Freitag, 14. März 2025

PwC DeutschlandAnalyse zum Glasfaserausbau

[14.03.2025] Der Glasfaserausbau in Deutschland kommt langsamer voran als in vielen anderen Ländern. Eine aktuelle Analyse von PwC Deutschland zeigt auf, dass neben regulatorischen Hürden auch wirtschaftliche Faktoren und eine bislang verhaltene Kundennachfrage den Fortschritt bremsen.

Eine neue Analyse von PwC identifiziert mehrere Hürden für den Glasfaserausbau in Deutschland.

(Bildquelle: adobestock)

Eine neue Untersuchung von PwC Deutschland identifiziert als Gründe für das schleppende Tempo des Glasfaserausbaus in Deutschland langwierige Genehmigungsverfahren als das zentrale Hindernis. Wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mitteilt, bremsen auch der Mangel an qualifizierten Fachkräften, hohe Ausbaukosten und Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit Bauunternehmen bremsen den Fortschritt.

Besonders problematisch seien außerdem die regional unterschiedlichen und teils bürokratischen Genehmigungsprozesse. Selbst für kurze Leitungsabschnitte seien häufig umfassende Einzelgenehmigungen erforderlich. Eine Vereinfachung durch pauschale Gebietsfreigaben und die Klassifizierung des Glasfaserausbaus als „überragendes öffentliches Interesse“ könnte den Prozess beschleunigen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf, das Telekommunikations-Netzausbau-Beschleunigungs-Gesetz (TK-NABEG), adressiere zwar einige dieser Punkte, weise laut Branchenexpert:innen jedoch noch Lücken auf.

Zusätzlich behinderten Konflikte mit Bau- und Generalunternehmen den Ausbau. Kurzfristige Vertragsvergaben erschwerten langfristige Planungssicherheit und führten zu qualitativen Mängeln bei der Umsetzung, die häufig aufwendig korrigiert werden müssten. Einige Telekommunikationsanbieter reagierten darauf mit eigenen Bauüberwachungsteams oder gründen eigene Tiefbauunternehmen. Gleichzeitig fehle es in den Bereichen Projektplanung, Bauleitung und Bauüberwachung an Fachkräften. Unternehmen setzten daher verstärkt auf interne Ausbildungsprogramme und den Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Optimierung der Planungsprozesse.

Neben der langfristigen Leistungsfähigkeit spreche auch die Energieeffizienz für Glasfaser. Die bestehenden Netze – kupferbasiertes (V)DSL mit einer Abdeckung von 95 Prozent und das hybride HFC-Kabelnetz mit 60 Prozent – seien noch weit verbreitet, doch ihre Betriebskosten sind höher. Allerdings erschwert die derzeit noch ausreichende Geschwindigkeit dieser Netze den Glasfaservertrieb. „Glasfaser hat in Deutschland ein Imageproblem“, behauptet Michael Driemeyer, Director bei PwC Deutschland. Dabei seien die Vorteile offensichtlich: Glasfaseranschlüsse seien oft kostenlos, bieten stabilere Verbindungen mit geringeren Latenzen und höheren Upload-Geschwindigkeiten. Die Telekommunikationsbranche müsse ihre Anstrengungen verstärken, um diese Vorzüge in der Öffentlichkeit besser zu vermitteln.



Stichwörter: Breitband, PwC, Studie


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