Stadtwerke AwardFinalisten 2024 stehen fest
Zum 15. Mal seit 2009 verleihen die Stadtwerke-Kooperation Trianel, die VKU Akademie und die Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) in diesem Jahr den Stadtwerke Award. Aus 20 Einsendungen hat eine Experten-Jury sechs herausragende Projekte nominiert. Im Finale um den Stadtwerke Award 2024 stehen in diesem Jahr die Stadtreinigung Hamburg AöR, die Stadtwerk Haßfurt GmbH, die EWR AG, die SWM Services GmbH, die Stadtwerke Wolfsburg AG und die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH. Die endgültigen Preisträger der begehrten Auszeichnung werden nun durch ein ZFK-Leser-Voting bestimmt. Die Gewinner werden am zweiten Tag des VKU-Stadtwerkekongress (3. und 4. September 2024) in Hannover bekannt gegeben.
20 Stadtwerke und kommunale Unternehmen haben sich für die 15. Ausgabe des renommierten Stadtwerke Award 2024 beworben. Nach einer Vorauswahl durch ein Expertengremium liegt die Entscheidung über die Top-Platzierungen in der Finalrunde nun in den Händen der ZFK-Leser.
„Wir freuen uns, dass das Bewerberfeld des Awards auch in seiner 15. Ausgabe sehr vielfältig bleibt. Große und kleinere kommunale Unternehmen konkurrieren mit spannenden Projekten um die Spitzenplätze. Trotz der Vielfalt der Bewerber und ihrer Projekte vereint sie der gemeinsame Innovationsgeist und das Bestreben, eine positive Zukunft zu gestalten“, sagt Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung von Trianel und Initiator der Auszeichnung. Die Bewerbungen reichen von kreativen Ansätzen zur Mitarbeitergewinnung über beeindruckende Digitalisierungsprojekte bis hin zu Initiativen im Bereich Wärmewende und innovativen Lösungen für die Entsorgungswirtschaft. Dieses breite Spektrum ist über die Jahre zu einem Markenzeichen des Awards geworden und trägt einen großen Teil zur Attraktivität der Auszeichnung bei.
Ingbert Liebing, VKU-Hauptgeschäftsführer, erklärt: „Die sechs nominierten Unternehmen haben eines gemeinsam: Sie gestalten Zukunft, sind vor Ort Impulsgeber und erleichtern Prozesse für Bürger und Wirtschaft. Kurzum: Sie legen den Grundstein für eine digitalisierte und zukunftsorientierte Gesellschaft.“
e-CREW in Haßfurt
Die Stadtwerk Haßfurt GmbH hat sich mit dem „Pilotprojekt für eine Haßfurter Energiegemeinschaft – e-CREW“ qualifiziert. Die unterfränkische Kreisstadt Haßfurt erzeugt bilanziell doppelt so viel Energie aus erneuerbaren Quellen, wie sie verbraucht. Aufgrund dieser hohen Erzeugungskapazität und des vergleichsweise geringen Verbrauchs durch etwa 9.000 Haushalte und einige wenige Großabnehmer besteht ein erhöhtes Risiko für Netzengpässe. Um dem entgegenzuwirken, soll der lokale und regionale Eigenverbrauch erhöht und ein generelles Umdenken auf Verbraucherseite gefördert werden: In zehn so genannten eCREWs schlossen sich im Rahmen des EU-geförderten Pilotprojekts jeweils neun bis elf Haushalte zusammen, um simulativ gemeinsam Stromerzeugungs- und Batteriespeicherkapazitäten zu nutzen und die Energieeffizienz und -ausgaben zu optimieren. Hauptziel ist es, passive Verbraucher zu aktiven Teilnehmern des lokalen Energiesystems zu machen, indem informierte Entscheidungen und kollektive Maßnahmen getroffen werden. Auf diese Weise soll der Verbrauch von lokal erzeugtem klimaneutralen Strom gefördert werden.
Climate Connection in Worms
Mit dem Projekt Climate Connection bietet die EWR AG aus Worms eine Ende-zu-Ende Nachhaltigkeitsberatung für Kommunen und B2B-Kunden an. Das Thema Nachhaltigkeit stellt hohe Anforderungen an Kommunen sowie kleine und mittlere Unternehmen, die sie in den kommenden Jahren prioritär erfüllen müssen. Viele Kommunen und Unternehmen stehen aktuell vor großen Herausforderungen, da die erforderliche Expertise oft noch nicht aufgebaut werden konnte. Die EWR AG hat es sich zum Ziel gemacht, Kommunen und B2B-Kunden an die Hand zu nehmen und ganzheitliche, digitalgestützte Nachhaltigkeitsberatung anzubieten. Das Projekt bietet umfassende Unterstützung auf dem gesamten Weg zu einer nachhaltigen Zukunft: von der Analyse über die Berichterstellung bis hin zur Umsetzung von Maßnahmen.
