Mittwoch, 13. November 2024

DresdenNeue Treibhausgasbilanz

[02.02.2022] In Dresden hat der Klimaschutzstab die Treibhausbilanz der Landeshauptstadt aktualisiert und vorgelegt. Diese zeigt, dass der CO2-Ausstoß weiterhin auf einem hohen Niveau verharrt.

Der Klimaschutzstab der Landeshauptstadt Dresden hat jetzt die Treibhausgasbilanz für Dresden aktualisiert und vorgelegt. Dies teilt die Stadt in einer Pressemeldung mit. „Die Treibhausgasbilanz ist eine Möglichkeit, die Wirksamkeit und den Erfolg des kommunalen Klimaschutzes sichtbar zu machen“, erläutert die Leiterin des Klimaschutzstabes Ina Helzig. Angaben der sächsischen Landeshauptstadt zufolge sollen im Rahmen von Monitoring und Controlling ausgehend von der Treibhausgasbilanz Fehlentwicklungen erkannt werden, um diesen entgegen wirken zu können.
Der Ausstoß klimaschädlicher Gase im nun vorliegendem bilanzierten Jahr 2018 sei gegenüber den Vorjahren in Dresden leicht rückläufig, bleibe jedoch auf hohem Niveau. Zwischen 2013 und 2018 seien die Emissionen von 3,8 auf 3,5 Millionen Tonnen pro Jahr bei wachsender Einwohnerzahl gesunken. Ein großer Teil des Rückgangs lasse sich mit den milden Wintern begründen. Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Bündnis 90/Die Grünen) ordnet die Entwicklungen folgendermaßen ein: „Die Entwicklung in Dresden bewegt sich etwa im bundesdeutschen Durchschnitt. Zwar ist es gut, dass die Emissionen absinken, doch zum Erreichen der vereinbarten Klimaschutzziele reicht das noch nicht. Um deutlich vor 2050 Klimaneutralität zu erreichen, muss der Ausstoß klimaschädlicher Gase wesentlich schneller reduziert werden.“

Neues Klimaschutzkonzept für Dresden in Arbeit

Laut der Stadt Dresden waren dort die Basis der Klimaschutzbemühungen bisher die 2013 vom Stadtrat im Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept beschlossenen gesamtstädtischen Strategien und Maßnahmen. „Diese wurden bisher nicht konsequent genug umgesetzt. Nötig sind tiefgreifendere Beiträge zur Energieeinsparung und -effizienzsteigerung, zur Ablösung fossiler Energieträger und der Stärkung umweltfreundlicher Verkehrsmittel. Zugleich müssen die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Land und Bund weiter so gestaltet werden, dass sowohl Anreize, Verpflichtungen als auch Finanzierungsmöglichkeiten für mehr Klimaschutzmaßnahmen geschaffen werden“, erläutert Jähnigen.
Die Stadt teilt ferner mit, dass der Dresdner Stadtrat am 30. Januar 2020 die Aktualisierung der Dresden Klimaschutzziele beschloss mit der Vorgabe, deutlich vor 2050 Klimaneutralität zu erreichen und das Klimaschutzkonzept entsprechend zu überarbeiten. Mit diesem Beschluss sei Klimaschutz zur städtischen Aufgabe von höchster Priorität für die Daseinsvorsorge durch die Landeshauptstadt Dresden und die städtischen Beteiligungsgesellschaften erklärt worden.
Im Jahr 2022 werde das neue Klimaschutzkonzept für Dresden erarbeitet und vorgelegt. Es soll Ausführungen, zum verbleibenden CO2-Budget, zum Reduktionspotenzial und zur Konkretisierung des zeitlichen Ziels sowie der notwendigen Maßnahmen enthalten.

