Samstag, 23. November 2024

StromverbrauchErneuerbare decken 48 Prozent

[28.09.2020] Das ZSW und der BDEW haben aktuelle Berechnungen zum Bruttoinlandsstromverbrauch in den ersten drei Quartalen 2020 vorgelegt. Demnach deckten erneuerbare Energien rund 48 Prozent ab.

In den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 haben erneuerbare Energien mit knapp 48 Prozent fast die Hälfte des Bruttoinlandsstromverbrauchs gedeckt. Das entspricht einem Anstieg um fünf Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Zu verdanken sei dieser Anstieg vor allem den für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien günstigen Wetterverhältnissen der vergangenen Monate. Insbesondere im ersten Quartal konnte deutlich mehr Strom aus Wind erzeugt werden als im Vorjahr (Wind an Land: plus sieben Prozent, Wind auf See: plus zehn Prozent). Ungewöhnlich viele Sonnenstunden sorgten zudem für einen deutlichen Anstieg der Stromerzeugung aus Solarenergie um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Jedoch lässt sich die prozentuale Zunahme der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch nicht allein auf eine stärkere Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zurückführen. Diese trägt laut den vorgelegten Berechnungen etwa zur Hälfte des Anstiegs der Erneuerbare-Quote bei. Die andere Hälfte des Anstiegs ist auf den gesunkenen Stromverbrauch zurückzuführen. Dieser ging, vor allem coronabedingt, in den ersten drei Quartalen 2020 um knapp fünf Prozent zurück. Die Erneuerbare-Quote wird als Anteil am Stromverbrauch gemessen. Daher führt ein geringerer Verbrauch allein schon zu einem Anstieg der Erneuerbare-Quote. „Bis zum Ziel von 65 Prozent Erneuerbaren 2030 ist es noch ein weiter Weg“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Dafür brauche man eine ambitionierte EEG-Novelle. „Dass der Ökostromanteil wächst, ist eine gute Nachricht“, betont Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW.
In den ersten drei Quartalen 2020 lag die Bruttostromerzeugung laut den vorgelegten Zahlen des ZSW und BDEW bei 414 Milliarden Kilowattstunden – ein Rückgang von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (erstes bis drittes Quartal 2019: 446,7 Milliarden kWh). Insgesamt wurden gut 192 Milliarden kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (2019: 181,9 kWh). Davon stammten gut 76 Milliarden kWh aus Wind onshore, knapp 46 Milliarden kWh aus Photovoltaik, gut 37 Milliarden kWh aus Biomasse (einschließlich biogenen Siedlungsabfällen), fast 19 Milliarden kWh aus Wind offshore und gut 14 Milliarden kWh aus Wasserkraft. Aus fossilen Brennstoffen und Kernenergie wurden knapp 222 Milliarden kWh erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es 264,9 Milliarden kWh.





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