Schleswig-Holstein250 Millionen für Stadtwerke-Schutz
In ihrer Kabinettssitzung vom 4. Oktober 2022 hat die schleswig-holsteinische Landesregierung die Einführung eines Schutzschirms von über 250 Millionen Euro für die Stadtwerke des Landes beschlossen. Nach intensiven Verhandlungen folgte das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MEKUN) damit den Forderungen des Verbands der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW). Auf Antrag von VSHEW-Mitgliedsunternehmen vergibt die landeseigene Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) ab sofort Darlehensbürgschaften in Höhe von 500.000 Euro bis zu 20 Millionen Euro pro Stadt- und Gemeindewerk. Die Bürgschaften dienen der Überbrückung von Liquiditätsengpässen der kommunalen Energieversorger aufgrund der aktuellen Energiekrise. So müssen die Stadtwerke ihren Gaslieferanten mittlerweile hohe Abschlagszahlungen leisten und diese Beträge vorfinanzieren. Die Bürgschaft dient zur Absicherung von bis zu 50 Prozent des Gesamtkreditvolumens durch die jeweilige Hausbank und gilt für zwei Jahre.
„Wir begrüßen die Maßnahme sehr und danken allen Beteiligten für die konstruktiven und erfolgreichen Gespräche“, sagt Andreas Wulff, Vorstandsvorsitzender des VSHEW und Geschäftsführer der Stadtwerke Brunsbüttel sowie der Stadtwerke Steinburg. „Dank des Schutzschirms können wir Privathaushalte, Unternehmen, Verwaltungen, Schulen und Kitas auch weiterhin verlässlich mit Gas, Wärme und Strom versorgen und unserem Ruf als zuverlässiger Energieversorger gerecht werden.“ Gleichzeitig geht Wulff davon aus, dass der Schutzschirm aufgestockt wird, sollte die Bürgschaftssumme zukünftig nicht ausreichen, um den Darlehensbedarf der Stadtwerke zu decken. Der Schutzschirm ist Teil des Anfang September 2022 beschlossenen Hilfspakets für privatwirtschaftliche, soziale und kommunale Unternehmen. Schleswig-Holstein ist das erste Bundesland, welches derart umfassende finanzielle Unterstützungsmaßnahmen für Stadtwerke auf den Weg bringt.
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