Samstag, 23. November 2024

Pilotprojekt von Netze BW30 Prozent Wasserstoff im Netz

[10.12.2019] Bis zu 30 Prozent Wasserstoff soll ins Erdgasnetz im hohenlohischen Öhringen eingespeist werden. Das deutschlandweite Pilotprojekt soll Antwort auf eine der drängendsten Fragen der Energiewende liefern: der Speicherung von überschüssiger erneuerbarer Energie.
Funktionsprinzip der „Wasserstoff-Insel Öhringen“.

Funktionsprinzip der „Wasserstoff-Insel Öhringen“.

(Bildquelle: Netze BW)

Mit seinem deutschlandweit über 500.000 Kilometer langen Rohrleitungssystem bietet das Erdgasnetz ein enormes Speicherpotenzial. Netze BW will in einem Pilotprojekt den Praxisbeleg erbringen, dass das bestehende Erdgasnetz schon heute eine klimaschonende Energieversorgung ermöglicht. Geeignete Batterielösungen in der benötigten Größenordnung seien, so das Unternehmen, in absehbarer Zeit noch nicht in Sicht. Mit der Power-to-Gas-Technologie ließe sich allerdings das Problem der Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen umgehen. „Unser Erdgasverteilnetz kann auch ein Erdgas-Wasserstoff-Gemisch transportieren, welches der Verbraucher genauso komfortabel, wie bislang reines Erdgas, nutzen kann“, erläutert Martin Konermann, Geschäftsführer Technik von Netze BW. Um das zu demonstrieren, werde man erstmalig in Deutschland im realen Netzbetrieb ein Gasgemisch mit einem Wasserstoffanteil von bis zu 30 Prozent anwenden. Dafür starte Netze BW im kommenden Jahr ein Pilotprojekt im hohenlohischen Öhringen, angesiedelt in der dortigen Betriebsstelle des Netzbetreibers und angrenzenden Straßenzügen mit etwa 20 Wohngebäuden. Der ausgewählte Bereich des Erdgasnetzes werde von der umliegenden Versorgungsinfrastruktur abgekoppelt und als so genanntes Inselnetz betrieben. Daraus leitet sich auch der Projektname „Wasserstoff-Insel Öhringen“ ab. „Das Projekt in Öhringen ist dafür zielführend und kann der Wasserstoffnutzung in Gasverteilnetzen eine Zukunftsperspektive geben. Insbesondere die enge Einbindung der Menschen vor Ort spielt dabei eine wichtige Rolle“, sagt Ministerialdirektor Helmfried Meinel vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.
Das Einbeziehen von „echten“ Netzkunden sei für ein möglichst realistisches Szenario eines Netzbetriebs wichtig, so Netze BW. Jeder habe ein unterschiedliches Nutzungsverhalten und auch die verbaute Technik sei nirgendwo gleich. Die entscheidende Frage sei aber nicht ob, sondern wie alles funktioniere. Bevor aus der Wasserstoff-Insel in Zukunft eine flächendeckende Lösung werden könne, müssten noch die technischen Rahmenbedingungen angepasst werden. Auch dafür soll das Projekt von Netze BW wichtige Erkenntnisse liefern.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Energiespeicher

Iqony: Batteriespeicher für Bahn

[15.11.2024] Ab 2026 wird die Deutsche Bahn den Iqony-Batteriespeicher „Steady Green Energy“ in Duisburg-Walsum nutzen, um ihr Ökostromportfolio zu flexibilisieren. Der 200-Megawattstunden-Speicher wird von Fluence, einem Joint Venture von Siemens und AES, gebaut. mehr...

Einer der größten Batteriespeicher Deutschlands wurde am 8. November in Arzberg eingeweiht Der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder sowie weiteren Gästen aus Politik und Wirtschaft bei der Einweihung. Foto: C. Fröhlich

Landkreis Wunsiedel: Mega-Batteriespeicher startet

[11.11.2024] Im Landkreis Wunsiedel wurde einer der größten Batteriespeicher Deutschlands eingeweiht. Es ist ein weiteres Projekt des WUNsiedler Wegs Energie. mehr...

Luftansicht eines Solarparks mit Batteriespeicher

ABO Energy: Zuschlag für Hybridprojekt

[18.10.2024] Das Unternehmen ABO Energy hat von der Bundesnetzagentur den Zuschlag für ein Hybridprojekt im baden-württembergischen Großrinderfeld erhalten, das eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit einem Batteriespeicher kombiniert. mehr...

Grafik zum Speicherpotenzial bidirektional-fähiger E-Autos

E.ON: Speicherpotenzial von E-Autos nutzen

[15.10.2024] Eine Schwarmbatterie aus Elektroautos, die vorbereitet sind für das bidirektionale Laden, könnte rechnerisch die Stromproduktion von mehreren Gaskraftwerken ersetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Potenzialanalyse von E.ON Deutschland. mehr...

