Mittwoch, 16. April 2025

ThügaKommunale Stimmen für KWK

[20.11.2023] Die kommunalen Stimmen der Thüga-Gruppe sprechen sich für die Verlängerung des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes sowie die Einführung regionaler Flexibilitäts- und Kapazitätsmärkte für Strom aus.
Die Thüga will

Die Thüga will, dass mehr kommunale Stimmen für das zukünftige Strommarktdesign gehört werden.

(Bildquelle: Thüga)

Mit der Energiewende muss das Strommarktdesign neu ausgerichtet werden, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. In Brüssel läuft der Trilog zu einer Reform des Ordnungsrahmens für den europäischen Strommarkt, in Berlin wird an einem Konzept auf nationaler Ebene gearbeitet. Damit die Strom- und Wärmeversorgung auch vor Ort nachhaltig gesichert werden kann, spricht sich die Task Force für Politische Willensbildung der Thüga für die Verlängerung des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG) sowie die Einführung regionaler Flexibilitäts- und Kapazitätsmärkte für Strom aus.
In Deutschland wird seit mehr als zehn Jahren über die Einführung eines Kapazitätsmarkts für Strom diskutiert. Regional kommt es bereits zeitweise zu Engpässen in der Stromversorgung.

Netzkapazitäten bleiben begrenzt

Gründe hierfür sind begrenzte Netzkapazitäten auf der einen sowie zu geringe regionale Erzeugungskapazitäten auf der anderen Seite. Diese Engpässe werden sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen unter anderem durch den Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung, die Stilllegung von Kohlekraftwerken, den schleppenden Ausbau der Transportkapazitäten im Übertragungsnetz sowie die steigende Stromnachfrage in den Sektoren Verkehr, Wärme und Industrie.
„Unser heutiges Strommarktdesign ist den Herausforderungen der Zukunft nicht mehr gewachsen. Das hat auch die Politik in Brüssel und Berlin erkannt. Dort werden derzeit Maßnahmen diskutiert, um das Strommarktdesign weiterzuentwickeln“, sagt Markus Wörz, Leiter Energiepolitik bei der Thüga Aktiengesellschaft. Neben Differenzkontrakten (Contracts for Difference) geht es hierbei auch um Möglichkeiten, Kapazitätsmärkte auf nationaler Ebene zu etablieren. „Eine Idee, die die Thüga bereits vor zehn Jahren eingebracht hat und die jetzt wieder auf der politischen Agenda steht. Unter anderem hat sich jüngst die deutsche Monopolkommission dafür ausgesprochen“, so Wörz weiter

Kommunale Stimmen für gesicherte Kraftwerksleistung

Auch die Mitglieder der Task Force für Politische Willensbildung des Thüga-Beirats, dem mehr als 100 Bürgermeister und Akteure der kommunalen Ebene sowie der Länder angehören, haben sich bei ihrer jüngsten Sitzung in Berlin für regionale Kapazitätsmärkte nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage als Ergänzung zum bestehenden Energy-Only-Markt ausgesprochen. Konkret fordern sie von der Bundesregierung, räumlich abgegrenzte regionale Märkte für Flexibilitäten und gesicherte regionale Kraftwerksleistung zu schaffen. Damit sollen vor Ort Anreize für die Errichtung beziehungsweise Nutzung von regionaler Flexibilität und steuerbarer Kraftwerksleistung gesetzt werden.

Mehr Berücksichtigung der KWK

Außerdem fordern sie eine stärkere Berücksichtigung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), die schon heute einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Stromversorgung leistet, sowie insbesondere die Verlängerung der KWKG-Förderung. „In den kommenden Jahren wird die Bedeutung der Kraft-Wärme-Kopplung nach unserer Ansicht noch weiter steigen“, sagt Udo Glatthaar, Sprecher der Thüga-Task Force und Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Bad Mergentheim. „Gerade in der Hochlaufphase der Wasserstoffwirtschaft sollten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit ihrer effizienten Stromerzeugungstechnik breit eingesetzt und weiter ausgebaut werden, um die volkswirtschaftlichen Kosten möglichst gering zu halten und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.“ Durch den Einsatz von Power to Gas-Technologien kann das vorhandene Gasverteilnetz mit einer Leitungslänge von bundesweit über 500.000 Kilometer auch als Speicher genutzt werden und so einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Stromversorgung leisten.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Baden-Württemberg: Rückschritt beim Windkraftausbau?

[15.04.2025] In Baden-Württemberg sorgt eine Formulierung im neuen Koalitionsvertrag zum Thema Windkraft für Irritationen. Verbände warnen vor einem Rückschlag für die Energiewende im Süden. mehr...

