Montag, 14. Oktober 2024

BavendorfBau einer Modellanlage gestartet

[03.05.2022] In der im Ortsteil Bavendorf gelegenen Gemeinde Thomasburg ist jetzt der Spatenstich für den Bau einer Agri-Photovoltaik-Modellanlage erfolgt. Das Projekt soll sowohl für eine hochwertige Apfelproduktion als auch für die Stromerzeugung sorgen.

In dem im Landkreis Ravensburg gelegenen Ortsteil Bavendorf (Gemeinde Thomasburg) startet jetzt der Bau einer Agri-Photovoltaik-Modellanlage. Wie das Land Baden-Württemberg mitteilt, soll das Projekt eine sichere und qualitativ hochwertige Apfelproduktion mit zusätzlicher Stromproduktion verbinden.
Der baden-württembergische Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk (CDU) erläuterte anlässlich des Spatenstichs beim Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee (KOB) in Bavendorf: „Die aktuelle Situation führt uns sehr deutlich vor Augen, dass uns die Sicherstellung der Energie – wie auch der Lebensmittelversorgung – mehr denn je vor große Herausforderungen stellt. Um diesen gerecht zu werden, sind intelligente Land- und Flächennutzungskombinationen wie die Agri-Photovoltaik (Agri-PV) eine vielversprechende Option. Ich freue mich daher, dass wir die Agri-PV-Anlage in Bavendorf als eine mehrerer Modellanlagen auf den Weg bringen konnten. Sie können die Flächeneffizienz erhöhen und Landnutzungskonflikte entschärfen. Ebenso können Agri-PV-Anlagen ein weiterer wichtiger Baustein für den Klimaschutz und ein weiteres Einkommensstandbein von landwirtschaftlichen Betrieben sein.“

Nutzung von Agri-Photovoltaik über Obstbäume

Angaben des Landes Baden-Württemberg zufolge erzeugen rund 1.200 Betriebe mit erwerbsmäßigem Obstbau aktuell in der Region eine Apfelmenge von etwa 300.000 Tonnen pro Jahr. „Das ausgeglichene, warme Klima des Voralpenlandes mit seinen langen Sonnenperioden schafft perfekte Voraussetzungen für den Apfelanbau am Bodensee und auch für das Projekt der Nutzung von Agri-Photovoltaik über den Obstbäumen“, betonte der Minister.
Neben der in der aktuellen Lage deutlich ins Bewusstsein gerückten Versorgungssicherheit an hochwertigen Lebensmitteln bekenne sich die Landesregierung Baden-Württemberg gleichzeitig zur Energiewende und zum schnellen Ausbau erneuerbarer Energien. Neue intelligente Landnutzungsformen wie die Kombination aus landwirtschaftlicher Produktion und gleichzeitiger Stromerzeugung erhielten daher eine besondere Bedeutung. Insbesondere mit landwirtschaftlichen Sonderkulturen könnten sich hierbei Synergieeffekte ergeben, bei der eine umweltschonende geschützte Produktion mit Energiegewinnung aus Sonnenenergie kombiniert und die landwirtschaftliche Produktionsfähigkeit der Flächen erhalten werden kann.

2,5 Millionen Euro Fördermittel für Teilprojekte

Um mit solchen Systemen Erkenntnisse und Erfahrungen zu sammeln und praxisfähige Empfehlungen und Konzepte zu entwickeln, habe das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz gemeinsam mit dem Umweltministerium die Modellregion Agri-PV Baden-Württemberg auf den Weg gebracht. In einem ersten Schritt unterstütze das Land mit 2,5 Millionen Euro Fördermitteln über drei Jahre sieben Teilprojekte an drei landwirtschaftlichen Forschungeinrichtungen, zwei Praxisbetrieben, dem Fraunhofer ISE und der Hochschule Kehl (wir berichteten).
Weitere Unterstützung werde durch Wirtschaftspartner geleistet, wie am KOB durch den Zweckverband der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke.
Speziell im Obstbau verlagere sich die Produktion aufgrund des Klimawandels mehr und mehr in Richtung des geschützten Anbaus. Durch den Einsatz von Folien und Netzen könnten wetterbedingte Risiken wie Hagelschlag, Sonnenbrand und nässebedingter Schaderregerbefall im Anbau minimiert und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden. Um den Materialeinsatz im geschützten Anbau zu verringern und die Fläche zusätzlich zur Stromerzeugung zu nutzen, bestehe die Möglichkeit, Solarmodule in die Schutzsysteme zu integrieren, welche die Schutzfunktionen übernehmen könnten.

Untersuchung zur kombinierten Nutzung

Gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut ISE und den lokalen Energieversorgern sowie dem Obstbaubetrieb Hubert Bernhard in Kressbronn werde am KOB in den nächsten Jahren untersucht, welche pflanzenbaulichen Auswirkungen und wirtschaftlichen Ergebnisse sich bei der kombinierten Nutzung von Obstanbauflächen zur Energieerzeugung mit Photovoltaik ergeben. Oberstes Ziel des Projekts am KOB sei die Entwicklung und Umsetzung eines Agri-PV-Prototyps für den Kernobstanbau und dessen wissenschaftliche Begleitung. Gleichzeitig werde vom KOB eine Praxisanlage in Kressbronn (Bodenseekreis) wissenschaftlich begleitet.
Im Vordergrund stehe eine sichere und qualitativ hochwertige Apfelproduktion mit zusätzlicher Solarstromproduktion. Darüber hinaus sollten der obstbauliche und der energetische Teil des Systems durch weitere Synergien verbunden werden. Ein hoher Anteil der gewonnenen Energie könne in der Apfelproduktion besonders effektiv in den vor- und nachgelagerten Bereichen vor Ort dezentral genutzt werden – sei es bei der Lagerung der Äpfel im Kühlhaus oder durch den Einsatz von elektrifizierten Landmaschinen.





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