OffenburgWärmenetz wird größer
Mit dem Know-how des E-Werks Mittelbaden baut Offenburg seit 2016 sein Fernwärmenetz aus. Die Stadt will weg von den vielen Einzelheizungen und bis 2050 eine klimaneutrale, wirtschaftliche Fernwärmeerzeugung etablieren. Das berichtet die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW). Das E-Werk hilft dabei mit seiner Expertise zur energieeffizienten Erzeugung von Wärme in Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK). Seine Spezialistinnen und Spezialisten zählen zum Experten-Netzwerk des Kompetenzzentrums Wärmewende der KEA-BW. Beratend unterstützen sie Projektbeteiligte kompetent beim Thema KWK. Beim Fernwärme-Ausbau führt die Wärmeversorgung Offenburg (WVO) Regie, an der die Stadt zu 51 Prozent und das E-Werk Mittelbaden zu 49 Prozent beteiligt sind. Aufsichtsratsvorsitzender ist Offenburgs Oberbürgermeister Marco Steffens. Das setzt Signale. „Es ist wesentlich, dass Gemeinderat und Verwaltungsspitze hinter dem Projekt stehen. Bis 2035 wollen wir 17 Prozent der Gebäude an das Fernwärmenetz anschließen“, sagt WVO-Geschäftsführer Martin Wenz.
In Offenburg wird Wärme in KWK-Anlagen erzeugt, meist in Blockheizkraftwerken. Deren thermische Leistung leitet die WVO in das Fernwärmenetz oder in einen Zwischenspeicher. Zeitgleich produzierte Elektrizität fließt ins Stromnetz. Bisher betreibt die Stadt neun Kilometer Leitungen. 2.500 der etwa 30.000 Haushalte beziehen bereits Fernwärme und der Ausbau ist voll im Gange. Kommunen, die einen Fernwärmenetz-Ausbau erwägen, empfiehlt der WVO-Geschäftsführer ein Ankerkunden-Konzept: „Für größere Netz-Erweiterungen suchen wir stets einen Großkunden zum Anschließen.“ Das decke den Großteil entstehender Betriebskosten ab. Die Gewinne kommen mit weiteren Kunden. „Das Klimaschutzgesetz verlangt von vielen großen Kommunen und Städten, einen Wärmeplan zu erstellen. In dessen Umsetzung spielen Wärmenetze und deren Erweiterung eine wichtige Rolle“, erklärt Florian Anders, stellvertretender Leiter des Kompetenzzentrums Wärmewende bei der KEA-BW.
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