BedburgEnergie-Kommune dank Nachhaltigkeit
Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zeichnet im April die Stadt Bedburg als Energie-Kommune des Monats aus. Die Stadt Bedburg will bis 2045 treibhausgasneutral werden. Durch zahlreiche Maßnahmen hat die frischgebackene Energie-Kommune des Monats zwischen 2016 und 2019 die gesamtstädtischen Emissionen um knapp acht Prozent verringert. Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien sowie eine innovative Ressourcenschutzsiedlung befinden sich aktuell in der Umsetzung.
Um seine langfristigen Klimaschutzziele zu erreichen, befindet sich Bedburg momentan am Ende der Erstellung eines neuen Klimaschutzkonzepts. Dieses soll noch im Juni vom Stadtrat beschlossen werden und setzt Schwerpunkte beim Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der beschleunigten energetischen Sanierung städtischer Gebäude. Damit strebt die Stadt, die mitten im rheinischen Braunkohlerevier liegt, eine sozial-ökologische Neupositionierung der Region an. „Bedburg ist durch den notwendigen Kohleausstieg besonders stark vom Strukturwandel betroffen“, sagt Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE. „Die Stadt hat jedoch verstanden, welche Chance in dieser Herausforderung liegt: Investitionen in Klimaschutz schützen die Umwelt, sichern aber auch die Wertschöpfung der Region und schaffen neue Arbeitsplätze.“
Neuer Windpark kann gesamte Stadt versorgen
Mit dem Windpark Königshovener Höhe befindet sich auf dem Stadtgebiet Bedburgs bereits ein Windpark mit einer Gesamtkapazität von 67 Megawatt (MW). Der 2015 in Betrieb gegangene Park und seine 21 Anlagen werden schon bald durch fünf neue Anlagen ergänzt. In Sichtweite des ersten Windparks entsteht das neue Projekt „Bedburg A 44n“. Die Stadt hat sich selbst mit 49 Prozent am Projekt mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 30 Millionen Euro beteiligt und gestaltet so aktiv die regionale Energiewende mit. Jede Einzelne der 240 Meter hohen Anlagen erzeugt bis zu 5,7 MW. Insgesamt reicht die Produktionskapazität aus, um 28.000 Haushalte mit nachhaltigem Strom zu versorgen. Allein diese fünf Anlagen, die noch 2022 fertiggestellt werden sollen, erzeugen so ausreichend Strom, um alle Haushalte der Stadt zu versorgen. Nach ihrer Inbetriebnahme soll die dort produzierte Energie unter anderem zur Erzeugung von grünem Wasserstoff genutzt werden. Nach Fertigstellung des Pilotprojekts „Bedburg – Grüner Wasserstoff Hub im Nordrevier“ können dadurch ansonsten abgeriegelte Produktionskapazitäten der Windparks sinnvoll genutzt werden.
Neues Wohnquartier verbraucht 50 Prozent weniger Ressourcen
Eines der Windräder wird vorrangig Strom für das innovative Neubauwohnquartier im Ortsteil Bedburg-Kaster bereitstellen. Das Quartier ist Teil des Projekts SmartQuart. Im Reallabor der Energiewende wird der Ressourcen und CO2-Verbrauch über den gesamten Lebenszyklus berücksichtigt. Durch die Verwendung nachhaltiger Baustoffe sowie eines smarten Energiesystems, das Strom- und Wärmeversorgung sowie Mobilität miteinander vernetzt, werden dadurch 50 Prozent weniger Ressourcen als bei vergleichbaren Quartieren benötigt. Auf dem Gebiet der sechs Hektar großen Ressourcenschutzsiedlung entstehen insgesamt 29 Einfamilienhäuser, 30 Doppelhaushälften, 51 Reihenhäuser sowie acht Mehrfamilienhäuser. Größe und Umsetzung des Projekts soll anderen Bauherren als Messlatte dienen, wenn es um die Planung und Konstruktion zukünftiger Wohnquartiere geht.
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