KehlBlaupause für klimaneutrale Baugebiete
Das geplante klimaneutrale Baugebiet in Kehl wird mit 150.000 Euro vom badenova-Innovationsfonds unterstützt.
v.l.: Jochen Debus, Aufsichtsrat der Wärmegesellschaft Kehl; Martin Barnsteiner, Projektleiter bei der Wärmegesellschaft Kehl; Michael Artmann, badenova Innovationsfonds; Thomas Wuttke, Baubürgermeister der Stadt Kehl
(Bildquelle: badenova)
In der Stadt Kehl (Baden-Württemberg) entsteht derzeit ein Neubaugebiet, das mit Förderung durch den Innovationsfonds des Freiburger Versorgers badenova als klimaneutrales Baugebiet Pilotcharakter hat. Das Projekt wurde deshalb jetzt mit dem Klimaheldenpreis 2022 ausgezeichnet, den die badenova-Gesellschafterkommunen vergeben. Laut der Stadt Kehl könnte das Projekt im Ortsteil Neumühl zur Blaupause für künftige Neubaugebiete auch in anderen Kommunen werden. Kehls Baubürgermeister Thomas Wuttke erklärt: „Wir haben den Ehrgeiz, hier ein klimaneutrales neues Wohngebiet zu realisieren, indem wir bei der Wärmeversorgung auf ein Niedertemperatur-Wärmenetz und auf Grundwasser-Wärmepumpen setzen.“
Wärmenetz 4.0 noch zu wenig bekannt
„Die niedere Vorlauftemperatur von rund 45 Grad Celsius im Netz sorgt für einen besonders effizienten Betrieb. Man spricht hier auch von einem Wärmenetz 4.0“, erklärt Projektleiter Martin Barnsteiner. Diese Thematik sei in Deutschland bisher noch wenig bekannt. Im konkreten Fall werden die Neubauten und mehrere angrenzende Bestandsgebäude über Grundwasser-Wärmepumpen mit Wärme versorgt. Diese haben nach den Worten von Barnsteiner eine deutlich höhere Energieeffizienz zu bieten als etablierte Luft-Wasser-Systeme. Da jedes Gebäude eine so genannte Booster-Wärmepumpe erhält, stelle die Warmwasserversorgung mit 60 Grad heißem Wasser ebenfalls kein Problem dar. Die Stromversorgung des Gebiets soll über Solaranlagen gesichert werden.
150.000 Euro kommen vom badenova-Innovationsfonds
Nach Angaben von badenova hat die Erschließung des Baugebiets bereits begonnen, im nächsten Jahr soll die Wärmepumpenanlage installiert werden. Diese wird von der Wärmegesellschaft Kehl, einem Tochterunternehmen der Stadt Kehl und badenovaWÄRMEPLUS, gebaut und später auch betrieben. Die Investitionskosten liegen bei rund zwei Millionen Euro. Die Förderung durch den badenova Innovationsfonds Wasser- und Klimaschutz beträgt 150.000 Euro.
badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher betont: „Mit dem Innovationsfonds setzt badenova gezielt Impulse für die Wärmewende und damit für den Klimaschutz wie kein anderes Energie-Unternehmen im gesamten Land. Jährlich fließen rund drei Prozent des Unternehmensgewinns in diesen Fonds und werden für Pionierleistungen, Pilotprojekte und innovative Ideen bereitgestellt. badenova ist dabei der von den Kommunen beauftragte Treuhänder, der darauf achtet, dass diese Projekte und Ideen ökologisch, innovativ, regional und für andere beispielgebend sind.“
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