Isarlicht für München
Auch die SWM Service GmbH, eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke München GmbH, hat sich mit dem Projekt Isarlicht für die Finalrunde qualifiziert. Das Konzept verbindet den Glasfaserausbau mit der Schaffung von Anschlussmöglichkeiten für Smart Gateways. Hierbei werden ohnehin nötige Arbeiten für den Ausbau des Glasfasernetzes genutzt, um gleichzeitig so genannte Service-Anschlussdosen im Keller oder optional auf dem Dachboden zur Digitalisierung der Stromnetze zu installieren. Diese können vom Messstellenbetreiber beispielsweise für PV-Anlagen oder weitere technische Einrichtung genutzt werden, die einen Kommunikationsanschluss benötigen. Das Projekt nutzt in einem einzigen Schritt verschiedene Potenziale: Die Glasfaser-Anschlussdosen können sowohl für High-Speed-Internet als auch für E-Ladelösungen, Smart Metering und weitere Digitalisierungsoptionen verwendet werden.
Smart Metering in Wolfsburg
Das Projekt „Erweiterung Smart Metering durch KI“ sichert der Stadtwerke Wolfsburg AG einen Platz in der Finalrunde. Gemeinsam mit der Tochtergesellschaft WOBCOM sowie Studierenden der Ostfalia Hochschule und der TU Clausthal wurde ein auf Künstlicher Intelligenz basierendes Programm geschaffen, das den Energieverbrauch je Zählereinheit vorhersagen soll. Dazu erfolgt eine Untersuchung des Zusammenhangs zwischen dem Verbrauch und verschiedenen Umweltfaktoren wie Außentemperatur, Innentemperatur, Luftfeuchtigkeit und der regionalen Wettervorhersage. Als Ergebnis soll ein Dashboard zur Visualisierung der Daten und Vorhersagen realisiert werden.
Virtuell in Ludwigsburg-Kornwestheim
Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH punktet bei der Jury mit der digitalen Erlebniswelt „Virtuelle SWLB – vernetzte Energiewelt“. Das Team aus Baden-Württemberg hat eine Website erstellt, die mittels eines virtuellen und interaktiven 3D-Modells der Ortschaft verschiedene Projekte der Stadtwerke sowie deren Energie- und Datenflüsse darstellt. Diese Website soll das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger für nachhaltige Projekte und deren Umsetzung verbessern. Nutzerinnen und Nutzer können beispielsweise eine Biogasanlage, ein Holzheizkraftwerk, eine Freiflächen-Solarthermieanlage oder die Energiezentrale Waldäcker III erkunden. Das virtuelle Erlebnis wird durch Filme, ein Energiequiz und eine Augmented-Reality-Anwendung ergänzt.
Entsorger auch dabei
Mit der Stadtreinigung Hamburg ÄöR und dem „EcoHHub“ hat es in diesem Jahr auch ein Projekt aus der Entsorgungsbranche in die Finalrunde des Awards geschafft. Seit Oktober 2023 testet die Stadtreinigung aus der Hansestadt die automatisierte Ausgabe von verschiedenen Produkten sowie die Annahme von Speisefetten und -ölen durch eine 24/7-Servicestation. Alle Dienstleistungen sind rund um die Uhr verfügbar und können bargeldlos genutzt werden. Die angebotenen Produkte, wie Laubsäcke oder Kompost, werden saisonal angepasst. Die Servicestation bietet eine Mischung aus kostenlosen und kostenpflichtigen Artikeln. Ergänzt wird das Projekt durch eine Werkzeugverleih-Station und eine Packstation.
Die sechs Unternehmen wurden von der Jury für den Stadtwerke Award 2024 nominiert. Über die finalen Gewinner entscheiden nun die Leser der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK). Die ZfK-Umfrage startet am Montag, den 17. Juni 2024 und endet am 1. Juli 2024. Die ZfK-Publikumsstimme geht mit einem Drittel in das Endergebnis ein. Die übrigen zwei Drittel entfallen auf die Jury.
Die nominierten Unternehmen und Projekte werden auf dem VKU-Stadtwerkekongress am 3. und 4. September 2024 in Hannover ausführlich vorgestellt.
https://www.stadtwerke-award.net
https://www.trianel.com
https://www.vku.de
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