Energy2marketNeue Bewertung für Biogas
Ein von Energy2market zusammen mit der Berliner Beratungsagentur DWR eco veröffentlichtes Whitepaper verdeutlicht, dass die Vor-Ort-Verstromung von Biogas aktuell die einzige verlässliche klimaneutrale Flexibilitätsoption für das Stromsystem der Zukunft darstellt. Der zur Zeit von der Bundesregierung favorisierte Aufbau von Wasserstoffkraftwerken im Rahmen der Kraftwerksstrategie sei dagegen mit einer Vielzahl von Unsicherheiten und Restriktionen verbunden.
Wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der CDU/CSU hervorgeht, kommt es bei der geplanten Ausschreibung von 24 Gigawatt (GW) an wasserstoffbasierten Back-up-Kapazitäten zu weiteren Verzögerungen. Nach den Plänen der Bundesregierung werden dafür bis zum Jahr 2035 schätzungsweise 50 Terawattstunden (1,5 Millionen Tonnen) an grünem oder blauem Wasserstoff benötigt, was knapp dem gesamten heutigen Wasserstoffverbrauch Deutschlands entspricht. Nicht zuletzt aufgrund der fehlenden Investitionssignale einer Kraftwerksstrategie und eines neuen Strommarktdesigns rechnet Energy2market daher in seinem Whitepaper damit dass die Flexibilitätslücke von schätzungsweise 50 GW ohne Ausnutzung der Möglichkeiten der flexiblen Biogasverstromung weder rechtzeitig noch ausreichend geschlossen werden kann.
Das Papier unterstreicht laut Energy2market den wachsenden Stellenwert einer bedarfsgerechten Verstromung von Biogas für ein sicheres Stromsystem der Zukunft. Kurt Kretschmer, Leiter Energiepolitik bei Energy2market, äußert sich zu den Ergebnissen des Whitepapers wie folgt: „Biogas ist ein wichtiger Flexibilitätsanker des deutschen Stromsystems und zentraler Baustein für ein klimaneutrales Stromsystem bis 2035. Während tatsächlich nutzbare Flexibilität aus Wärmepumpen, Elektromobilität oder Wasserstoffelektrolyse für das Stromsystem bisher nur auf dem Papier besteht, sind nachhaltiges Biogas und der dazugehörige Anlagenpark bereits heute im großen Maßstab verfügbar. Daher plädiert Energy2market dafür, die Rolle steuerbarer Biogaskapazitäten stärker in den aktuell laufenden Strategieprozessen wie der Nationalen Biomassestrategie (NABIS) und der Kraftwerksstrategie anzuerkennen.“
Auch die Effizienz- und Innovationspotenziale der Biogaserzeugung sieht Kretschmer nicht richtig verstanden: „Künftig kann Biogas auf Basis von Reststoffen und mithilfe technologischer Innovationen sowie einer systemdienlicheren Fahrweise noch deutlich ressourceneffizienter verstromt werden. So führt die Biogaserzeugung auch nicht, wie häufig behauptet, zu Nutzungskonflikten mit anderen Biomassenutzungspfaden.“ Besonders mit Blick auf die noch in diesem Jahr erwartete NABIS fordert Kretschmer daher ein deutliches Umdenken in der Bundesregierung. Andernfalls, so mache das Papier deutlich, werde der Biogasbranche der Zugang zu Biomasse und damit die Geschäftsgrundlage entzogen. Einer der wenigen planbaren Flexibilitätspfeiler im deutschen Stromsystem, aber auch eine wichtige Ertragssäule landwirtschaftlicher Betriebe drohe damit wegzubrechen.
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