Ab 2017 neue Bilanzierungsmethodik angewandt

Zur Auswirkung der Corona-Pandemie könnten noch keine Aussagen getroffen werden, da für 2020 die entsprechenden Daten noch nicht vorliegen, erklärt Ina Helzig vom Klimaschutzstab: „Es ist davon auszugehen, dass weniger Pkw-Verkehr auf den Straßen und eventuell Änderungen im Produktionsumfang der Industrie zu weniger Emissionen führen. Gleichzeitig wird aber mehr Strom in den Privathaushalten verbraucht, etwa für das Arbeiten im Homeoffice.“
Mit dem Bilanzjahr 2017, so die Stadt, erfolgte ein Wechsel der Bilanzierungsmethodik auf die vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) entwickelte Bilanzierungs-Systematik Kommunal (BISKO), welches auch durch andere Kommunen genutzt wird. Um Vergleichbarkeit mit Bilanzen anderer Städte zu erreichen, nutze die Landeshauptstadt Dresden für die Berechnung der Treibhausgasemissionen nun den Klimaschutzplaner des Klima-Bündnisses. Durch die Umstellung ergäben sich Abweichungen zu bisherigen Veröffentlichungen. Die aktuell veröffentlichte Bilanz zeige zum ersten Mal die Ergebnisse für die letzten fünf zurückliegenden Jahre nach dieser Methodik.
Die Treibhausgasbilanz sei verbrauchsbasiert. Deswegen könne sie immer erst dann erstellt werden, wenn Statistiken und Abrechnungszahlen nach Ablauf des Bezugszeitraums und des Jahresabschlusses vorliegen. Mitunter seien Statistiken auch erst nach zwei Jahren verfügbar. Daher trete bei der Veröffentlichung der Treibhausgasbilanzen generell eine Verzögerung von bis zu zwei Jahren auf.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Das Bild ist ein Porträtfoto des schleswig-holsteinischen Energieministers Tobias Goldschmidt

Energieministerkonferenz: Der Geist von Brunsbüttel

[11.11.2024] Die Energieministerkonferenz in Brunsbüttel hat mit der „Brunsbütteler Erklärung“ einen deutlichen Appell an die Bundesregierung verabschiedet: Die Ministerinnen und Minister fordern spürbare Entlastungen bei den Strompreisen, eine zügige Umsetzung der Gesetze und eine klare Strategie für erneuerbare Energien und Biomasse. mehr...

Das Bild ist ein Portätfoto von Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

BDEW: Energiebranche besorgt über Ampel-Aus

[07.11.2024] Nach dem Bruch der Ampelkoalition warnt der BDEW vor den Folgen für die Energiepolitik. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mahnt schnelles und einvernehmliches Handeln an. mehr...

Auf dem Bild ist ein Umspannwerk zu sehen, im Vordergrund zwei Personen, die sich über einen Plan beugen.

Bundesregierung: KRITIS-Dachgesetz beschlossen

[07.11.2024] Die Bundesregierung hat den Entwurf des KRITIS-Dachgesetzes beschlossen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont die Notwendigkeit des Gesetzes, um Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Katastrophen zu machen. mehr...

Auf dem Bild sind Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, Hessens Energie- und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori und Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef zu sehen. Sie halten ein Plakat in Händen, das das Konzept der Energiewendeviertel illustriert.

Frankfurt am Main: Energiezukunft gemeinsam gestalten

[05.11.2024] Bei einer Veranstaltung der Mainova diskutierten Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef und Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori über den geplanten Ausbau der Strom- und Wärmenetze in Frankfurt. mehr...

Barcamp 2023 in der SMA Solar Academy. Foto: Heiko Meyer

Energieblogger: Energiewende in Krisenzeiten

[05.11.2024] Wie kann man Menschen trotz globaler Krisen und Konflikte für die Energiewende gewinnen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das 12. Barcamp Renewables Mitte November in Kassel. mehr...

Stuttgart: Status zur Wärmeplanung

[30.10.2024] Die Landeshauptstadt Stuttgart plant bis 2035 eine klimaneutrale Wärmeversorgung und erhält Unterstützung durch das Regierungspräsidium. In einer Ausschusssitzung berichteten Verantwortliche über den Status und die Herausforderungen dieser nachhaltigen Wärmeplanung. mehr...

