Mittwoch, 16. April 2025

enercityKohleausstieg nimmt Formen an

[07.12.2020] enercity will weg von der Kohle. Dazu soll unter anderem ein neues Biomasseheizwerk in Hannover-Stöcken beitragen. Insgesamt will der Energiedienstleister 500 Millionen Euro in den Ausstieg investieren.
Ein neues Biomasseheizwerk in Hannover-Stöcken ist ein wichtiger Baustein in der Kohleausstiegsstrategie von enercity.

Ein neues Biomasseheizwerk in Hannover-Stöcken ist ein wichtiger Baustein in der Kohleausstiegsstrategie von enercity.

(Bildquelle: enercity)

enercity will auf dem Gelände des bestehenden Kohlekraftwerks in Hannover-Stöcken bis zum Jahr 2025 ein neues Biomasseheizwerk bauen. Die vorgesehene Anlage soll laut enercity 80 Megawatt leisten und jährlich rund 415 Gigawattstunden (GWh) Wärme für die Fernwärmeversorgung in Hannover und industrielle Abnehmer erzeugen. Die Baukosten werden mit rund 80 Millionen Euro veranschlagt. Ziel sei es, die Versorgung der Kunden mit Wärme auf Basis erneuerbarer Energiequellen zu sichern. Zudem soll der Brennstoff in erster Linie aus regionalen Quellen stammen, um lange Transportwege zu vermeiden und die regionale Wertschöpfung zu erhöhen. Nächster Schritt sei die Genehmigungsplanung.
Erst im September hatte das Unternehmen darüber informiert, bis 2025 den ersten Block seines mit Kohle betriebenen Gemeinschaftskraftwerks in Stöcken abzuschalten, 2030 den zweiten − und so das Kohlekapitel acht Jahre vor dem gesetzlichen Ende der Kohleverstromung im Jahr 2038 zu beenden. Mit vorbereitenden Maßnahmen für den Bau einer thermischen Klärschlammverwertungsanlage, die pro Jahr zusätzlich rund 50 GWh grüne Wärme erzeugen wird, hat enercity im November im hannoverschen Stadtteil Lahe begonnen. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2022 geplant. enercity investiert laut eigenen Angaben allein in dieses Projekt rund 60 Millionen Euro. Neben der Verwertung von Klärschlamm, Holz und Abfall sollen auch Industriewärme und Großwärmepumpen als Kohleersatz zum Einsatz kommen. Insgesamt seien für den Kohleausstieg rund 500 Millionen Euro vorgesehen. „Der Plan steht, die Umsetzung läuft“, sagt dazu enercity-Chefin Susanna Zapreva.
Trotz widriger Umstände erwartet enercity für das Gesamtjahr 2020 einen Umsatzanstieg von 3,1 auf 3,7 Milliarden Euro, ein Pllus von 19,4 Prozent. Bei den Gesamtinvestitionen ist ein Zuwachs von 199,4 auf 207,7 Millionen Euro – ein Plus von 4,2 Prozent – vorgesehen. Die Zahl der Mitarbeiter ist im dritten Quartal um 2,3 Prozent von 2.942 auf 3.011 gestiegen, berichtet enercity weiter. Vor allem durch die Corona-Pandemie seien jedoch ungeplante Hürden zu überwinden. Die damit einhergehende starke Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Lage werde die Zielerreichung beim operativen Ergebnis 2020 erschweren. Das Ziel einer Verdopplung des EBIT auf 220 Millionen Euro im Jahr 2025 im Vergleich zu 2016 gelte jedoch weiterhin. Als wesentliche Treiber für Veränderung habe die enercity AG nach wie vor die Digitalisierung, Innovationskraft und Klimaschutzanforderungen im Blick.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Unternehmen

Gütersloh: Rückkauf der Anteile an Stadtwerk

[14.04.2025] Die Stadt Gütersloh und die Stadtwerke Bielefeld haben sich auf zentrale Punkte für den Rückkauf der Anteile an den Stadtwerken Gütersloh verständigt. Ziel ist es, die 2002 veräußerten Gesellschaftsanteile noch in diesem Jahr zurückzuführen – vorbehaltlich der Zustimmung der politischen Gremien. mehr...

Stadtwerk am See: Vertrag mit Bürkle verlängert

[09.04.2025] Der Aufsichtsrat des Stadtwerks am See hat den Vertrag mit Geschäftsführer Alexander-Florian Bürkle ein Jahr vor Ablauf um fünf Jahre verlängert. Bürkle soll den erfolgreichen Kurs des Energieversorgers der Bodenseeregion fortsetzen. mehr...