Zehn Jahre Batteriekraftwerk: Jubiläumsveranstaltung in Schwerin.

WEMAG: Pionier bei Batteriespeichern

[18.07.2024] Vor zehn Jahren hat die WEMAG ein Batteriekraftwerk in Betrieb genommen. Jetzt feierte der Schweriner Energieversorger das Jubiläum der Anlage. mehr...

Speichertechnologien ermöglichen Energieeffizienz
bericht

Energiespeicherung: Die Rolle von Großspeichern

[15.07.2024] So vielschichtig das Energiesystem ist, so vielschichtig sind auch die Speichertechnologien, die für die Energiewende benötigt werden. Sie ermöglichen Energieeffizienz, Versorgungssicherheit und Flexibilität auf allen Ebenen. Ein Überblick. mehr...

Ein Batteriespeicherkraftwerk mit einer Leistung von 30 Megawatt will das Wormser Unternehmen EWE bauen.

EWR: Batteriespeicher für Worms

[04.07.2024] Ein Batteriespeicherkraftwerk mit einer Leistung von 30 Megawatt will das Wormser Unternehmen EWR bauen und betreiben. Die Batteriemodule kommen von Tesvolt. mehr...

Blick in einen geöffneten Batteriespeicher-Container am Standort Schwabmünchen (Bayern

VERBUND: Großspeicher für Bayern und Hessen

[13.06.2024] Drei weitere VERBUND-Batteriegroßspeicher wurden in Bayern und Hessen in Betrieb genommen. mehr...

Blick von oben auf den Flensburger Wärmespeicher.

Stadtwerke Flensburg: Zweiter Speicher mit Elektrodenkessel

[07.06.2024] Die Stadtwerke Flensburg haben jetzt den zweiten Wärmespeicher und den zweiten Elektrodenkessel in Betrieb genommen. mehr...

Die Unternehmen Uniper und NGEN haben eine Partnerschaft zum Bau eines Batteriespeichers am Kraftwerksstandort Heyden in Nordrhein-Westfalen vereinbart.

Uniper: Batteriespeicher am Kraftwerk Heyden

[29.05.2024] Der Energiekonzern Uniper plant am Kraftwerksstandort Heyden in Petershagen den Bau eines Batteriespeichers mit einer Kapazität von 100 Megawattstunden. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Speicherspezialisten NGEN umgesetzt. mehr...

In Münster hat die Deutsche Telekom jetzt zwei Batteriegroßspeicher in Betrieb genommen.

Deutsche Telekom: Batteriegroßspeicher in Betrieb

[07.05.2024] Im Münster hat die Deutsche Telekom jetzt mit seiner Tochtergesellschaft PASM die ersten Batteriegroßspeicher für die Integration erneuerbarer Energien in Betrieb genommen. mehr...

Die Optimierungssoftware von Kisters unterstützt Betreiber von Solar- und Windparks bei der Auswahl der richtigen Batterie und deren Einsatz.

Kisters: Batteriespeicher optimal vermarkten

[20.03.2024] Zusätzliche Erlöse durch die Optimierung von Batteriespeichern an Erzeugungsparks und Energiesystemen jeder Größe sind mit der Kisters-Optimierungssoftware möglich. mehr...

Trianel-Solarpark: Mit Batteriespeichern kann die zeitliche Verschiebung zwischen Erzeugung und Verbrauch gesteuert werden.
bericht

Hybridkraftwerke: Die kommunale Kraft der Energiewende

[28.02.2024] Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien gewinnen Speicherkapazitäten und Flexibilitätsoptionen an Bedeutung. Trianel stellt sich dieser Herausforderung mit Hybridkraftwerken und dem Bau eigener Umspannwerke. mehr...

Der neue Fernwärmespeicher an der Gewerkenstraße in Gelsenkirchen-Schalke wird ein Fassungsvermögen von rund 31 Millionen Liter Wasser und eine Wärmekapazität von 1.050 MWh haben.

Iqony: Wärmewende für Schalke

[19.01.2024] In Gelsenkirchen entsteht ein Fernwärmespeicher, der das lokale Fernwärmenetz etwa ein Wochenende lang versorgen kann. Gebaut wird er von Iqony. mehr...

Batteriespeicher (links) werden in Stade durch die Kommune gefördert. Dafür stehen 7.000 Euro zur Verfügung.

Stade: 70.000 Euro für Batteriespeicher

[18.01.2024] Die Hansestadt Stade fördert seit Jahresbeginn den Einbau von Batteriespeichern für Photovoltaikanlagen. Insgesamt stehen 70.000 Euro zur Verfügung. mehr...