Bayern/SachsenA9 elektrisiert
Die Autobahn – Inbegriff für Mobilität und Freiheit – ist seit jeher den konventionellen Kraftfahrzeugen vorbehalten. Besitzer von Elektroautos haben bislang das Nachsehen, fehlt es doch an den notwendigen Ladestationen entlang der Strecken. Mit dem Projekt „Schnellladung auf der A9“ soll sich das ändern: Seit Mittwoch (14. Mai 2014) ist es möglich, die Verbindung München-Nürnberg-Leipzig rein elektrisch zurückzulegen. Ein Konsortium der Unternehmen BMW, E.ON und Siemens hat auf der 430 Kilometer langen Strecke acht DC-Schnellladesäulen im Abstand von maximal 90 Kilometern errichtet. Die Ladestationen sind laut dem bayerischen Verkehrsministerium mit einem standardisierten Ladesystem, dem so genannten Combo-Stecker, ausgestattet. Elektrofahrzeuge könnten damit innerhalb von nur 30 Minuten aufgeladen werden. „Was bisher oft als Utopie von unverbesserlichen Visionären abgetan wurde, soll jetzt Alltag werden: Elektromobilität auf der Langstrecke“, sagte Dorothee Bär (CDU/CSU), Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, bei der Auftaktveranstaltung in Nürnberg. Für die ersten vier Wochen des Betriebs soll das Laden an den acht Ladesäulen kostenfrei erfolgen. Dazu werden laut Bundesverkehrsministerium an den Standorten während der Öffnungszeiten spezielle Ladekarten ausgegeben. Danach soll mit dem Handy per SMS oder über die europäische Roaming-Bezahlplattform Hubject abgerechnet werden. Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) kündigte an, die Elektromobilität im Land weiter fördern zu wollen. Bayernweit soll ein Netz von mehr als 70 Ladestandorten an Autobahnen entstehen, die ein schnelles Aufladen ermöglichen. „Dabei werden wir selbstverständlich auf die Erfahrungen an der neuen BAB9-Schnellladeachse zwischen München und Leipzig zurückzugreifen“, sagte Herrmann. Das Projekt „Schnellladung auf der A9“ wird als Teil des Förderprogramms Schaufenster Elektromobilität Bayern-Sachsen mit rund drei Millionen Euro vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 7,7 Millionen Euro.
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