Freitag, 22. November 2024

BayernWasserkraft mit viel Potenzial

[19.10.2023] Unterschätzte Potenziale der Wasserkraft wurden auf dem diesjährigen Seminar der beiden bayerischen Fachverbände aufgespürt.
Referenten und Verbandsvertreter der Wasserkraft auf dem Wasserkraftseminar 2023 an der TUM Straubing.

Referenten und Verbandsvertreter der Wasserkraft auf dem Wasserkraftseminar 2023 an der TUM Straubing.

v.l.: Dr. Josef Rampl (VWB), Bernd Biedermann (Kreishandwerkerschaft Oschatz), Frank Robens (DKV Mobility), Florian Lugauer (TUMCS), Prof. Dr. Josef Kainz (TUMCS), Christoph Pfeffer (IB Pfeffer), Otto Mitterfelner (LVBW), Reinhard Moosdorf (VWB), Klaus Sc

(Bildquelle: VWB)

Auf dem diesjährigen Wasserkraftseminar der beiden bayerischen Wasserkraftverbände wurde erneut deutlich, welche unterschätzten Potenziale in der Wasserkraft liegen. Als regenerative Energieform sollte die Wasserkraft ein wichtiger Bestandteil der bayerischen Energiewende sein. Die Veranstaltung, die an der Straubinger Außenstelle der Technischen Universität München stattfand, verzeichnete wieder ein großes Interesse an aktuellen Fragestellungen rund um die Wasserkraft.
Etwa 80 Vertreter der Wasserkraftbranche, darunter Anlagenbetreiber, Planer sowie Behördenvertreter, kamen am 10. Oktober 2023 zum vierten Wasserkraftseminar nach Straubing. Getagt wurde im neuen Gebäude für Forschung und Lehre des Straubinger Campus für Biotechnologie und Nachhaltigkeit der TU München (TUMCS). Die diesjährige Veranstaltung stellte die Synergiepotenziale der Wasserkraft als Stromerzeuger in den Mittelpunkt. Eingeladen hatten die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) und der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke (LVBW).
Besondere Aufmerksamkeit fand laut den Veranstaltern der Vortrag von Christian Seidel: Unter seiner Leitung werden an der TU Braunschweig aktuell mehrere Studien durchgeführt, die die Energiepotenziale (Wärme und Strom) an deutschen Wasserkraftstandorten untersuchen. Hier zeigt sich, dass die Wasserkraft neben der reinen Stromerzeugung sowie der Stärke ihrer Grundlastfähigkeit sogar ein beträchtliches Potenzial in der Wärmeerzeugung liefern kann.
Die Nutzung der Gewässerwärme an Wasserkraftwerken eignet sich besonders gut, da Staubereiche und Energieerzeugung bereits vorhanden sind. Betrachtet man die Tatsache, dass Siedlungsstrukturen, die sich historisch bedingt häufig am Wasser entwickelt haben, ihre Wärmegewinnung künftig regenerativ gestalten müssen, sind hier die Potenziale der Wasserkraft für die Wärmeerzeugung besonders hoch.
Mehr als die Hälfte der deutschen Wasserkraftanlagen liegen in Bayern. Für die verbindlich aufzustellenden kommunalen Wärmeplanungen könnten die Wasserkraftwerke ein wichtiger Partner werden. Die Studie befindet sich aktuell in den Abschlussarbeiten. Reges Interesse an den Ergebnissen, auch bundesweit, wurde seitens der Politik bereits signalisiert.
Bernd Biedermann von der Service- und Vertriebsgesellschaft der Kreishandwerkerschaften erläuterte den Teilnehmern die Möglichkeit der Installierung einer öffentlichen Ladesäule für Wasserkraftbetreiber. Ist ein entsprechendes Kundenpotenzial im Einzugsgebiet vorhanden, ist dies eine einfache, wenig aufwendige und praktikable Angebotserweiterung für Wasserkraftanlagen. Profitieren können Wasserkraftbetreiber und örtliche Infrastruktur gleichermaßen.



Stichwörter: Wasserkraft, Bayern


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