Mittwoch, 27. November 2024

MünsterStadt wird durchgerüttelt

[24.10.2024] Die Stadtwerke Münster starten Anfang November eine groß angelegte geologische Erkundung, um das Potenzial der Tiefengeothermie auszuloten. Diese könnte in Zukunft einen großen Teil des Wärmebedarfs in Münster klimaneutral decken.
zusehen sind drei Vibro-Trucks, die den Untergrund in der Stadt Münster untersuchen sollen.

Vibro-Trucks: Die Stadtwerke Münster führen geologische Messungen in Münster durch.

(Bildquelle: Stadtwerke Münster)

Die Stadtwerke Münster starten Anfang November eine umfassende geologische Untersuchung des Stadtgebietes, eine so genannte 3D-Seismik. Ziel ist es, mit tiefer Geothermie eine klimaneutrale Wärmeversorgung für Münster zu ermöglichen. Das Projekt wird zur Hälfte vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen mit 5,77 Millionen Euro gefördert.

„Die Chancen der Tiefengeothermie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung sind enorm“, sagt Arno Minas, Dezernent für Wohnen, Immobilien und Nachhaltigkeit der Stadt Münster. Er betont, dass diese Technologie in Nordrhein-Westfalen noch nicht kommerziell genutzt wird und die Stadt Münster hier eine Vorreiterrolle einnehmen möchte. Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster, beschreibt die Vorteile der Geothermie: „Geothermie ist echte Heimatwärme. Sie ist immer verfügbar, völlig klimaneutral und grundlastfähig. Außerdem ist sie unabhängig von jahreszeitlichen Temperaturschwankungen und internationalen Handelsmärkten.“

Mit einem Untersuchungsgebiet von rund 350 Quadratkilometern ist die 3D-Seismik nach Angaben der Stadtwerke Münster die größte seismische Untersuchung im Stadtgebiet in Deutschland. Ziel der Messungen ist es, ein dreidimensionales Modell des Untergrundes von Münster zu erstellen, um geeignete Standorte für Tiefenbohrungen nach heißem Thermalwasser zu identifizieren.

Für die Messungen werden spezielle Vibro-Trucks eingesetzt, die über Rüttelplatten kontrollierte Schwingungen in den Boden abgeben. Diese Vibrationen werden von den verschiedenen Gesteinsschichten reflektiert und von Geophonen aufgezeichnet. „Jeder Datenpunkt, den wir aufnehmen, erhöht die Sicherheit für die nächsten Schritte auf dem Weg zum Geothermie-Heizwerk für Münster“, erklärt Sebastian Jurczyk.





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