Donnerstag, 24. April 2025

StuttgartGasturbinen-Kraftwerk in Betrieb

[24.04.2025] EnBW hat am Standort Stuttgart-Münster ein neues Gasturbinen-Kraftwerk in Betrieb genommen. Die moderne Anlage ist wasserstofffähig und soll die Strom- und Wärmeversorgung klimafreundlicher machen.

Das Gasturbinen-Kraftwerk in Stuttgart-Münster wurde jetzt von Kohle auf Gas umgestellt.

v.l.: Peter Heydecker, Vorstand für Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur EnBW Energie Baden‐Württemberg AG; Christian Bruch, Vorsitzender des Vorstands der Siemens Energy AG; Frank Nopper, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart; Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden‐Württemberg; Georg Stamatelopoulos, Vorstandsvorsitzender EnBW Energie Baden‐Württemberg AG

(Bildquelle: EnBW)

Mit der Inbetriebnahme eines wasserstofffähigen Gasturbinen-Kraftwerks am Standort Stuttgart-Münster hat der Energieversorger EnBW einen zentralen Schritt zur Dekarbonisierung ihres Kraftwerksportfolios vollzogen. Wie die Stadt Stuttgart mitteilt, liefert die neue Anlage nach rund zwei Jahren Bauzeit 124 Megawatt elektrische sowie 370 Megawatt thermische Leistung und soll künftig sowohl zur Grund- als auch zur Spitzenlastversorgung beitragen. Der so genannte Fuel Switch – der Wechsel von Kohle auf Gas – reduziert die CO₂-Emissionen der Anlage um rund 60 Prozent, wie das Unternehmen mitteilt.

Die Modernisierung umfasst neben der Gasturbine auch Abhitze- und Heißwasserkessel, die in das bestehende Fernwärmenetz der Region eingebunden sind. Dieses Netz, der Fernwärme-Verbund Mittlerer Neckar, versorgt mehr als 28.500 Wohnungen, rund 1.400 Unternehmen und über 380 öffentliche Einrichtungen in Stuttgart und Umgebung. Der Standort Stuttgart-Münster arbeitet dabei eng mit den Heizkraftwerken Gaisburg und Altbach/Deizisau zusammen.

Nach einem erfolgreichen Probebetrieb soll die Anlage zeitnah in den kommerziellen Betrieb übergehen. Im Frühjahr 2026 ist die vollständige Stilllegung des bisherigen Kohleblocks sowie älterer heizölbetriebener Gasturbinen am Standort geplant. Das Stuttgarter Umweltreferat erwartet durch die Umstellung eine jährliche Reduktion der CO₂-Emissionen um etwa 50.000 Tonnen, verbunden mit einer deutlich geringeren Belastung durch Stickoxide und Feinstaub.

Für Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) markiert das Projekt einen Meilenstein auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität der Stadt bis 2035. Die heutige Umstellung auf Erdgas sei ein „erster wichtiger Schritt“, dem perspektivisch der vollständige Übergang auf grünen Wasserstoff folgen solle. Auch EnBW-Vorstand Peter Heydecker betont: „Voraussichtlich ab Mitte der 2030er Jahre wollen wir die Anlage nach einem zweiten Fuel Switch mit bis zu 100 Prozent CO₂-armem Wasserstoff betreiben – wenn dieser dann in ausreichendem Umfang zur Verfügung steht.“





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