Sonntag, 23. Februar 2025

50Hertz860 Millionen Euro für die Netze

[08.03.2021] 50Hertz steigert in diesem Jahr die Investitionen in die Energiewende-Infrastruktur. 860 Millionen Euro sind für Netze und Umspannwerke vorgesehen.
Umspannwerk: Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz erhöht die Investitionen in die Netzinfrastruktur.

Umspannwerk: Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz erhöht die Investitionen in die Netzinfrastruktur.

(Bildquelle: 50Hertz)

Für den Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz beginnt jetzt laut eigenen Angaben eine entscheidende Dekade der Energiewende. Das Unternehmen will bis 2025 fast doppelt so viel in die Netzinfrastruktur investieren wie in den zurückliegenden fünf Jahren. Allein in diesem Jahr seien 860 Millionen Euro an Investitionen eingeplant, rund 160 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Ziel sei es, Übertragungsleitungen und Umspannwerke fit zu machen, um immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien sicher und zuverlässig in das Gesamtsystem zu integrieren. Im Jahr 2020 ist der Anteil der Erneuerbaren am gesamten Stromverbrauch im Netzgebiet von 50Hertz auf 62 Prozent gestiegen, berichtet der Übertragungsnetzbetreiber. Zugleich mussten immer weniger Windkraftanlagen abgeregelt werden, die Kosten für das gesamte so genannte Engpass-Management seien auf 33 Millionen Euro gefallen. 62 Prozent des Jahresstrombedarfs im Netzgebiet von 50Hertz – neben den ostdeutschen Flächenländern sind das die Stadtstaaten Hamburg und Berlin – wurde im Jahr 2020 durch Sonne, Wind und Biomasse gedeckt. Das sei ein neuer Rekord bei der Einspeisung von Grünstrom im Osten Deutschlands. Die installierte Leistung erneuerbarer Energien sei von rund 34 Gigawatt im Jahr 2019 auf 36 GW im Jahr 2020 gestiegen. Zugleich musste immer seltener in die Fahrweise von Erzeugungsanlagen eingegriffen werden. Bei diesem so genannten Engpass-Management (Einspeise-Management von Erneuerbare-Energien-Anlagen und Redispatch mit konventionellen Kraftwerken) konnte 50Hertz laut eigenen Angaben die Mengen von rund 2,5 Terawattstunden im Jahr 2019 auf nur noch 1,5 TWh (2020) senken. Die Kosten für diese Maßnahmen seien von 84 Millionen Euro (2019) auf 33 Millionen Euro (2020) gefallen. Im Jahr 2015 betrugen diese Kosten laut 50Hertz noch über 350 Millionen Euro.
Im Netzgebiet von 50Hertz sei der Ausbau der Infrastruktur im vergangenen Jahr vorangeschritten. Neben der Inbetriebnahme des deutsch-dänischen Offshore-Interkonnektors „Combined Grid Solution“ konnte demnach mit der 380-kV-Leitung Wolmirstedt – Stendal/West eine weitere Höchstspannungsleitung ans Netz gebracht werden. Zu den Top-Projekten zählt 50Hertz den SuedOstLink von Wolmirstedt bei Magdeburg bis zur Grenze nach Bayern. Offshore habe 50Hertz in diesem Jahr mit dem Kabellegen zum Anschluss der beiden Offshore-Windparks Baltic Eagle und Arcadis Ost 1 vor der Küste Rügens begonnen. In Bau befinden sich außerdem Freileitungsprojekte nördlich von Berlin (Nordring Berlin), zwischen Nordbrandenburg und Berlin (Uckermarkleitung), zwischen Sachsen und Thüringen (Pulgar bei Leipzig – Vieselbach bei Erfurt) sowie die Kabeldiagonale unterhalb von Berlin. „Wir haben das Netz in den vergangenen Jahren gut ausgebaut. Das zeigen auch die gesunkenen Kosten für die Eingriffe in die Fahrweise der Kraftwerke und der erneuerbaren Erzeugungsanlagen. Diesen erfolgreichen Weg wollen wir fortsetzen. Aber der Weg von der Gesetzgebung über die Planung, die Genehmigung, den Bau bis hin zur Inbetriebnahme ist weiterhin zu lang. Hier müssen alle Beteiligten prüfen, an welchen Stellschrauben wir drehen können“, erklärt Stefan Kapferer, Vorsitzender der 50Hertz-Geschäftsführung.





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