HeidelbergÖffentliche H2-Tankstelle offen
In Heidelberg wurde eine öffentliche H2-Tankstelle in Betrieb genommen.
v.l.: Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg; Frank Fronzke, Geschäftsführer & COO H2 MOBILITY; Christian Specht, rnv-Aufsichtsratsvorsitzender und Oberbürgermeister Stadt Mannheim; Christian
(Bildquelle: H2 Mobility)
Im Rahmen der Betriebshof-Vorstellung für Busse mit alternativem Antrieb der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) wurde am 19. April 2024 die öffentliche Wasserstofftankstelle von H2 MOBILITY offiziell in Betrieb genommen.
Die neue öffentliche Wasserstofftankstelle bietet eine Kapazität von über 1.000 Kilogramm Wasserstoff pro Tag, drei Dispenser und – neben der Betankungskapazität für die 27 Brennstoffzellen-Range-Extender-Gelenkbusse der rnv – weitere Betankungsmöglichkeiten für H2-Fahrzeuge aus der Region. Die Tankstelle wird von H2 MOBILITY betrieben und wurde von dem Unternehmen ebenfalls entwickelt und erbaut. Im Rahmen der schrittweisen Inbetriebnahme können am Wieblinger Weg 92 voraussichtlich ab Mai 2024 auch Pkw (700 bar) und Lkw (350 bar) öffentlich tanken.
Auch Müllautos fahren mit Wasserstoff
Genutzt wird die Wasserstofftankstelle dann auch von der Abfallsammelwirtschaft Heidelberg, die seit März 2023 ein emissionsfreies Fahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb in der Flotte hat. Durch die direkte Nähe zur A5 und der Stadt liegt die Wasserstofftankstelle verkehrsgünstig.
„Dank der Förderung des Projekts H2Rhein-Neckar mit 16,7 Millionen Euro durch das Umweltministerium Baden-Württemberg wird Wasserstoff für die Bürgerinnen und Bürger im klimafreundlichen öffentlichen Personennahverkehr vor Ort erfahrbar. Im Zusammenspiel mit dem bundesgeförderten Projekt H2Rivers entsteht hier in der Region ein Wasserstoff-Ökosystem mit Leuchtturm-Charakter. Der Wasserstoff, der auf dem Heidelberger Betriebshof getankt werden kann, kommt auf kurzem Weg von der Friesenheimer Insel in Mannheim“, sagt Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.
Die Begleitforschung im Projekt H2Rhein-Neckar ermögliche außerdem, dass andere Regionen von den Erfahrungen profitieren. Anhand des neuen Betriebshofs werde unter anderem analysiert, wie Abläufe für Busse mit alternativen Antrieben idealerweise aussehen, um so Bus-Betriebe bei der Transformation zu unterstützen.
Klimafreundlicher ÖPNV unabdingbar
„Ein klimafreundlicher ÖPNV ist für eine nachhaltige Mobilität unabdingbar. Gerade der Busverkehr, bei dem die Clean Vehicle Directive klare Zielvorgaben zur Elektrifizierung gibt, bietet dazu einen Hebel. Nur wenn wir die Emissionen reduzieren, sind die Klimaziele erreichbar“, ergänzt Elke Zimmer, Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg.
27 Gelenkbusse vom Typ H2-eCitaro, die die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) im Rahmen des Förderprojekts H2Rhein-Neckar in Heidelberg beschafft hat, werden im Betriebshof abgestellt, mit Wasserstoff betankt und mit Strom geladen. Das Projektvolumen für den neuen Betriebshof liegt bei 24,5 Millionen Euro, inklusive der Planungskosten. Die öffentliche Wasserstofftankstelle sowie Teile der Lade-Infrastruktur werden über das Wasserstoffdemonstrationsprojekt H2Rhein-Neckar vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft gefördert.
Frank Fronzke, Geschäftsführer und COO von H2 MOBILITY, erklärt: „In Heidelberg nimmt eines der bedeutendsten Tankstellenprojekte des Jahres heute offiziell seinen Betrieb auf. Die Wasserstofftankstelle steht für eine Reihe von H2 MOBILITY Neueröffnungen und ist die erste von unseren vier neuen Stationen in der Region Rhein-Neckar.“ Weitere öffentliche Wasserstofftankstellen, die H2 MOBILITY in der Region errichten und betreiben wird, entstehen bis Sommer 2024 in Mannheim, bis Ende 2024 in Frankenthal und bis Anfang 2025 in Ludwigshafen.
Mobilität mit Wasserstoff wird erfahrbar
Die Busse H2-eCitaros nutzen sowohl die Batterie als auch die Brennstoffzelle als Antrieb, was eine größere Reichweite und damit emissionsfreien Busverkehr auch auf längeren und hügeligen Streckenabschnitten ermöglicht, wie sie beispielsweise in Heidelberg häufig vorkommen. Ab voraussichtlich Juni 2024 fahren die neuen Fahrzeuge in Heidelberg auf Linie, sodass Bürgerinnen und Bürger Mobilität mit Wasserstoff selbst erleben können. Zuvor werden in den nächsten Wochen die Tankanlage, Fahrzeuge und die Abläufe auf dem neuen Betriebshof ausgiebig getestet und das Personal geschult.
„Zwar ist es immer umweltfreundlicher, Bus oder Bahn anstelle des eigenen Pkws zu nutzen, wir wollen uns auf diesem Ökologie-Vorsprung aber keineswegs ausruhen. Unser Ziel ist es daher, unsere gesamte Fahrzeugflotte bis 2032 auf lokal emissionsfreie Antriebe umzustellen. Dabei sind wir technologieoffen und setzen sowohl auf herkömmliche E-Busse als auch auf E-Busse mit Brennstoffzelle. Je nach dem, was unter den lokalen Gegebenheiten mehr Sinn macht“, so Christian Volz, kaufmännischer Geschäftsführer der rnv.
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