Rödl & PartnerStudie zur Nachhaltigkeitsberichten
Rödl & Partner hat eine Kurzstudie veröffentlicht, die zeigt, wie Stadtwerke und kommunale Unternehmen in Deutschland mit den neuen Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) umgehen. Von Februar bis März 2024 wurden 51 Experten aus unterschiedlichen Hierarchieebenen und Funktionen der Branche befragt. Anton Berger, Partner und Leiter des Bereichs Energie bei Rödl & Partner, erklärt: „Unsere Studie soll dazu beitragen, ein besseres Verständnis für die Bedeutung der CSRD und der ESG-Berichterstattung zu schaffen. Durch eine fiktive Fallstudie und die Analyse der Herausforderungen wollen wir die betroffenen Unternehmen dabei unterstützen, sich auf die kommenden Anforderungen vorzubereiten und die neuen Pflichten zu erfüllen.“
Die CSRD werde in den kommenden Jahren zu erheblichen Veränderungen in der Berichterstattung über Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) für alle Unternehmen in Europa führen. Für Stadtwerke und kommunale Unternehmen bedeute dies, dass Nachhaltigkeits- und Finanzinformationen künftig gleichberechtigt nebeneinander stehen werden.
Datenbeschaffung als größte Herausforderung
Die Kurzstudie von Rödl & Partner beleuchtet anhand eines fiktiven Fallbeispiels die Anforderungen der CSRD und zeigt die notwendigen Prozesse zur Nachhaltigkeitsberichterstattung auf. Dazu gehören die Wesentlichkeitsanalyse, die Festlegung der Berichtsgrenzen und die Datenerhebung im Rahmen der European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass die Datenbeschaffung für die Unternehmen das häufigste Problem darstellt. Weitere Herausforderungen sind Zeit- und Personalmangel sowie Schwierigkeiten bei der Integration von Nachhaltigkeitszielen in die Unternehmensstrategie.
Umweltinitiativen (Environment)
Im Umweltbereich zeigt die Studie einen klaren Trend zu Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien, die den Übergang zu nachhaltiger Energie und langfristiger Rentabilität unterstützen. Viele Unternehmen haben bereits Transformationspläne für Wärmenetze und Energieeffizienz in Gebäuden umgesetzt. Verbesserungsbedarf besteht jedoch bei der Transparenz von Treibhausgasemissionen und beim Abfall-Management. Weniger Unternehmen setzen Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität und zum Wasserressourcen-Management um. Auch Initiativen für nachhaltige Beschaffung, Lieferketten und Kreislaufwirtschaft müssen weiter ausgebaut werden.
Soziale Initiativen (Social)
Unternehmen setzen zunehmend auf soziale Verantwortung und nachhaltige Arbeitsbedingungen. Dazu gehören angemessene Löhne, die Förderung der Work-Life-Balance und sichere, unbefristete Arbeitsverhältnisse. Zudem investieren sie in die Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung der Mitarbeitenden und haben Beschwerdemechanismen eingerichtet. Obwohl die Gleichstellung der Geschlechter angestrebt wird, besteht Handlungsbedarf bei der Sensibilisierung für Diversity und transparenten Lohnstrukturen. Auch die Überprüfung der Sozialstandards in der Lieferkette bleibt eine Herausforderung.
Unternehmensführung (Governance)
Bei der Unternehmensführung nach ESG-Kriterien setzen die Unternehmen verstärkt auf Risiko-Management, interne Unternehmenskommunikation, Compliance-Management-Systeme und Führungskräftetrainings. Verbesserungspotenzial besteht bei der Verankerung von Governance-Praktiken in den Unternehmenswerten und der Unternehmenskultur sowie bei der Einrichtung unabhängiger Aufsichtsgremien. Die Stärkung interner Ethik- und Verhaltensrichtlinien sowie eine transparente Berichterstattung sind notwendig, um eine verantwortungsvolle und nachhaltige Unternehmensführung zu gewährleisten.
Rödl & Partner betont, dass die Umsetzung der CSRD ein breites Spektrum an Maßnahmen und ein hohes Maß an Engagement und Expertise erfordert. Die Kurzstudie biete Unternehmen wertvolle Einblicke und Unterstützung bei der Bewältigung der neuen Berichtspflichten.
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