Sonntag, 13. Oktober 2024

PwC-StudieEVU sind finanziell stabil

[23.09.2020] Eine aktuelle Studie von PwC zur Finanzlage der kommunalen Versorger zeigt: Der längerfristige Trend zur finanziellen Stabilisierung der Unternehmen hält an. Für die Untersuchung wurden die wichtigsten Kennzahlen aus dem Jahr 2018 analysiert.
PwC-Studie:  Der längerfristige Trend zur finanziellen Stabilisierung der Unternehmen hält an.

PwC-Studie: Der längerfristige Trend zur finanziellen Stabilisierung der Unternehmen hält an.

(Bildquelle: PricewaterhouseCoopers (PwC))

Die wirtschaftliche Situation der kommunalen Energie- und Versorgungsunternehmen (EVU) in Deutschland ist seit einigen Jahren schwieriger geworden. Doch obwohl die Branche bei den wichtigsten Kennzahlen für das Jahr 2018 leichte Rückgänge verzeichnet, hält der längerfristige Trend zur finanziellen Stabilisierung der Unternehmen an. Das ist das Kernergebnis der Studie „Finanzierungsverhältnisse kommunaler Versorger und Konzerne“, welche die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) erstellt hat.
Eine der in der Studie untersuchten Kennzahlen ist die EBITDA-Marge, also das Ergebnis nach Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Sie erlaubt es, die Gewinne der EVU zu bewerten. Zwischen 2015 und 2017 lagen die Ergebnisse im Schnitt auf einem höheren Niveau. Für 2018 flacht es wieder ab – die EBITDA-Marge ist im Branchendurchschnitt von 14,6 Prozent (2017) auf 13,5 Prozent (2018) gesunken.

Geringes Wachstum beim Eigenkapital

Demgegenüber sind die Finanzschulden im Betrachtungszeitraum 2018 wieder gestiegen, nachdem sie 2016 und 2017 zurückgegangen waren. Die Bruttofinanzschulden der EVU stiegen im Schnitt um 12,1 Prozent. Deutlicher war der Anstieg bei den Nettofinanzschulden: Sie stiegen nach Verrechnung mit freien Kassenbeständen um zwei Prozentpunkte. Ein Grund für den Verschuldungsanstieg ist das geringere Wachstum des bilanziellen Eigenkapitals, das 2018 nur um 2,6 Prozentpunkte gestiegen ist. Bernd Papenstein, Partner bei PwC Deutschland, sagt: „Die eingetrübte Ergebnislage im Jahr 2018 hat den Bedarf der EVU an externer Finanzierung erhöht – zumal die Unternehmen nach wie vor investieren müssen.“

Verschuldung auf einem stabilen Niveau

Die bilanzielle Eigenkapitalquote – ein wesentliches Prüfkriterium für Banken und andere Fremdkapitalgeber – ist 2018 leicht gesunken, und zwar auf 36,1 Prozent (2017: 36,5 Prozent). Gleichzeitig ist die Finanzverbindlichkeitenquote leicht gestiegen, nämlich von 41,9 Prozent im Jahr 2017 auf 42,2 Prozent im Jahr 2018. Eine weitere wichtige Kennzahl der PwC-Studie ist der dynamische Verschuldungsgrad. Er ist das Verhältnis von Finanzverbindlichkeiten zu EBITDA und gilt Fremdkapitalgebern als Indikator für die Schuldtragfähigkeit. „Trotz des leichten Anstiegs bleibt der dynamische Verschuldungsgrad auf einem stabilen Niveau“, kommentiert PwC-Experte Bernd Papenstein.

Hohe Ausschüttungen belasten

Ebenfalls angestiegen sind die Ausschüttungen der EVU an die kommunalen Gesellschafter. Laut PwC lagen die Quoten von 2012 bis 2017 zwischen 88 und 92 Prozent. Im Jahr 2018 stiegen sie deutlich – von 90,5 Prozent (2017) auf 94,5 Prozent. Bernd Papenstein von PwC sagt: „Sinkende Erträge, hohe Investitionsbedarfe und hohe Ausschüttungsanforderungen – dieses Spannungsverhältnis bleibt. Aber das geringe Marktzinsniveau wirkt hier teilweise entlastend.“ Und er ergänzt: „Auch wenn die Finanzsituation der EVU im Durchschnitt stabil bleibt, kommt es auf die detaillierte Betrachtung im Einzelfall an. Denn die Spanne zwischen besonders guten und besonders schlechten Finanzlagen bei den EVU wird größer.“





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Zu sehen ist das historische Rathaus der Stadt Braunschweig.

Braunschweig: Erfolge bei Energieeinsparungen

[11.10.2024] Die Stadt Braunschweig hat einen Energiebericht für ihre städtischen Gebäude vorgelegt. Er dokumentiert, wie die Stadt in den vergangenen Jahren ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß senken konnte. mehr...

Das Bild zeigt Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack.

Schleswig-Holstein: Solar-Erlass erleichtert Planung

[11.10.2024] Der Solar-Erlass soll den Kommunen in Schleswig-Holstein als Leitfaden bei der Planung und Genehmigung von Freiflächen-Solaranlagen dienen. Die Landesregierung hat den Erlass nun grundlegend überarbeitet. mehr...

Das Bild zeigt das Zeichen H2 für Wasserstoff, das in einer Flüssigkeit schwimmt.

