, um eine flächendeckende Lade-Infrastruktur zu gewährleisten. mehr...