Mittwoch, 16. April 2025

Rheinland-PfalzAhrtal soll Zukunftsregion werden

[20.03.2024] In Rech und Altenahr im Ahrtal wurde ein kaltes Nahwärmenetz errichtet, das oberflächennahe Geothermie nutzt, um Haushalte zu versorgen. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt das Projekt finanziell und erweitert die Förderung, um weitere Gebäude anzuschließen.

In den Ortsgemeinden Rech und Altenahr im Ahrtal wurde jetzt ein kaltes, passives Nahwärmenetz errichtet. Wie das rheinland-pfälzische Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität mitteilt, nutzt das Netz oberflächennahe Geothermie mittels Erdsonden zur Wärmeversorgung der angeschlossenen Haushalte. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt die Ortsgemeinde Rech dabei mit bis zu 1,8 Millionen Euro. Diese Förderung wurde zwischenzeitlich vom Umweltministerium nochmals um rund 120.000 Euro aufgestockt, um weitere acht Gebäude anschließen zu können. Derzeit können in Rech 36 Haushalte mit Nahwärme versorgt werden.

Wichtige Zukunftsinvestition

Tim Gemünden, Geschäftsführer der GTR Gebäudetechnik Rheinstraße erläutert: „Hier im Ahrtal wird mit kalten Nahwärmenetzen eine wichtige Investition in die Zukunft geschaffen. Gemeinsam mit Professor Thomas Giel von der Hochschule Mainz als wissenschaftlichem Berater haben wir kalte Nahwärmenetze entwickelt und immer weiter optimiert. Insbesondere wenn man wie hier Geothermie mit Photovoltaik kombiniert, erreicht man bei der Energieversorgung einen sehr hohen Grad der Unabhängigkeit. Zudem punkten kalte Nahwärmenetze mit niedrigen Betriebskosten, was gerade in Zeiten steigender Energiepreise ein wichtiger Faktor ist. Für die Gebäudenutzer bietet Geothermie darüber hinaus den Vorteil, dass sowohl umweltfreundlich geheizt, als auch im Sommer passiv gekühlt werden kann.“

Keine Dämmung erforderlich

Aufgrund der niedrigen Temperaturen der Umweltwärme seien die Wärmeverluste in kalten Nahwärmenetzen vernachlässigbar. Eine Dämmung der Rohrleitungen oder aktive Komponenten wie Pumpen seien nicht erforderlich. Dadurch sei diese Art der Nahwärme besonders effizient. In Rech sollen in den ersten beiden Ausbaustufen 53 Wärmeabnehmer angeschlossen werden. Das bedeutet eine Einsparung von rund 670 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr.
„Umso erfreulicher ist es, dass neben Marienthal weitere Ahrtal-Kommunen wie Dernau, Mayschoß und Hönningen und auch Bad Breisig klimafreundliche Nahwärmelösungen entwickeln. Das Klimaschutzministerium wird auch in Zukunft Nahwärmeversorgungskonzepte im Ahrtal und in ganz Rheinland-Pfalz passgenau unterstützen. Sei es durch die Finanzierung von Beratungsleistungen oder auch durch Landesförderprogramme“, versprach die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen).





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

DStGB/PD: Praxisleitfaden für kommunale Wärmeplanung

[11.04.2025] Ein neuer Praxisleitfaden soll Städte und Gemeinden bei der kommunalen Wärmeplanung unterstützen. Entwickelt wurde er aus den Erfahrungen von zehn Kommunen, die bereits erste Schritte in Richtung Wärmewende gegangen sind. mehr...

rhenag: Eisspeicherprojekt in Rommerskirchen-Widdeshoven

[09.04.2025] Im nordrhein-westfälischen Rommerskirchen-Widdeshoven hat rhenag Energie ein innovatives Eisspeicherprojekt gestartet, das ein ganzes Neubaugebiet mit klimaneutraler Wärme versorgen soll. mehr...

Scharbeutz: Konzept für Wärmeplanung zugestimmt

[09.04.2025] Die Gemeinde Scharbeutz hat den von Green Planet Energy entwickelten Wärmeplan beschlossen und sich damit frühzeitig zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bekannt. mehr...