Rheinland-Pfalz: Potenzialregionen für Wasserstoff

[08.10.2024] Eine aktuelle Studie des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität zeigt, dass es in Rheinland-Pfalz vielversprechende Regionen für die Produktion von grünem Wasserstoff gibt. mehr...

Foto der Sprecher der Pressekonferenz zur Gründung der EnergieRegion Göttingen GmbH.

Regionale Zusammenarbeit: EnergieRegion Göttingen gegründet

[08.10.2024] Mit der Gründung der EnergieRegion Göttingen soll der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Die Gesellschaft, an der Stadt, Landkreis, Stadtwerke und EAM beteiligt sind, schafft die Grundlage für eine nachhaltige Energieversorgung. Bürger und Kommunen können sich aktiv beteiligen. mehr...

Das Bild zeigt Arbeiter auf einem Strommast.

ÜNB: Netzentgelte vorläufig festgelegt

[07.10.2024] Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber haben die vorläufigen Netzentgelte für das Jahr 2025 bekannt gegeben. Das durchschnittliche Netzentgelt steigt um 3,4 Prozent und liegt im kommenden Jahr bei 6,65 Cent pro Kilowattstunde. mehr...

Energy Sharing: Deutschland vor dem Durchbruch?

[07.10.2024] Ein neuer Gesetzesentwurf weckt nun die Hoffnung, dass Energy Sharing auch in Deutschland bald Realität werden könnte. Über die Hürden und Chancen von Energy Sharing diskutieren Expertinnen und Experten auf der diesjährigen Online-Konferenz von Exnaton am 8. Oktober. mehr...

Mehr als jede zweite in Deutschland verbrauchte Kilowattstunde Strom stammt aus erneuerbaren Energien.

BDEW/ZSW: Solarenergie geht voran

[04.10.2024] In den ersten drei Quartalen 2024 deckten erneuerbare Energien rund 56 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland, das sind vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Vor allem die Solarenergie konnte deutlich zulegen. mehr...

NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur betonte die Bedeutung der kommunalen Beteiligung.

Kommunalkongress NRW: Klimaschutz als Zukunftsinvestition

[01.10.2024] Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen stehen vor der Herausforderung, Klimaschutzmaßnahmen trotz knapper Kassen zu finanzieren. Auf dem Kommunalkongress NRW 2024 diskutierten Vertreter aus Politik und Verwaltung Lösungsansätze wie Investitionen in Erneuerbare-Energien-Projekte und Energiesparmaßnahmen. mehr...

Modellprojekt „Klima trifft Kommune“: In Osterburg entscheiden die Bürger über Klimaschutzmaßnahmen.

Osterburg: Bürgerentscheid zum Klimaschutz

[20.09.2024] Erstmals in Deutschland entscheidet die Bevölkerung über Klimaschutzmaßnahmen per Bürgerbegehren und Bürgerentscheid. In der Gemeinde Osterburg steht die Radverkehrsplanung im Mittelpunkt. mehr...

Leizigs OB Burkhard Jung

Ostdeutschland: Faire Netzentgelte gefordert

[13.09.2024] Die positiven Effekte der Energiewende dürfen für die Menschen keine abstrakten Zahlen bleiben, sagt Burkhard Jung, Vizepräsident des Deutschen Städtetags. Der Leipziger Oberbürgermeister fordert finanzielle Beteiligungsmodelle und faire Netzentgelte für ostdeutsche Städte. mehr...

ERK: Deutschland könnte Klimaziele verfehlen

[12.09.2024] Laut einer aktuellen Unterrichtung der Bundesregierung besteht das Risiko, dass Deutschland seine Klimaziele im Rahmen der EU-Klimaschutzverordnung bis 2030 nicht erreicht. Insbesondere die Sektoren Gebäude und Verkehr sind betroffen. mehr...

Umweltbundesamt: Klimaschutzbericht vorgelegt

[11.09.2024] Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind 2023 laut einer Schätzung des Umweltbundesamts um rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der Klimaschutzbericht 2024, den die Bundesregierung dem Bundestag vorgelegt hat, dokumentiert diese Entwicklung und den Fortschritt der Klimaschutzmaßnahmen. mehr...

Freiflächen-PV-Anlage im Landkreis Cochem-Zell.

Rheinland-Pfalz: Rekordzubau bei Erneuerbaren

[10.09.2024] Im Jahr 2023 gab es in Rheinland-Pfalz einen starken Ausbau der erneuerbaren Energien. Mit rund 980 Megawatt an neuen Photovoltaikanlagen und 146 Megawatt an Windkraftanlagen wurde der bisher höchste Zubau erreicht. mehr...

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: Die neue Strategie legt besonderen Wert auf eine sichere und bezahlbare Energieversorgung.

Nordrhein-Westfalen: Strategie für Klimaneutralität

[10.09.2024] Nordrhein-Westfalen will die erste klimaneutrale Industrieregion in Europa werden. Die Landesregierung hat jetzt eine neue Energie- und Wärmestrategie vorgelegt. mehr...

Geothermiebohrung: Genehmigungsverfahren für Erdwärmeanlagen sollen beschleunigt werden.

Bundesregierung: Gesetz pro Geothermie

[09.09.2024] Die Bundesregierung hat Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht, um die Genehmigungsverfahren für Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeicher zu beschleunigen. mehr...