Freitag, 22. November 2024

Baden-WürttembergAbwärme für 500.000 Haushalte

[01.04.2022] Mit Abwärme könnten bis zu 500.000 Haushalte im Südwesten versorgt werden, so die Landesenergieagentur. Sie will nun Firmen und Stadtwerke bei vertraglichen Regelungen unterstützen.
Abwärme aus industriellen Prozessen könnte künftig häufiger genutzt werden.

Abwärme aus industriellen Prozessen könnte künftig häufiger genutzt werden.

(Bildquelle: Colourbox.de)

Mit der Nutzung von Abwärme aus Industrie und Gewerbe kann Baden-Württemberg seine Klimaschutzziele besser erreichen. Das Potenzial ist hoch: Allein die in der Industrie anfallende Abwärme könnte rund zehn Prozent der privaten Haushalte im Land mit Raumwärme und Warmwasser versorgen. Das wären rund 500.000 Haushalte. Bislang nicht verwendete Wärme in Wärmenetze einzuspeisen, planen aktuell die Badischen Stahlwerke (BSW) in Kehl. Projekte wie dieses können fossile Energieträger in großem Stil ersetzen und dazu beitragen, von Gas- und Ölimporten unabhängiger zu werden. Doch oft verpufft die Wärme und ihr ökologisches und wirtschaftliches Potenzial bleibt ungenutzt. Eine Ursache sind die notwendigen Abstimmungen zwischen Lieferanten und potenziellen Abnehmern. Von der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) entwickelte Musterverträge senken nun diese Hürde. Die Verträge für die Erschließung von Abwärme aus Gewerbe- und Industriebetrieben für Wärmenetze dienen dazu, vertragliche Hemmnisse zwischen Unternehmen und Wärmeversorgern abzubauen.
„Wir wollen mit den Musterverträgen und unserem Beratungsangebot ‚Abwärme für Wärmenetze‘ dazu beitragen, dass künftig mehr Abwärmelieferverträge zwischen Unternehmen und Wärmenetzbetreibern abgeschlossen werden“, sagt Max Peters, Leiter des Kompetenzzentrums Wärmewende der KEA-BW. Eine Online-Veranstaltung der KEA-BW informiert am 23. Mai 2022 über die Potenziale der Abwärmenutzung. Fachleute zeigen, wie Unternehmen mit überschüssiger Abwärme und Stadtwerke als potenzielle Wärmeverteiler und Wärmelieferanten von einer Zusammenarbeit profitieren können. In zahlreichen Produktionsprozessen von Gewerbe und Industrie fällt Abwärme an. In Baden-Württemberg ist die Menge aufgrund der starken Industrie besonders groß. Das theoretische Potenzial der industriellen Abwärme liegt im Land bei rund 5,4 bis 9,3 Terawattstunden pro Jahr. Dies zeigt eine Studie zur Abwärmenutzung in Unternehmen im Auftrag des Umweltministeriums Baden-Württemberg. Der gesamte Wohngebäudebestand benötigt 70 Terawattstunden. Rund zehn Prozent der 5,3 Millionen Haushalte in Baden-Württemberg könnten also theoretisch klimaschonend mit Raumwärme und Warmwasser aus Abwärme versorgt werden.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Energieeffizienz
Das Bild zeigt zwei Personen bei einer Besprechung vor einem Bildschirm.

Baden-Württemberg: Kommunen verfehlen Klimaziele bei Gebäuden

[19.11.2024] Nur wenige öffentliche Gebäude in Baden-Württemberg erreichen die Zielwerte für den Wärme- und Stromverbrauch. Das zeigt eine Auswertung der Landesenergieagentur KEA. mehr...

Nachtansicht einer Straße in Freiburg.

Freiburg: Stadt tauscht 3.500 Leuchten aus

[10.10.2024] Die Stadt Freiburg modernisiert ihre Straßenbeleuchtung. Ab dem 14. Oktober werden 3.500 Leuchten auf umweltfreundliche LED-Technik umgerüstet. Damit spart die Kommune 73 Prozent Strom und reduziert den CO₂-Ausstoß erheblich. mehr...

Die dena hat den Finanzierungsbedarf für die energetische Sanierung aller öffentlichen Gebäude errechnet.

dena-Studie: Milliarden für klimaneutrale Sanierung

[11.09.2024] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat in einer neuen Studie den Finanzierungsbedarf für die energetische Sanierung aller öffentlichen Gebäude in Deutschland auf ein klimaneutrales Niveau bis 2045 berechnet. Demnach werden jährlich rund sechs Milliarden Euro benötigt. mehr...