Koalitionsvertrag: Zustimmung und Kritik

[10.04.2025] Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD stößt in der Energiewirtschaft auf überwiegend positive Reaktionen. Die Verbände BDEW und VKU sowie die Stadtwerke-Kooperation Trianel sehen wichtige Signale für die Energiewende – fordern aber rasches Handeln und warnen vor kritischen Markteingriffen. mehr...

Rheinland-Pfalz: Weg frei für kommunale Wärmeplanung

[09.04.2025] Rheinland-Pfalz hat ein Ausführungsgesetz zur kommunalen Wärmeplanung verabschiedet. Es soll den Kommunen mehr Klarheit und Handlungsspielraum geben. Insbesondere kleinere Gemeinden können auf ein vereinfachtes Verfahren setzen. mehr...

BEE-Präsidentin Simone Peter bewertet den Referentenentwurf zum EnWG und EEG überwiegend positiv.

BEE: Strombedarf bleibt hoch

[08.04.2025] Der BEE warnt vor einer Unterschätzung des Strombedarfs und übt Kritik an einer Aurora-Studie. mehr...

BDEW: Mehr Effizienz für Energiewende

[04.04.2025] Der BDEW fordert eine Kurskorrektur bei der Energiewende. Sie müsse effizienter, praxistauglicher und unbürokratischer werden. mehr...

Thüga: Kritik an Plänen der BNetzA

[02.04.2025] Die Pläne der Bundesnetzagentur zur Regulierung der Stromnetzbetreiber stoßen auf scharfe Kritik: Laut Thüga würden sie die Renditen drastisch senken und Investitionen in den Netzausbau erschweren. mehr...

interview

Interview: Weiterbildung als Renditebringer

[31.03.2025] Die kommunale Versorgungswirtschaft ist vom Fachkräftemangel stark betroffen. Warum Weiterbildungsmaßnahmen gerade in dieser Situation eine strategische Notwendigkeit sind, erklärt Christina Zenke, Leiterin der VKU Akademie, im Interview mit stadt+werk. mehr...

Lausitz: Bewerbung als Net Zero Valley in Brüssel

[24.03.2025] Die Lausitz strebt an, Europas erstes Net Zero Valley zu werden. In Brüssel präsentierten Vertreter der Region gemeinsam mit den Staatssekretären Sachsens und Brandenburgs ihre Bewerbung für das EU-Programm, das saubere Technologien und nachhaltige Industrien fördert. mehr...

Metropolregion Nordwest: Förderung von Projekten zur Energietransformation

[12.03.2025] Die Metropolregion Nordwest fördert mit insgesamt 500.000 Euro sechs innovative Projekte zur Energietransformation. Dabei stehen der Einsatz Künstlicher Intelligenz, die Fachkräftegewinnung, der Netzausbau sowie die Akzeptanzsteigerung der Energiewende im Fokus. mehr...

VKU: Neustart der Energiewende gefordert

[11.03.2025] Der VKU fordert einen Neustart der Energiewende mit einem klaren Fokus auf Kosteneffizienz. In einem aktuellen Positionspapier schlägt der Verband konkrete Maßnahmen vor, um steigende Netzentgelte zu begrenzen, die Finanzierung der Wärmewende zu sichern und den Ausbau erneuerbarer Energien systemdienlicher zu gestalten. mehr...

Wärmewende: Verbände appellieren an neue Bundesregierung

[05.03.2025] Ein breites Bündnis von Verbänden fordert die Politik auf, die Wärmewende mit klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen voranzutreiben. In einem gemeinsamen Appell drängen sie auf eine sozialverträgliche und praxistaugliche Strategie, um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zu beschleunigen. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Förderung für Projekt zur Bioökonomie

[28.02.2025] Mit dem Transformationscluster BioökonomieREVIER erhält das Rheinische Revier eine zentrale Plattform für die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Bioökonomie. mehr...

EU: Stellungnahmen zum Clean Industrial Deal

[28.02.2025] Der von der EU-Kommission vorgestellte Clean Industrial Deal soll Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Industrie klimaneutral umgestalten. Unterschiedliche Stellungnahmen hierzu haben jetzt Thüga, Bitkom und BEE abgegeben. mehr...

BDEW: Verband fordert klare Energiepolitik

[24.02.2025] Nach der gestrigen Bundestagswahl zeichnet sich eine Koalition aus CDU/CSU und SPD ab. Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, mahnt zügige Verhandlungen an und fordert eine entschlossene Energiepolitik. mehr...

Das Bild zeigt die Titelseite des dena-Impulspapiers „Zwölf Leitplanken für die nächste Legislatur“.

dena: Klare Regeln für die Energiewende

[19.02.2025] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ein Impulspapier mit Empfehlungen für eine konsequente Energie- und Klimapolitik vorgelegt. Sie fordert verlässliche Rahmenbedingungen, eine bessere Abstimmung zwischen den politischen Ebenen und eine gesicherte Finanzierung der Energiewende. mehr...