MannheimMVV legt das Gasnetz still

Der Wärmesektor gilt als entscheidender Faktor für den globalen Klimawandel. MVV Energie verfolgt deshalb eine ehrgeizige Strategie, um die Klimaziele von EU, Bund, Ländern und Kommunen zu unterstützen. Ein zentrales Element des von MVV entwickelten Mannheimer Modells ist der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf CO2-freie Energieträger. Das Unternehmen plant, die Fernwärmeversorgung in Mannheim bis 2030 vollständig zu dekarbonisieren und rund 10.000 neue Gebäude anzuschließen. (wir berichteten) 

Umstieg auf alternative Heizformen

Zudem plant MVV, das Gasnetz bis 2035 stillzulegen und rät Kundinnen und Kunden, frühzeitig auf alternative Heizformen umzusteigen. Als klimafreundliche Alternative bietet der Energieversorger Wärmepumpen für die dezentrale Wärmeversorgung an. „Fossile Gasheizungen sind nicht nachhaltig“, erklärt ein MVV-Sprecher. Der Betrieb solcher Heizungen führe zu vermeidbaren CO2-Emissionen und steigenden Kosten durch den höheren CO2-Preis. Zudem würden die Netzkosten künftig auf immer weniger Nutzer verteilt, was die Nutzung des Gasnetzes weiter verteuere.

Für den Heizungsumstieg wird eine umfassende Beratung und Betreuung angeboten, so das Unternehmen. Dazu gehören individuelle Beratungsgespräche in den Kundenforen und durch die Klimaschutzagentur Mannheim. Auch Gewerbekunden, die an das Gashochdrucknetz angeschlossen sind, werden beraten, wobei Wasserstoff als mögliche Alternative betrachtet wird.

Kommunaler Wärmeplan bietet Orientierung

Auch die Stadt Mannheim setzt mit ihrem kommunalen Wärmeplan auf Klimaneutralität und empfiehlt Fernwärme und Wärmepumpen als bevorzugte Heizlösungen. Der Plan wurde im März 2024 vom Gemeinderat beschlossen und bietet Orientierung für Bürgerinnen und Bürger, die vor einer Heizungsentscheidung stehen.