Die Säulen-Grafik zeigt die Entwicklung der installierten Leistung Erneuerbarer-Energien-Anlagen von 2023 bis 2029.

EWI-Gutachten: Milliardenanstieg bei EEG-Förderungen

[28.10.2024] Die EEG-Förderung für erneuerbare Energien könnte bis 2025 auf über 18 Milliarden Euro steigen – fast eine Milliarde mehr als 2023. Bis 2029 wird eine Verdoppelung der Erzeugungskapazitäten in Deutschland prognostiziert, die Förderzahlungen könnten auf über 23 Milliarden Euro steigen. mehr...

Das Bild zeigt Module einer Freiflächen-Photovoltaikanlage, imHintergrund sind Windräder zu sehen.

Bund-Länder-Kooperationsausschuss: Erneuerbare nehmen Fahrt auf

[28.10.2024] Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt und das Vorjahresniveau deutlich übertroffen. Allerdings bleibt der Ausbau der Windenergie hinter den Erwartungen zurück. mehr...

AEE: Hintergrundpapier zu regelbaren Kraftwerken

[28.10.2024] Um die Stromversorgung in Deutschland auch künftig stabil zu halten, sind ergänzend zu erneuerbaren Energien regelbare Kraftwerke notwendig. Dies zeigt ein neues Hintergrundpapier der AEE. mehr...

Sachsen-Anhalt: Ressortplan Klima beschlossen

[25.10.2024] Das Kabinett von Sachsen-Anhalt hat jetzt einen neuen Ressortplan Klima verabschiedet, der 75 Maßnahmen zur Förderung des Klimaschutzes umfasst. Umweltminister Willingmann betonte, dass trotz sinkender Treibhausgasemissionen zusätzliche Anstrengungen notwendig seien, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...

Eine Freiflächensolaranlage.

Bremen: Stadtteile sollen direkt profitieren

[17.10.2024] In Bremen soll künftig ein Teil der Erträge von Windkraft- und Freiflächensolaranlagen direkt an die naheliegenden Quartiere fließen können. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Abgabe der Anlagenbetreiber, mit denen die Bremer Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft entsprechende Verträge abschließen kann. mehr...

Die Grafik symbolisiert Zukunftsszenarien für die Energiewende, die sowohl technische als auch soziale Aspekte einbeziehen. Die in blau gehaltene Grafik zeigt Gebäude, Windräder und Strommasten.

Studie: Elektrifizierung im Fokus

[14.10.2024] Wie Deutschland bis 2045 ein klimaneutrales Energiesystem erreichen kann, haben Forscher des KIT, des DLR und des Forschungszentrums Jülich in einem neuen Bericht vorgestellt. Sie betonen die Bedeutung der Elektrifizierung und des Ausbaus der erneuerbaren Energien als zentrale Bausteine der Energiewende. mehr...

Zu sehen ist das historische Rathaus der Stadt Braunschweig.

Braunschweig: Erfolge bei Energieeinsparungen

[11.10.2024] Die Stadt Braunschweig hat einen Energiebericht für ihre städtischen Gebäude vorgelegt. Er dokumentiert, wie die Stadt in den vergangenen Jahren ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß senken konnte. mehr...

Das Bild zeigt Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack.

Schleswig-Holstein: Solar-Erlass erleichtert Planung

[11.10.2024] Der Solar-Erlass soll den Kommunen in Schleswig-Holstein als Leitfaden bei der Planung und Genehmigung von Freiflächen-Solaranlagen dienen. Die Landesregierung hat den Erlass nun grundlegend überarbeitet. mehr...

Das Bild zeigt das Zeichen H2 für Wasserstoff, das in einer Flüssigkeit schwimmt.

Rheinland-Pfalz: Potenzialregionen für Wasserstoff

[08.10.2024] Eine aktuelle Studie des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität zeigt, dass es in Rheinland-Pfalz vielversprechende Regionen für die Produktion von grünem Wasserstoff gibt. mehr...