Rheinland-Pfalz: Eifelpipeline in Betrieb

[05.09.2024] Mit der offiziellen Inbetriebnahme des Regionalen Verbundnetzes Westeifel, auch bekannt als Eifelpipeline, wurde jetzt ein bundesweit einzigartiges Infrastrukturprojekt gestartet. Das Vorhaben integriert Trinkwasser- und Energieversorgung sowie Digitalisierung in einem System. mehr...

Effiziente Gebäude: Konferenz zum nachhaltigen Bauen

[03.09.2024] ZEBAU veranstaltet am 16. September 2024 die Fachkonferenz Effiziente Gebäude 2024 in Hamburg. Im Fokus stehen nachhaltige und energieeffiziente Baukonzepte, die zur Erreichung der Klimaziele beitragen sollen. mehr...

Radwegleuchten mit integriertem Solarpanel.

WE-EF Leuchten: Neue Solarleuchten vorgestellt

[09.08.2024] Mit der Erweiterung der AFL100-Serie um zwei innovative Solarlösungen bietet WE-EF Leuchten moderne und umweltfreundliche Beleuchtungslösungen für Städte und Gemeinden. Die neuen Modelle punkten mit Nachhaltigkeit, hoher Lichtqualität und einfacher Installation. mehr...

Rathaus von Gummersbach: Städtische Gebäude sollen energieeffizienter werden.

Gummersbach: Energie und Kosten sparen

[08.08.2024] Die Stadt Gummersbach will mit Unterstützung von Engie Deutschland den Energieverbrauch städtischer Gebäude senken und so rund 800.000 Euro einsparen. Das Energiespar-Contracting startet im Sommer 2025 und läuft über zehn Jahre. mehr...

Klimaschutzministerin Katrin Eder (r.) überreicht Bürgermeisterin Annette Wick den Förderbescheid.

Rheinland-Pfalz: Förderung für energetische Sanierung

[01.08.2024] Die Stadt Diez erhält rund 2,2 Millionen Euro Fördermittel für die umfassende energetische Sanierung einer Sporthalle. Die rheinland-pfälzische Klimaschutz- und Energieministerin Katrin Eder hat jetzt den Förderbescheid übergeben. mehr...

Die Solaroffensive beginnt auf dem Dach des Landratsamts Bayreuth.

Bayreuth: Partnerschaft von Stadt und Umland

[31.07.2024] Die Agentur für Erneuerbare Energien zeichnet im Juli die Region Bayreuth als Energie-Kommune des Monats aus. mehr...

bericht

Klimafreundliches Bauen: Abschied von Energiedinosauriern

[24.07.2024] Die Zahl der Plusenergiehäuser ist noch relativ gering. Die meisten Gebäude sind Energiefresser. Die kommunale Wärmeplanung kann hier für Klarheit sorgen. Wichtig ist auch, Immobilien als Teil eines Netzwerks aus Gebäuden, Straßen und grünen Energiequellen zu sehen. mehr...

Das Unternehmen energielenker präsentiert mit Enbas einen selbstlernenden Energiemanager.

energielenker: Smarter Energiemanager

[11.07.2024] Das Unternehmen energielenker präsentiert mit Enbas einen selbstlernenden Energiemanager, der die Energieströme in Gebäuden optimal steuert. Dank integrierter KI-Algorithmen analysiert Enbas das Nutzungsverhalten und die Stromerzeugung. mehr...

Oberbürgermeister Belit Onay

enercity: Biomethan-BHKW für Kohleausstieg

[19.06.2024] enercity nimmt ein Biomethan-Heizkraftwerk in Betrieb. Damit rückt der Kohleausstieg in Hannover näher. Die hochflexible Anlage für Spitzenlast produziert erneuerbare Wärme und erneuerbaren Strom. mehr...

In Trier rüsten die Stadtwerke die Straßenbeleuchtung sukzessive auf LED um und erwirken damit mehr Energieeffizienz und Umweltschutz.

Trier: Einheitliche LEDs senken CO2-Ausstoß

[14.06.2024] Seit dem Jahr 2016 stellen die Stadtwerke in Trier die Straßenbeleuchtung auf LED um. Über 78 Prozent der vormals unterschiedlichsten Leuchtentypen sind mittlerweile umgerüstet, der Stromverbrauch hat sich dadurch mehr als halbiert. mehr...

Frank Junker

Mainova: Marktstart für smartes Monitoring

[11.06.2024] Mainova AG und der ABG Frankfurt wollen mit Heatral für effiziente Heizanlagen sorgen. mehr...

Die Stadt Brühl nutzt die Energie-Managementsoftware von ITC.

ITC AG: Brühl nutzt Energie-Management

[30.05.2024] Bereits seit dem Jahr 2021 nutzt die Stadt Brühl die Energie-Managementsoftware von ITC. Mittlerweile hat die Stadt rund 500 Hauptzähler und deren Untermessungen in das Energie-Management eingebunden. mehr...