SWTE NetzBaustart für Nahwärmenetz
Im Uferquartier in Hörstel wurden die ersten Rohrleitungen verlegt.
v.l.: SWTE-Projektleiter Mathias Walke; Beermann-Projektleiter Lutz Reckert; Bürgermeister David Ostholthoff; Michael Käller, Fachbereichsleiter der Stadt Hörstel; SWTE Netz-Geschäftsführer Tobias Koch; Michael Bußmann, SWTE Netz; David Kemper, Bereichsleiter bei Beermann
(Bildquelle: Stadtwerke Tecklenburger Land)
Im Neubaugebiet Uferquartier in Hörstel (Nordrhein-Westfalen) rollen die Bagger: Die Bauarbeiten für ein Nahwärmenetz auf Basis oberflächennaher Geothermie haben begonnen. Die SWTE Netz, die Netzgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land, baut ein so genanntes kaltes Nahwärmenetz, das mehr als 40 Haushalte und öffentliche Gebäude mit Wärme und Warmwasser versorgen soll (wir berichteten). Die ersten Gebäude sollen im September 2025 an das Netz angeschlossen werden, so die SWTE Netz.
Zum offiziellen Baustart kamen Vertreter der Stadt Hörstel, der SWTE Netz und des Tiefbauunternehmens Beermann ins Uferquartier. „Die Nachfrage nach den Grundstücken ist da“, sagte Bürgermeister David Ostholthoff (SPD). Er lobte das Projekt als Rundum-Sorglos-Paket für umweltfreundliches Heizen. Neben Wohnhäusern sollen auch das neue Rathaus, eine Schule und das Feuerwehrgerätehaus über das Netz versorgt werden.
Wie SWTE Netz mitteilt, umfasst das Konzept des kalten Nahwärmenetzes nicht nur die Wärmeversorgung, sondern auch die Bereitstellung und Wartung der notwendigen Haustechnik wie Wärmepumpen und Pufferspeicher. „Wir gehen davon aus, dass solche Wärmenetze in Zukunft immer wichtiger werden“, erklärt Tobias Koch, Geschäftsführer der SWTE Netz. Erste positive Erfahrungen habe man bereits in Mettingen gemacht, wo das Konzept auf breite Akzeptanz stoße (wir berichteten).
Ein 1,8 Kilometer langes Rohrnetz wird laut SWTE Netz bei den Tiefbauarbeiten im Uferbereich verlegt. Anschließend werden 70 Erdwärmesonden mit einem Wasser-Glykol-Gemisch als Trägermedium in die Tiefe eingebracht. Dieses transportiert die Umweltwärme aus dem Erdreich, die vor Ort in den Häusern mit Wärmepumpen auf die gewünschte Temperatur gebracht wird. Das Wärmenetz gilt als CO2-neutral, da es auf erneuerbaren Energien basiert und mit Ökostrom betrieben wird.
Ein ähnliches Projekt ist bereits für das Neubaugebiet Riesenbeck-West in Planung. Dort hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz kürzlich Fördermittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro zugesagt. „Wir wollen unseren Bürgerinnen und Bürgern faire und umweltfreundliche Lösungen anbieten“, so Bürgermeister Ostholthoff. Die SWTE Netz sieht in den Projekten einen wichtigen Schritt hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung. „Unser Ziel ist es, die Wärmeversorgung langfristig klimaneutral zu gestalten und gleichzeitig den Komfort für die Anschlussnehmer zu erhöhen“, sagt Michael Bußmann, Technischer Leiter der SWTE Netz.
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