StuttgartKlima-Fahrplan vorgestellt
Dem Gemeinderat der Landeshauptstadt Stuttgart wurde jetzt (2. Juni) die Studie Net-Zero Stuttgart vorgestellt. Sie zeigt, wie die Stadt ihr Ziel, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden, mithilfe von 13 Maßnahmepaketen erreichen kann. Wie die Stadt Stuttgart mitteilt, machen sich die dafür notwendigen Investitionen bis spätestens Mitte der 2040er-Jahre bezahlt.
Die Studie fordere den Einsatz aller relevanten Technologien, insbesondere einen ambitionierten Ausbaupfad für Solarenergie, Wärmenetze und Wärmepumpen sowie eine Veränderung des Verkehrsverhaltens und die Antriebswende.
Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) betonte, dass das Klimaneutralitätsziel sozial- und wirtschaftsverträglich erreicht und dabei auf eine Verbindung aus Ökologie und Ökonomie gesetzt werden soll. Stuttgart konzentriere sich auf die Sektoren: Strom, Wärme und Verkehr. Der Stromsektor sei mit 47 Prozent der Treibhausgasemissionen der wichtigste, der Wärmesektor folge mit 37 Prozent, Verkehr mit 14 Prozent.
Jan Kohlmeyer, Leiter der Stabsstelle Klimaschutz, sagte bei der Vorstellung der Studie: „Der Standort Stuttgart ist stark und leistungsfähig. Das gibt uns eine sehr gute Ausgangsposition, um Klimaneutralität zügig zu erreichen.“ Über den Zeitraum von 2022 bis 2035 entsprächen die Zusatzinvestitionen rund 1,5 Prozent des Brutto‐Inlandsprodukts der Stadt Stuttgart über den selben Zeitraum. Kohlmeyer weiter: „Das können wir gemeinsam mit der Wirtschaft und der Stadtgesellschaft stemmen und somit ein großes Konjunkturprogramm für heimische Technologie und lokale Wertschöpfung starten.“
Die Studie habe gezeigt, dass die bis 2035 für die Klimaneutralität notwendigen Zusatzinvestitionen von rund elf Milliarden Euro bis Mitte der 2040er-Jahre durch Einsparungen mehr als ausgeglichen werden könnten. Kohlmeyer ergänzt: „Die Klimawende kann sozial gerecht gestaltet werden, da laufende Einsparungen die Zusatzinvestitionen über Zeit decken.“
Angaben der Stadt Stuttgart zufolge fordert die Studie eine rasche Umsetzung der Maßnahmenpakete, die Einbindung zentraler Akteure, den Aufbau der benötigten Kompetenzen und Ressourcen sowie die Schaffung der notwendigen Organisationsstrukturen, Klärung von Entscheidungsprozessen und eine bereichsübergreifende Koordination. Dies sei notwendig, weil sich etwa beim Ausbau von Photovoltaikanlagen, Gebäudesanierungen oder dem Einbau von Wärmepumpen die Umsetzungs‐ und Ausbaugeschwindigkeit vervielfachen werde.
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