MerseburgAbwärme für 8.000 Wohnungen

v.l.: Hansjörg Roll, MVV-Technikvorstand, und Guido Langer, Geschäftsführer der Stadtwerke Merseburg, beim Betätigen des Startknopfs in der Wärmeübergabestation.
(Bildquelle: Stadtwerke Merseburg)
Am 7. Dezember 2020 wurde das Zukunftsprojekt „Umweltfreundliche Fernwärme für Merseburg“ in Betrieb genommen. Gemeinsam mit Hansjörg Roll, Mitglied des Vorstands des Mannheimer Energieunternehmens MVV, betätigte Guido Langer, Geschäftsführer der Stadtwerke Merseburg, den Startknopf. Wie die beiden Unternehmen berichten, wird nun in das über 40 Kilometer lange Fernwärmenetz der Stadtwerke Merseburg, welches 8.000 Wohnungen sowie zahlreiche öffentliche Gebäude und Unternehmen mit Wärme versorgt, Abwärme aus der von MVV betriebenen Thermischen Restabfallbehandlungs- und Energieerzeugungsanlage (TREA) Leuna eingespeist. Dadurch können die Stadtwerke in beträchtlichem Umfang auf die Wärmeproduktion in eigenen Anlagen und auf einen Großteil des Einsatzes fossiler Energieträger verzichten. Das bedeutet laut den beiden Unternehmen eine Einsparung von bis zu 16.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Möglich wurde das Vorhaben durch ein völlig neues Rauchgasreinigungskonzept, das die MVV entwickelt, in kleineren Anlagen erprobt und erstmals in Merseburg großtechnisch zum Einsatz gebracht habe. Hierdurch werde zusätzliche Abwärme nutzbar und könne aus dem Rauchgasstrom ausgekoppelt in das Fernwärmenetz eingespeist werden.
Das Vorhaben werde in großem Umfang aus Mitteln des Bundes gefördert. So wurde der erste Umbau einer Abgaslinie aus dem Umweltinnovationsprogramm und der Bau der sonstigen Anlagen zur Wärmeauskopplung und der Fernwärmetransportleitungen aus dem KfW-Programm 494 zur Nutzung von Abwärme gefördert. Ohne diese Mittel wäre eine Realisierung wirtschaftlich wohl nicht umsetzbar gewesen, heißt es vonseiten der Projektpartner. Während der knapp zweijährigen Bauphase haben beide Unternehmen insgesamt rund 20 Millionen Euro in das Vorhaben investiert. Die Rauchgasreinigungsanlagen der beiden Verbrennungslinien mussten umgebaut und um zusätzliche Wärmeübertrager ergänzt werden. Um die Wärme künftig nach Merseburg transportieren zu können, wurden zwei neue Fernwärmetrassen DN 250 mit einer Gesamtlänge von 3,2 Kilometern unter teilweise sehr schwierigen Bedingungen verlegt. Künftig werden bis zu 50 Prozent der Fernwärmenetzeinspeisung der Stadtwerke Merseburg aus umweltfreundlicher Abwärme gedeckt. Jährlich können in den Kraftwerken somit rund 80 Millionen Kilowattstunden Erdgas, die zur Erzeugung von Wärme und Strom eingesetzt wurden, eingespart werden.
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