Trianel: Fortschritte bei Nachhaltigkeitsberichterstattung

[08.04.2025] Eine aktuelle Trianel-Studie zeigt: Stadtwerke kommen bei der Umsetzung der EU-Nachhaltigkeitsrichtlinie CSRD zunehmend voran. mehr...

Stadtwerke Amberg: Übernahme von Tiefbauunternehmen

[08.04.2025] Die Stadtwerke Amberg haben zum April 2025 das traditionsreiche Tiefbauunternehmen Arbogast übernommen. Damit sichern sie 28 Arbeitsplätze, erweitern ihr Leistungsspektrum und stärken ihre Rolle in der regionalen Energiewende. mehr...

enercity: Solides Ergebnis

[04.04.2025] Das Energieunternehmen enercity ist mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2024 zufrieden. Der Umsatz lag bei 7,35 Milliarden Euro, das operative Ergebnis (EBIT) bei 389 Millionen Euro. Trotz eines Rückgangs gegenüber 2023 liegen die Zahlen über den Vorjahreswerten. mehr...

Stadtwerke Münster: Nachhaltigkeit im Fokus

[04.04.2025] Obwohl die EU die verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung erst ab 2026 vorsieht, wollen die Stadtwerke Münster bereits in diesem Jahr einen Report über ihre ökologischen, sozialen und gesellschaftlichen Leistungen vorlegen. mehr...

BET Consulting: Hölscher als Partner gewonnen

[04.04.2025] Der Energieexperte Heinz-Werner Hölscher verstärkt als assoziierter Partner das Beratungshaus BET Consulting. Mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Branche soll er insbesondere die Bereiche Netze, Wärme und erneuerbare Energien voranbringen. mehr...

MVV: Clemens übernimmt

[02.04.2025] Gabriël Clemens übernimmt ab den 1. April 2025 den Vorstandsvorsitz der MVV Energie AG. mehr...

Stadtwerke Hürth: KI-gestützte Kundenkommunikation

[02.04.2025] Die Stadtwerke Hürth setzen als erster kommunaler Versorger in Deutschland auf eine vollständig KI-gestützte Kundenkommunikation per WhatsApp. Das System beantwortet Anfragen eigenständig und automatisiert, ohne dass Mitarbeiter eingreifen müssen. mehr...

MVV/Ostrom: Kooperation für dynamische Stromtarife

[01.04.2025] Das Mannheimer Energieunternehmen MVV und der Berliner Stromanbieter Ostrom arbeiten künftig zusammen, um Haushalte bei der Nutzung dynamischer Stromtarife zu unterstützen. mehr...

Langmatz Symposium: Netzausbau verzahnen

[28.03.2025] Der gemeinsame Ausbau von Daten- und Stromnetzen stand im Mittelpunkt des diesjährigen Langmatz Symposiums. Ein Beispiel aus Österreich zeigte, wie dies funktionieren kann. mehr...

Robotron: Kooperation mit Cosmo Consult

[20.03.2025] Robotron Datenbank-Software und Cosmo Consult haben jetzt eine strategische Partnerschaft geschlossen, um die Abwicklung energiewirtschaftlicher Abrechnungsprozesse zu optimieren. Durch die Integration einer neuen Finanzbuchhaltungssoftware in die Robotron-Energiemarkt-Plattform soll der Meter-to-Cash-Prozess effizienter und nahtloser gestaltet werden. mehr...

EWP: Teil der Leipziger Energiebörse

[10.03.2025] EWP ist seit dem 27. Februar 2025 Mitglied an der Leipziger Energiebörse EEX. Damit sichert sich der Potsdamer Versorger die Möglichkeit, Strom und Gas direkt an der Börse zu handeln und so unabhängiger von Krisen am Energiemarkt zu werden. mehr...

Trianel Energieprojekte: Ganzheitlicher Ansatz

[04.03.2025] Trianel Energieprojekte hat im vergangenen Jahr das Geschäft mit erneuerbaren Energien weiter ausgebaut. Der kommunale Projektentwickler errichtete bundesweit neue Solarparks und erhielt wichtige Genehmigungen für Windkraftanlagen. mehr...

Stadtwerk am See: Ausbildung in der virtuellen Realität

[26.02.2025] Das Stadtwerk am See nutzt seit Jahresbeginn virtuelle Realität in der Ausbildung seiner Elektrotechnik-Azubis. Die Technologie ermöglicht es den Nachwuchskräften, Arbeiten im Mittelspannungsnetz realitätsnah und gefahrlos in einer virtuellen Umgebung zu trainieren. mehr...