Samstag, 26. April 2025

Öko-InstitutKlimaneutralität im Ländle machbar

[06.10.2022] Eine neue Studie des Öko-Instituts zeigt, dass eine klimaneutrale Energieversorgung in Baden-Württemberg machbar ist, aber ein Umdenken erfordert.

Baden-Württemberg kann bis 2040 klimaneutral werden, wenn alle Regionen dazu beitragen. Das zeigt die Studie „100% klimaneutrale Energieversorgung – der Beitrag Baden-Württembergs und seiner zwölf Regionen“, die der BUND Baden-Württemberg beim Öko-Institut in Auftrag gegeben und heute bei der Landespressekonferenz vorgestellt hat. Das Forschungsteam legt in der Studie dar, wie die Energieversorgung in den zwölf Regionen des Landes umgebaut werden muss. Auch zeigen sie, dass die baden-württembergischen Regionen mit ihren unterschiedlichen Rahmenbedingungen in allen Klimaschutzbereichen unterschiedliche Beiträge leisten müssen. Dafür wurden drei klimaneutrale Deutschlandszenarien auf die zwölf Regionen heruntergebrochen, sodass erstmals ein Korridor für die klimaneutrale Strom- und Wärmeversorgung für 2040 aufgezeigt werden kann – dem Jahr, das sich die Landesregierung als Ziel gesetzt hat, um Klimaneutralität zu erreichen. „Erstmals ist es mit unserer Studie gelungen, bundesweite Szenarien für Klimaneutralität bis auf die Ebene einzelner Regionen eines Bundeslandes herunterzubrechen. Damit ergibt sich die Chance, klimarelevante Planungen vor Ort danach zu beurteilen, ob sie ins Gesamtkonzept passen“, sagt Matthias Koch, Leiter der Studie beim Öko-Institut. Die zwölf baden-württembergischen Regionen haben bei Naturschutzbelangen, ihrer Eignung für Windenergie und der Verfügbarkeit von Wärmequellen sehr unterschiedliche Ausgangsbedingungen.
Um die Gebäudewärmeversorgung klimafreundlich umzubauen, muss laut Studie die Wärmeplanung auch in kleineren Städten und Gemeinden stattfinden und für bestehende Fernwärmenetze sollten Transformationspläne erstellt werden. Als weitere Maßnahmen müssen die Gebäude saniert, die Wärmenetze ausgebaut und die erneuerbaren Wärmequellen erschlossen werden. Zudem ist eine Wärmepumpen-Offensive nötig. Sylvia Pilarsky-Grosch, Vorsitzende des BUND Baden-Württemberg, sagt: „Für den BUND hatte die Studie Überraschungen zu bieten.“ So sei weder absehbar gewesen, wie viel Wasserstoff im Energiesystem der Zukunft stecken wird, noch welche „enormen Mengen an erneuerbaren Energien naturverträglich zugebaut werden können und müssen.“ Die Studie zeigt, dass es nicht sinnvoll sein wird, wie geplant in jeder Region ohne Rücksicht auf Standortbedingungen zwei Prozent der Fläche für erneuerbare Energien auszuweisen. Die Studie zeigt, dass ein weiterer wichtiger Pfeiler einer zuverlässigen Energieversorgung Effizienz- und Suffizienz-Maßnahmen sind. Sie können die internationalen Abhängigkeiten durch Strom-, Wasserstoff- und E-Fuel-Importe und einen massiven Ausbau der Offshore-Windkapazitäten in Nord- und Ostsee verringern.





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