Landkreis Oder-SpreeGanzheitliche Energie-Kommune
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Gebäudeeffizienz, Sanierung, nachhaltige Forstwirtschaft, Ernährung und Landwirtschaft sind Teil eines ganzheitlichen Ansatzes im Landkreis Oder Spree.
(Bildquelle: BEOS eG)
Der Landkreis Oder-Spree zeigt, wie eine nachhaltige und erfolgreiche Energiewende in einer ländlichen Region gelingen kann. Mit einem Klimaanpassungskonzept, Bürgerbeteiligung und dem konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien produziert die Region bereits heute mehr Strom als sie selbst verbraucht. Durch Sektorkopplung werden die erneuerbaren Energien nicht nur für Strom, sondern auch für Wärme und Mobilität genutzt.
Der brandenburgische Landkreis mit 180.000 Einwohnern liegt südöstlich von Berlin und reicht bis an die polnische Grenze. Als einer der ersten Flächenlandkreise in Deutschland hat er neben einem Klimaschutzkonzept auch ein Klimaanpassungskonzept erarbeitet. Dieses analysiert Handlungsfelder, Potenziale und Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung der Region. 2022 wurden in Oder-Spree rund 928 Gigawattstunden Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, was einer Bedarfsdeckung von 120 Prozent entspricht. Dennoch setzt die Region weiter auf Ausbau und Innovation, insbesondere im Bereich der Sektorenkopplung, um erneuerbare Energien effizienter zu nutzen.
PV und Wind als zentrale Säulen
2024 sind in der Region 10.500 Photovoltaikanlagen installiert. Der Ausbau erfolgt unter besonderer Berücksichtigung der Biodiversität, der lokalen Wertschöpfung und des Wasserhaushalts. Zudem setzt der Landkreis auf die Einbindung der Anlagen in kommunale Konzepte. Um die Akzeptanz vor Ort zu erhöhen, empfiehlt die Verwaltung den Kommunen, die Bürgerinnen und Bürger finanziell und inhaltlich an den Photovoltaik-Projekten zu beteiligen. Ein Beispiel hierfür ist die im Jahr 2020 gegründete Genossenschaft Bürgerenergie Oder-Spree (BEOS), die sich für gemeinwohlorientierte Projekte zur Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Energien einsetzt.
Neben der Photovoltaik bietet die Region mit ihren Freiflächen, der flachen Topographie und den hohen Windgeschwindigkeiten ideale Voraussetzungen für die Windenergie. Dieses Potenzial wird genutzt: Im Jahr 2024 waren im Landkreis 175 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 454.000 Kilowatt (kW) installiert, was mehr als die Hälfte der emissionsfreien Energieleistung ausmacht.
Von Gebäudeeffizienz bis Forstwirtschaft
Die Maßnahmen im Landkreis Oder-Spree gehen über den Ausbau der erneuerbaren Energien hinaus. Themen wie Gebäudeeffizienz, Sanierung, nachhaltige Forstwirtschaft, Ernährung und Landwirtschaft sind Teil eines integrativen Ansatzes, um die Energiewende langfristig zu sichern.
„Der Landkreis Oder-Spree zeigt, dass Klimaschutz keine Last, sondern eine Chance für mehr Lebensqualität und regionale Wertschöpfung ist“, sagt Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), die den Landkreis für den Februar 2025 als Energie-Kommune des Monats auszeichnete. „Jede Solaranlage auf einem Schuldach, jedes Windrad auf unseren Feldern und jede Bürgerbeteiligung bringt uns unserem Ziel näher: einer lebenswerten, nachhaltigen Heimat für kommende Generationen.“
Große Energieeinsparpotenziale liegen laut Potenzialanalyse nicht nur in erneuerbaren Wärmequellen, sondern auch in einer besseren Gebäudedämmung. Auch der Wandel hin zu einer dezentralen Energieversorgung stellt eine Herausforderung dar, sowohl technisch als auch für bestehende Geschäftsmodelle. Durch Sektorkopplung und Nutzung von Synergien sollen Prozesse gebündelt, die Wirtschaft entlastet und die regionale Wertschöpfung gesteigert werden.
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