ButtenwiesenGrüne Wärme für die Gemeinde
Die Gemeinde Buttenwiesen im Südwesten Bayerns kann sich durch den Bau von Biogasanlagen und Solarparks vollständig mit Ökostrom versorgen. Seit 2012 betreibt die 6300-Einwohner-Gemeinde im Landkreis Dillingen an der Donau zudem ein Nahwärmenetz. Dieses versorgt heute 153 Anschlusspunkte in der Gemeinde zuverlässig mit erneuerbarer Wärme.
Die Energiewende in Buttenwiesen ist ein Paradebeispiel für eine gelungene Energiewende und Bürgerbeteiligung in der Gemeinde. Gemeinsam mit einem Unternehmen aus der Region ist es der Gemeinde gelungen, sich vollständig selbst mit Ökostrom und erneuerbarer Wärme zu versorgen. „Die Kooperation beim Betrieb des kommunalen Wärmenetzes zeigt, wie Unternehmen und Kommunen erfolgreich zusammenarbeiten, um die Energiewende voranzutreiben“, sagt Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). „Durch die konsequente Kopplung von Wärme- und Stromsektor werden die vorhandenen Potenziale optimal genutzt.“
Erneuerbares Nahwärmenetz seit 2012
Das Wärmenetz in Buttenwiesen ist aus einem Pionierprojekt zwischen der Gemeinde und einem ortsansässigen Unternehmen entstanden. Gemeinsam gründeten die Partner 2012 die Renergiewerke Buttenwiesen. Die GmbH, deren Mehrheitsgesellschafter die Gemeinde ist, betreibt seitdem das kommunale Nahwärmenetz. Es versorgt heute insgesamt 153 Hausanschlüsse zuverlässig mit erneuerbarer Wärme. Die stark gestiegenen Energiepreise und die Unsicherheit auf den Energiemärkten haben auch bisher Unentschlossene überzeugt, sich an das Netz anzuschließen. Aber nicht nur für Hausbesitzerinnen und -besitzer rechnet sich die günstige Wärme – auch größere Betriebe heizen jetzt nachhaltig. So bezieht bereits ein großes Textilunternehmen aus der Gemeinde die regional erzeugte Wärme für seinen Firmenneubau. Weitere Bestandsgebäude sollen noch in diesem Jahr angeschlossen werden.
Die Idee, die Energieversorgung der Gemeinde neu auszurichten, hat sich für Buttenwiesen und das Klima gelohnt. Die Kopplung von Strom- und Wärmeversorgung schafft neue Synergien, reduziert den Ausstoß von Treibhausgasen und erspart der Gemeinde jährlich rund 2.000 Tonnen CO2.
100 Prozent erneuerbarer Strom
Grundlage für die Versorgung des Wärmenetzes ist der starke Anlagenpark in der Gemeinde. Auf dem Gemeindegebiet produzieren drei Windkraftanlagen, zwei Solarparks, fünf Biogasanlagen, drei Wasserkraftwerke sowie diverse Photovoltaik-Dachanlagen regenerativen Strom. Alle Anlagen erzeugen insgesamt zweieinhalb mal so viel Strom, wie die Buttenwiesener vor Ort verbrauchen. Im nächsten Jahr wird die Gesamtproduktion durch eine vierte Windkraftanlage ergänzt, die von den Renergiewerken projektiert wird. Durch den Verkauf von Anteilen an der Windkraftanlage werden die Bürgerinnen und Bürger zukünftig beteiligt und die Akzeptanz in der Gemeinde gestärkt. Auch die Solarpotenziale in der Gemeinde werden weiter erschlossen. Nachdem bereits alle geeigneten kommunalen Dächer mit PV-Modulen bestückt wurden, ist derzeit eine neue PV-Anlage auf einem Hallendach der Kläranlage im Ortsteil Lauterbach in Planung. Der dort erzeugte regenerative Strom wird nach Fertigstellung die Stromkosten im Eigenverbrauch der Kläranlage senken.
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