OberfrankenWunsiedel will grünen Wasserstoff
Am 9. Juli 2021 fand im oberfränkischen Wunsiedel der Baustart für die größte bayerische Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff statt. Der Elektrolyseur hat eine Leistung von knapp neun Megawatt und soll aus Ökostromüberschüssen jährlich bis zu 1.350 Tonnen des treibhausgasneutralen Gases erzeugen. Das berichtet das Beratungsunternehmen Sterr-Kölln & Partner. Beim Spatenstich waren auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Staatsminister Hubert Aiwanger (FW) vor Ort. Das Vorhaben ist eine Kooperation von Siemens, des Lichtenfelser Gaslieferanten Rießner Gase und der Stadtwerke Wunsiedel (SWW Wunsiedel). Rechtliche und wirtschaftliche Unterstützung kam von Sterr-Kölln & Partner. In Betrieb gehen soll die Wasserstofferzeugungsanlage Mitte 2022.
Die 10.000-Einwohner-Stadt Wunsiedel erzeugt rund 100 Prozent ihrer Energie aus Sonne, Wind und Biomasse. Dabei fallen immer öfter Überschüsse an. Mithilfe eines Elektrolyseurs wird der Strom dann in Wasserstoff umgewandelt. Hauptabnehmer für den Wasserstoff soll die Industrie sein, viele Akteure haben bereits Interesse bekundet. Versorgt werden soll künftig die Region Nordbayern, Thüringen und der angrenzende Westen Tschechiens. Die Anlage, die jährlich über 15.000 Tonnen CO2 vermeidet, trägt außerdem dazu bei, Netzengpässe zu entschärfen und das Stromnetz zu stabilisieren. Zur Verwirklichung der Pläne haben die drei Partner die Betreibergesellschaft „WUN H2“ gegründet. Siemens Energy liefert den Elektrolyseur, Rießner kümmert sich um den Vertrieb, die SWW sind für die Einbindung in die lokale Energieinfrastruktur zuständig. Damit alles reibungslos über die Bühne gehen kann, leisteten die Expertinnen und Experten von Sterr-Kölln & Partner eine umfassende rechtliche und wirtschaftliche Beratung des Kooperationspartners SWW Wunsiedel. Dazu gehörte die Gründung der Projektgesellschaft unter Berücksichtigung der Vorgaben für kommunale Unternehmen, die Begleitung der Entscheidungsfindung sowie die Prüfung der Kreditverträge.
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