Freitag, 22. November 2024

Tecklenburger LandGeothermie für Wärmewende

[09.09.2022] Die Stadtwerke Tecklenburger Land wollen die Wärmewende in der Region vorantreiben. Dazu tragen kommunale Wärmepläne, Nahwärmenetze und die Geothermie bei.
Für das Kalte-Nahwärmenetz im Neubaugebiet Niestadtweg in Mettingen sind die Probebohrungen bereits erfolgt.

Für das Kalte-Nahwärmenetz im Neubaugebiet Niestadtweg in Mettingen sind die Probebohrungen bereits erfolgt.

(Bildquelle: Stadtwerke Tecklenburger Land / Eva Niestegge)

Eine nachhaltige Wärme- und Energieversorgung unter dem Einsatz erneuerbarer Energien ist wichtiger denn je. „Als kommunales Stadtwerk haben wir eine besondere Verantwortung, die Energiewende in der Region voranzutreiben. Wir sehen uns klar als Partner der Kommunen, wenn es um die kommunale Wärmeplanung geht“, sagt Tobias Koch, Geschäftsführer der Gesellschaften Stadtwerke Tecklenburger Land (SWTE) Netz, SWTE Kommunal und SWTE Innovation. Daran arbeitet der regionale Versorger laut eigenen Angaben auf vielen Ebenen. Zum Beispiel beim Thema Wärmenetze. „Hier setzen wir bei Neubaugebieten auf das Konzept der Kalten Nahwärme“, sagt Tobias Elsner, Abteilungsleiter Projektentwicklung bei SWTE Netz. Mit der Planung und dem späteren Betrieb eines Kalte-Nahwärmenetzes im Baugebiet Niestadtweg in Mettingen entwickeln die Stadtwerke eine Art Blaupause für andere Siedlungen und Quartiere. Auch das geplante Uferquartier in Hörstel soll über die Kalte Nahwärme der SWTE versorgt werden. Wichtigster Energieträger für diese Wärmenetze sei die Geothermie.
Die Erdwärme erhitzt ein Flüssigkeitsgemisch, das über das Nahwärmenetz zu den einzelnen Häusern transportiert wird, erklärt das Versorgungsunternehmen. Mittels Wärmepumpen werde das Gemisch in den Häusern auf die gewünschte Temperatur gebracht und zum Heizen – oder im Sommer zum Kühlen – zur Verfügung gestellt. Während in modernen Neubauten eine niedrige Vorlauftemperatur ausreiche, um effizient eine Wärmepumpe nutzen zu können, sehe es im Bestandsbau in der Regel anders aus. Dort seien höhere Vorlauftemperaturen erforderlich. „In mehreren hundert Metern Tiefe ist ein deutlich höheres Wärmeniveau zu erwarten. Das eröffnet neue Möglichkeiten zur Wärmeversorgung von älteren Siedlungsgebieten und Quartieren“, erklärt Tobias Elsner. Vor diesem Hintergrund untersuchen die Stadtwerke Tecklenburger Land aktuell mit Unterstützung des Fraunhofer-Instituts das geothermische Potenzial im Versorgungsgebiet der SWTE. Als Beispiel, wie eine nachhaltige Energieversorgung im Bestand umgesetzt werden kann, nennen die Stadtwerke das Quartier Feld und Flur in Ibbenbüren. Dort haben sie für die Baugenossenschaft Ibbenbüren (BGI) eine Wärmezentrale für Neu- und Bestandsbauten geschaffen. Das kombinierte Heizsystem arbeite mit einer Brennwertkesselanlage auf Erdgasbasis und Wärmepumpen. Die neue Heizzentrale ersetze eine Wärmebelieferung auf Kohlebasis.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Geothermie

München: Allianz für den Klimaschutz

[18.11.2024] Die Landeshauptstadt München, acht Kommunen der NordAllianz und die Stadtwerke München wollen enger zusammenarbeiten, um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben und die Versorgungssicherheit zu verbessern. mehr...

zusehen sind drei Vibro-Trucks, die den Untergrund in der Stadt Münster untersuchen sollen.

Münster: Stadt wird durchgerüttelt

[24.10.2024] Die Stadtwerke Münster starten Anfang November eine groß angelegte geologische Erkundung, um das Potenzial der Tiefengeothermie auszuloten. Diese könnte in Zukunft einen großen Teil des Wärmebedarfs in Münster klimaneutral decken. mehr...

Das Bild zeigt einen Bohrplatz für tiefe Bohrungen.

Fraunhofer-Studie: Vorhandene Bohrlöcher nutzen

[23.10.2024] Eine neue Studie des Fraunhofer IEG zeigt, dass alte Erdgasbohrungen für die Gewinnung von Erdwärme genutzt werden können. Insbesondere für Kommunen im norddeutschen Becken könnten ungenutzte Bohrungen eine wertvolle Wärmequelle darstellen. mehr...

Das Bild zeigt einen Bohrkopf für Geothermiebohrungen.