NTT DATA: Wärmekonzept für Berlin-Spandau

[07.04.2025] Ein neues Wärmekonzept in Berlin-Spandau nutzt die Abwärme eines Bestandsrechenzentrums von NTT DATA zur Versorgung des Neubaugebiets Das Neue Gartenfeld. Quartierswerk Gartenfeld setzt dabei auf eine nachhaltige Lösung, die CO2-freie Wärme für mehr als 10.000 Menschen bereitstellt. mehr...

Dillingen: Weiterer Ausbau des Wärmenetzes

[03.04.2025] Die Stadt Dillingen und die energie schwaben Gruppe bauen jetzt das Wärmenetz in der historischen Altstadt weiter aus. mehr...

Stadtwerke Hattingen: Potenzialanalyse abgeschlossen

[02.04.2025] Die Stadtwerke Hattingen und das Gas- und Wärme-Institut Essen haben ihre Potenzialanalyse zur kommunalen Wärmeplanung abgeschlossen. Die Ergebnisse liefern eine fundierte Grundlage, um bis 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu entwickeln. mehr...

Nürnberg: Zwei Studien zur Wärmespeicherung

[31.03.2025] Saisonale Wärmespeicher könnten eine zentrale Rolle in der zukünftigen Wärmeversorgung spielen. Zwei Studien der FAU Erlangen-Nürnberg und der TH Nürnberg Georg Simon Ohm analysieren, welche Technologien und Speichergrößen für den Energieversorger N‑ERGIE wirtschaftlich und technisch sinnvoll sind. mehr...

MVV: Flusswärmepumpe in Planung

[24.03.2025] Das Mannheimer Energieunternehmen MVV plant eine der größten Flusswärmepumpen Europas. Die neue Anlage soll ab 2028 bis zu 40.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen und durch einen wasserstofffähigen Fernwärmenachheizer ergänzt werden. mehr...

Rheinland-Pfalz: Stand zur Wärmeplanung

[24.03.2025] Zwei Drittel der rheinland-pfälzischen Kommunen haben bereits mit der Erstellung eines kommunalen Wärmeplans begonnen. mehr...

GISA: Nutzung von Abwärme aus Rechenzentrum

[21.03.2025] Der IT-Dienstleister GISA nutzt künftig die Abwärme seines Rechenzentrums in Halle (Saale), um Büros zu temperieren. Dies spart Energie, reduziert den CO₂-Ausstoß und macht die Cloudleistungen des Unternehmens nachhaltiger. mehr...

Ibbenbüren: Kommunale Wärmeplanung abgeschlossen

[20.03.2025] Die Stadt Ibbenbüren hat als eine der ersten Kommunen in Nordrhein-Westfalen ihre kommunale Wärmeplanung abgeschlossen und stellt damit die Weichen für die lokale Wärmewende. mehr...

Borkum: Wärmeplanung gestartet

[19.03.2025] Die Insel Borkum hat jetzt gemeinsam mit der Energielenker Gruppe die kommunale Wärmeplanung gestartet. Ziel ist eine nachhaltige und langfristig kosteneffiziente Wärmeversorgung, die sowohl den Tourismus als auch die Lebensqualität der Bewohner stärkt. mehr...

KEA-BW: Wärmeatlas BW ist online

[19.03.2025] Der neue Wärmeatlas Baden-Württemberg bietet Kommunen eine detaillierte Übersicht über den Wärmebedarf von Gebäuden und unterstützt sie bei der Planung ihrer zukünftigen Wärmeversorgung. mehr...

Frankfurt am Main: Wärmeplan soll 2026 vorliegen

[17.03.2025] Die Stadt Frankfurt hat den Energieversorger Mainova, das Fraunhofer-Institut IFAM, e-think-energy research und IREES mit der Erstellung eines kommunalen Wärmeplans beauftragt. Die Unternehmen sollen eine zukunftsweisende Strategie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung der Mainmetropole entwickeln. mehr...

Schleswig-Holstein: Wärmekompetenzzentrum und -potenzialkarten gehen an den Start

[14.03.2025] Mit dem neuen Wärmekompetenzzentrum und den Wärmepotenzialkarten erhalten die Kommunen in Schleswig-Holstein gezielte Unterstützung bei der kommunalen Wärmeplanung. Während das Wärmekompetenzzentrum die Gemeinden beratend begleitet, bieten die Wärmepotenzialkarten eine wichtige Entscheidungsgrundlage für wirtschaftlich tragfähige Wärmenetze. mehr...