HamburgAbwasser-Wärmepumpe wird gefördert
Am Hamburger Klärwerk Dradenau wird als Teil des Energieparks Hafen die erste Abwasser-Großwärmepumpe der Republik entstehen (wir berichteten). Eine Änderung im Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG) stellt nun Wärme aus dem gereinigten Abwasser von Kläranlagen künftig Umweltwärmequellen wie Gewässern gleich. Damit wird das von der Wärme Hamburg geplante System aus modernem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) sowie Wärmepumpe als innovatives KWK-System förderfähig. „Groß-Wärmepumpen an Klärwerken sind ökologisch sinnvoll, aber sie haben sich bisher kaum gerechnet, weil sie in der Förderung benachteiligt waren. Wir haben uns beim Bund intensiv dafür eingesetzt, diese Schieflage zu beheben, jetzt ist das Bundeskabinett unserem Vorschlag gefolgt“, erklärt Hamburgs Umwelt- und Energiesenator Jens Kerstan.
Die Hamburger Umwelt- und Energiebehörde hat sich jahrelang intensiv für diese Gesetzesänderung eingesetzt. Bereits im November 2018 hatte sich der Bundesrat der Hamburger Forderung in seiner Stellungnahme zum Energie-Sammelgesetz angeschlossen. Um das Bundeswirtschaftsministerium inhaltlich zu überzeugen, hat es noch ein weiteres Jahr gebraucht. In der vergangenen Woche ist der Entwurf für das Artikelgesetz zum Kohleausstieg den Ländern zur Stellungnahme vorgelegt worden. Seither ist bekannt, dass Hamburgs Bemühungen zum Erfolg geführt haben.
Bislang begrenzt das KWKG bei der Förderung innovativer KWK-Systeme den Einsatz von Wärmepumpen auf die Umweltwärme wie Flüsse, Seen oder das Meer. Im Ablauf großer kommunaler Klärwerke könnten mit Wärmepumpen im Verbund mit KWK-Anlagen jedoch erhebliche Wärmepotenziale zu niedrigen Kosten meist ganzjährig gehoben werden. Da Klärwerke in nahezu allen größeren Kommunen vorhanden sind, gibt es große Potenziale zur Erzeugung CO2-armer Fernwärme in Deutschland.
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