Freitag, 22. November 2024

EuropaAbfall wird Biomethan

[13.03.2014] Ein je individuelles Konzept für fünf europäische Städte zeigt auf, wie Bioabfälle zu Biomethan aufbereitet werden können. Die Erkenntnisse aus dem Projekt UrbanBiogas hat das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) vorgestellt.

Wie Kommunen ihre Bioabfälle zu Biomethan aufbereiten können, zeigt das europäische Projekt UrbanBiogas. Nach dreijähriger Projektarbeit hat jetzt das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) die Ergebnisse vorgestellt. „Wir sehen in der Biogasproduktion aus Abfällen eine zukunftsweisende Technologie, um Müllentsorgungsprobleme vor allem in Städten zu lösen und die Erreichung der europäischen Zielvorgaben zur Abfallreduktion und Nutzung erneuerbarer Energien zu unterstützen“, sagt Uwe Hoffstede, am Fraunhofer IWES Leiter der Biogasanlagentechnik. Deswegen unterstütze das im Rahmen des EU-Programms „Intelligent Energy for Europe“ geförderte Vorhaben den Ansatz „Abfall zu Biomethan“. Ziel sei es, für die am Projekt beteiligten Städte Abrantes (Portugal), Gydnia (Polen), Graz (Österreich), Zagreb (Kroatien) und Valmiera (Lettland) ein jeweils individuelles und tragfähiges Konzept zu entwickeln und auf den Weg zu bringen. Wie das Institut meldet, haben die Wissenschaftler die für die Energieversorgung und Müllentsorgung Verantwortlichen in den fünf Städten gezielt geschult. Zum Trainingsprogramm haben nicht nur die Mechanismen der Wertschöpfungskette gehört. Michael Beil, IWES-Experte für Gasaufbereitung und Gaseinspeisung: „Gemeinsam mit den Arbeitsgruppen unserer Projektpartner ist es uns gelungen, Konzepte zu entwickeln, die die Reststoffpotenziale in der jeweiligen Region ausschöpfen und die sowohl technisch als auch wirtschaftlich umsetzbar sind.“ Die fünf Kommunen wollen die Konzepte jetzt in die Praxis umsetzen, meldet das Institut. So plant etwa die lettische Stadt Valmiera noch im Jahr 2014 mit der Bauplanung für eine Biogasanlage zu beginnen. Dafür will die Kommune rund 1,5 Millionen Euro in die Hand nehmen. Ziel sei es, die rund 7.000 Tonnen, die jährlich an organischen Reststoffen anfallen sowie die rund 3.000 Tonnen Grünschnitt pro Jahr energetisch für die direkte Verstromung zu nutzen. Experten gehen laut Institutsangaben davon aus, dass mit dieser Menge etwa 3.000 Megawattstunden Strom erzeugt und der Jahresbedarf von rund 800 privaten Haushalten gedeckt werden kann.





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