H-Gas-Umstellung2021 Rekord-Umrüstungen geplant
Die Umstellung von L- auf H-Gas ist eines der größten Infrastrukturprojekte der Gaswirtschaft. Etwa fünf Millionen Gasgeräte wie Heizungskessel, Küchenherde oder Warmwasserbereiter in Privathaushalten sowie in Gewerbe- und Industriebetrieben müssen bis 2030 umgerüstet werden. Für das Jahr 2021 sind rund 570.000 Geräteanpassungen an 40 Schaltterminen geplant – so viele wie in keinem anderen Jahr. Das berichten jetzt der Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) sowie der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW). 27 Verteilnetzbetreiber und fünf Fernleitungsnetzbetreiber sind an dem Projekt beteiligt (wir berichteten). Betroffenen sind Gaskunden in Norddeutschland und Teilen Westdeutschlands. Die Umstellung läuft bereits seit einigen Jahren. Sie ist erforderlich aufgrund der zurückgehenden Lieferungen von niedrigkalorischem Gas (so genanntem L-Gas) aus den Niederlanden und aus der deutschen Eigenproduktion. Dieses wird künftig durch Gas mit einem höheren Brennwert (H-Gas) ersetzt, welches international in großen Mengen dauerhaft verfügbar ist.
Die Corona-Pandemie stellt die ohnehin gewaltige Aufgabe der Marktraumumstellung vor besondere Herausforderungen. Die notwendigen Besuche der Monteure sind laut Bericht der Verbände nur unter strengen Vorsichts- und Hygienemaßnahmen möglich. „Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie konnten im vergangenen Jahr 99 Prozent der rund 400.000 geplanten Umrüstungen stattfinden. Die Corona-Pandemie wird uns weiter begleiten, aber mit den Erfahrungen aus dem letzten Jahr sind wir zuversichtlich, dass auch dieses Jahr die Umstellung wie geplant durchgeführt werden kann. Dabei gewährleistet die DVGW-Plattform für ganzheitliche Lagefeststellung reibungslose Prozessabläufe“, erklären Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung und der DVGW-Vorstandsvorsitzende Gerald Linke.
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