Freiburg im BreisgauSolarmodule über dem Radweg
Freiburg: Vorstellung des Pilotprojekts zur Solar-Radwegüberdachung.
v.l.: Andreas Bett, Institutsleiter Fraunhofer ISE; Christine Buchheit, Umweltbürgermeisterin Freiburg; Freiburgs OB Martin Horn; badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher; Klaus Preiser, Geschäftsführer badenovaWÄRMEPLUS; Jens Ritter, ClickCon.
(Bildquelle: badenova)
Bei der Nutzung von Sonnenenergie zeigte sich die Stadt Freiburg im Breisgau schon früh als Vorreiter. Im Rahmen ihres Klimaschutzkonzepts hat die Stadt sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 100 Gigawatt an installierter Leistung vorzuweisen. Stand heute sind rund 52 Megawatt erreicht – Tendenz steigend. Ein gemeinsam mit dem Unternehmen badenova und dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE gestartetes Pilotprojekt soll nun auf dieses Ziel einzahlen und zudem zeigen, dass Photovoltaik nicht nur auf dem Dach Platz hat, sondern an vielen Orten im urbanen Raum möglich ist. Dabei wird der Radweg an der Messe Freiburg auf einer Länge von 300 Metern mit lichtdurchlässigen Solarmodulen der deutschen Firma Solarwatt überdacht. Wie badenova berichtet, handelt es sich um das erste Projekt dieser Art in Deutschland.
„Erneuerbarer Strom ist die Energie der Zukunft. Deshalb brauchen wir nicht nur einen stärkeren Zubau in den bewährten Bereichen, sondern auch innovative Ansätze, die zusätzliche urbane Räume erschließen. Die Stadt Freiburg hat deshalb die Projektidee dieses Solar-Radwegs entwickelt und umgesetzt. Wir hoffen, dass das Projekt Nachahmer findet“, erklärte Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn, der gemeinsam mit Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit und Baubürgermeister Martin Haag passenderweise mit dem Fahrrad zum Präsentationstermin erschien.
Insgesamt werden über dem Radweg laut badenova 912 PV-Module auf 38 Dachsegmenten montiert. #bild2 Die Solaranlage besitze knapp 283 Kilowattpeak (kWp) Leistung und werde pro Jahr etwa 280.000 Kilowattstunden (kWh) Ökostrom erzeugen. Das entspreche dem Jahres-Strombedarf von mehr als 180 Personen.
Der großmaßstäblichen Nutzung von PV-Modulen auf Verkehrsflächen standen bislang die hohen Kosten für die Tragekonstruktionen im Wege, da meist mit Einzelanfertigungen gearbeitet werden musste. Ziel des Pilotprojekts ist es nach Angaben von badenova daher auch, eine technisch skalierbare Dachkonstruktion als Standard zu entwickeln, welche anschließend zu geringeren Kosten an anderen Standorten nachgenutzt werden kann. Diese Entwicklungsarbeit habe die Firma ClickCon aus Freiburg übernommen. Geplant und errichtet werde die Radwegüberdachung von der badenova-Tochter badenovaWÄRMEPLUS; die Stadt Freiburg stelle das Grundstück und unterstütze das Pilotprojekt mit Mitteln aus dem Klimaschutzfonds; das Fraunhofer-Institut ISE fungiere als Pächter der Anlage. Das Institut betreibt Forschung im Bereich Verkehrswege-Photovoltaik und wird für die PV-Anlage des Freiburger Radwegs ein Monitoring aufsetzen.
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