FraunhoferBis zu 60 Prozent Erdgas sparen
Ein kurzfristiger Stopp russischer Erdgaslieferungen wird die Versorgungssicherheit in Deutschland massiv treffen. Auf Basis realer Anlagedaten und Versorgungsszenarien mehrerer Stadtwerke wurde durch Forscher am Fraunhofer IOSB-AST nun ermittelt, wie hoch die maximalen Erdgaseinsparungspotenziale sind. Diese können bis zu 60 Prozent betragen. Das teilt das Institut mit. Stadtwerke sind vielfältige Akteure in der aktuellen Energieversorgungslandschaft, die oftmals Erdgas als Primärenergieträger zur Strom- und Wärmeproduktion einsetzen. In einer Kurzstudie haben sich Forscher des Fraunhofer IOSB-AST nun mit der Fragestellung beschäftigt, inwieweit die Nutzung von Erdgas bei gleichzeitiger Gewährleistung der Versorgungssicherheit reduziert werden kann. Der Erdgasbezug kann – wenn technisch möglich – um bis zu 60 Prozent im Bereich der Strom- und Wärmeversorgung reduziert werden.
Andererseits steigen die Beschaffungskosten für den dann zusätzlich benötigten Strom. Im Rahmen der Untersuchungen wurde der Fokus auf sofort verfügbare Technologien und deren operativen Einsatz gelegt. Berücksichtigt wurden die Mindeststillstands- und Mindestbetriebszeiten der Betriebsmittel sowie die monatsscharfen Verbrauchs- und Erzeugungsprognosen. Es wurde angenommen, dass die zusätzlich benötigte Strommenge am Spotmarkt beschafft werden kann. Unter diesen Voraussetzungen erhöhten sich die Kosten im Vergleich zum Erdgasbezugsszenario um bis zu 35 Prozent. Gleichzeitig wird der Erdgasbezug je nach Berechnung und Szenario um bis zu 60 Prozent reduziert. Diese Einsparungen stehen zusätzlich zur Befüllung der Erdgasspeicher für den kommenden Herbst bereit.
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