Praxisforum Geothermie.Bayern: Goldenes Heizwerk steht in München

[21.10.2024] Die bayerischen Geothermieanlagen haben im Jahr 2023 etwa 2,8 Terawattstunden Wärme erzeugt und einen bedeutenden Beitrag zur Wärmewende geleistet. Im Rahmen des Praxisforums Geothermie.Bayern wurden herausragende Anlagen für ihre Effizienz prämiert. mehr...

Luftaufnahme von Messtrucks in einem Wald.

Tiefe Geothermie: Bochums Untergrund wird kartiert

[21.10.2024] Um das Aufsuchen untertägiger Wärmespeicher zu erleichtern, wird jetzt ein fünf Kilometer langes Stück des Bochumer Untergrunds kartiert. Die Messungen reichen bis in 2.000 Meter Tiefe und sollen bis einschließlich Februar 2025 stattfinden. mehr...

Eavor und enercity schließen Wärmeliefervertrag

Hannover: Geothermieprojekt startet

[16.10.2024] Die Stadt Hannover geht einen weiteren Schritt in Richtung Wärmewende: Gemeinsam mit dem Energieversorger enercity und der Firma Eavor soll Erdwärme für das Fernwärmenetz gewonnen werden. Jetzt sind die ersten Vorbereitungen für das Geothermieprojekt gestartet. mehr...

Spatenstich in München für die größte Geothermieanlage Kontinentaleuropas.

München: Spatenstich für Geothermieanlage

[07.10.2024] In München haben jetzt die Bauarbeiten für die größte Geothermieanlage in Europa begonnen. Die Anlage am Michaelibad soll ab 2033 rund 75.000 Haushalte in der Region mit klimaneutraler Fernwärme versorgen und ist ein wichtiger Baustein für die Wärmewende der Stadt. mehr...

NRW-Geothermiekonferenz: Schatz aus der Tiefe heben

[07.10.2024] Nordrhein-Westfalen will 20 Prozent seines Wärmebedarfs klimaneutral aus Erdwärme decken. Auf der 19. NRW-Geothermiekonferenz werden aktuelle Projekte und technologische Entwicklungen für die kommunale Wärmeplanung vorgestellt. mehr...

NRW: Geld für Aachener Geothermie

[19.09.2024] NRW fördert eine wichtige Vorerkundung für ein Geothermieprojekt der Stadtwerke Aachen. mehr...

Die Gemeinde Grünwald sparte im Jahr 2023 rund 22.000 Tonnen CO2 durch die Nutzung der Tiefengeothermie.

Drees & Sommer: Tiefengeothermie auf Expansionskurs

[16.09.2024] Die Tiefengeothermie in Bayern befindet sich auf Expansionskurs. Dank neuer Projekte soll die klimafreundliche Wärmequelle künftig einen noch größeren Beitrag zur Wärmewende in Bayern leisten. mehr...

Baustellenbesichtigung: Im Norden von Frankfurt am Main entsteht ein zukunftsweisendes Klimaschutzquartier.

Frankfurt am Main: Klimaschutzquartier im Bau

[10.09.2024] In Frankfurt entsteht ein neuer Vorzeigestadtteil: Im Hilgenfeld sollen rund 2.500 Menschen mit klimaschonender Energie versorgt werden. Das innovative Energiekonzept kombiniert Geothermie, Solarenergie und Blockheizkraftwerke. mehr...

Altenburg: Kaltes Nahwärmenetz in Betrieb

[09.09.2024] In Altenburg wurde jetzt ein innovatives kaltes Nahwärmenetz offiziell in Betrieb genommen. Das Projekt, das über 100 Gebäude mit nachhaltiger Geothermie versorgen soll, gilt als Vorbild für die klimafreundliche Wärmeversorgung im Ahrtal und Rheinland-Pfalz. mehr...

12 Uhr Mittags: Thomas Finkeldey

LBEG: Schicht im Schacht Steinförde

[23.07.2024] Eine geplante geothermische Nachnutzung des Kalischachts Steinförde in Wietze wird nicht umgesetzt. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und der Verein Geoenergy Celle haben festgestellt, dass die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht gegeben sind. mehr...

Kick-off-Treffen des Geothermieprojekts AGENS in Speyer.

Speyer/Schifferstadt: Geothermieprojekt AGENS gestartet

[12.07.2024] In den Städten Speyer und Schifferstadt soll Erdwärme für die Nah- und Fernwärmeversorgung genutzt werden. Das Projekt AGENS will durch innovative Bohrtechniken die Dekarbonisierung und Unabhängigkeit der Energieversorgung vorantreiben. mehr...

So funktioniert die Tiefe Geothermie in Neustadt-Glewe.

Neustadt-Glewe: Tiefengeothermie zur Wärmewende

[28.06.2024] Die AEE zeichnet im Juni die Stadt Neustadt-Glewe als Energie-Kommune des Monats aus. Einer der Gründe ist die effiziente Nutzung von Tiefengeothermie. mehr...