Stadtwerke BielefeldHybridspeicher geht in Betrieb
Wenn Windräder oder Solaranlagen zu viel Strom produzieren, der gerade nicht gebraucht wird, geht er verloren. Scheint die Sonne nur zurückhaltend, ist auch mal zu wenig Strom verfügbar. Regenerative Energien sind schlichtweg schwerer planbar, als konventionelle. Die Stadtwerke Bielefeld wollen mit einem neuartigen Projekt Teil der Lösung sein. Mit dem Hybridspeicher, der jetzt auf dem Betriebshof in Schildesche in Betrieb geht, lässt sich Strom speichern und zu Zeiten von Windflaute und Dunkelheit wieder abgeben (wir berichteten). „Wir sind stolz, dieses Projekt in so kurzer Zeit realisiert zu haben. Planung und Umsetzung sind innerhalb von nur anderthalb Jahren geschehen“, sagten die Geschäftsführer der Stadtwerke Bielefeld Rainer Müller und Martin Uekmann.
Seit Ende vergangenen Jahres wird das innovative Projekt baulich umgesetzt. Mithilfe der Firma Intilion aus Paderborn haben die Stadtwerke den Speicher in ehemaligen Räume einer Schaltanlage des Kraftwerks auf dem Gelände an der Schildescher Straße errichtet. „Das Besondere an unserer Anlage ist, dass wir sie in einem unserer bestehenden Gebäude untergebracht haben. Das ist nach unseren Recherchen in dieser Größenordnung einzigartig in Deutschland. Üblicherweise werden diese Speicher in Seecontainern untergebracht. Mit 5,5 Millionen Euro sind wir außerdem voll im Kostenrahmen geblieben, der von Anfang an gesteckt war“, erklärte Projektleiter Klaus Danwerth. Zum Hybrid wird der Speicher dadurch, dass er nicht nur überschüssigen Strom speichern und wieder abgeben, sondern die Energie auch zum Aufheizen des Fernwärmewassers nutzen kann. In Norddeutschland gibt es aktuell nur eine Anlage in Bremen, die ähnlich funktioniert wie die der Stadtwerke Bielefeld. Am 29. Juli 2020 ging der Hybridspeicher nun in Betrieb und steht in Zukunft auch zur Vermarktung bereit. Die Stadtwerke wollen gespeicherten Strom unter anderem dem übergeordneten Netzbetreiber Tennet zur Verfügung stellen, um Netzschwankungen auszugleichen.
Der Hybridspeicher besteht aus zwei Teilen. Der erste Anlagenteil ist ein Batteriespeicher, bestehend aus 22.173 NMC-Zellen, die seriell zu Batteriemodulen verschaltet sind. Aufgestellt wurden sie in einem Raum der früheren Schaltanlage im Kraftwerk. Die Batterien haben zusammen eine Kapazität von fast acht Megawatt. Der zweite Anlagenteil besteht aus zwölf Widerstandsheizern, die die Wärme für das Fernheiznetz erzeugen können. Diese enthalten jeweils acht Heizelemente mit einer Leistung von je 80 Kilowatt und sind in der Turbinenhalle des Heizkraftwerks aufgestellt. Die Anbindung der Großbatterie sowie der Widerstandsheizer an das Sechs-Kilovolt-Kraftwerksnetz erfolgt über drei Gießharztransformatoren. Die Besonderheit bei diesem System der Sektorenkopplung ist, dass die Batterieanlage deutlich kleiner dimensioniert werden kann, ohne die Kapazität und Leistung zu reduzieren.
Iqony: Batteriespeicher für Bahn
[15.11.2024] Ab 2026 wird die Deutsche Bahn den Iqony-Batteriespeicher „Steady Green Energy“ in Duisburg-Walsum nutzen, um ihr Ökostromportfolio zu flexibilisieren. Der 200-Megawattstunden-Speicher wird von Fluence, einem Joint Venture von Siemens und AES, gebaut. mehr...
Landkreis Wunsiedel: Mega-Batteriespeicher startet
[11.11.2024] Im Landkreis Wunsiedel wurde einer der größten Batteriespeicher Deutschlands eingeweiht. Es ist ein weiteres Projekt des WUNsiedler Wegs Energie. mehr...
ABO Energy: Zuschlag für Hybridprojekt
[18.10.2024] Das Unternehmen ABO Energy hat von der Bundesnetzagentur den Zuschlag für ein Hybridprojekt im baden-württembergischen Großrinderfeld erhalten, das eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit einem Batteriespeicher kombiniert. mehr...
E.ON: Speicherpotenzial von E-Autos nutzen
[15.10.2024] Eine Schwarmbatterie aus Elektroautos, die vorbereitet sind für das bidirektionale Laden, könnte rechnerisch die Stromproduktion von mehreren Gaskraftwerken ersetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Potenzialanalyse von E.ON Deutschland. mehr...
WEMAG: Pionier bei Batteriespeichern
[18.07.2024] Vor zehn Jahren hat die WEMAG ein Batteriekraftwerk in Betrieb genommen. Jetzt feierte der Schweriner Energieversorger das Jubiläum der Anlage. mehr...
Energiespeicherung: Die Rolle von Großspeichern
[15.07.2024] So vielschichtig das Energiesystem ist, so vielschichtig sind auch die Speichertechnologien, die für die Energiewende benötigt werden. Sie ermöglichen Energieeffizienz, Versorgungssicherheit und Flexibilität auf allen Ebenen. Ein Überblick. mehr...
EWR: Batteriespeicher für Worms
[04.07.2024] Ein Batteriespeicherkraftwerk mit einer Leistung von 30 Megawatt will das Wormser Unternehmen EWR bauen und betreiben. Die Batteriemodule kommen von Tesvolt. mehr...
VERBUND: Großspeicher für Bayern und Hessen
[13.06.2024] Drei weitere VERBUND-Batteriegroßspeicher wurden in Bayern und Hessen in Betrieb genommen. mehr...
Stadtwerke Flensburg: Zweiter Speicher mit Elektrodenkessel
[07.06.2024] Die Stadtwerke Flensburg haben jetzt den zweiten Wärmespeicher und den zweiten Elektrodenkessel in Betrieb genommen. mehr...
Uniper: Batteriespeicher am Kraftwerk Heyden
[29.05.2024] Der Energiekonzern Uniper plant am Kraftwerksstandort Heyden in Petershagen den Bau eines Batteriespeichers mit einer Kapazität von 100 Megawattstunden. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Speicherspezialisten NGEN umgesetzt. mehr...
Deutsche Telekom: Batteriegroßspeicher in Betrieb
[07.05.2024] Im Münster hat die Deutsche Telekom jetzt mit seiner Tochtergesellschaft PASM die ersten Batteriegroßspeicher für die Integration erneuerbarer Energien in Betrieb genommen. mehr...
Kisters: Batteriespeicher optimal vermarkten
[20.03.2024] Zusätzliche Erlöse durch die Optimierung von Batteriespeichern an Erzeugungsparks und Energiesystemen jeder Größe sind mit der Kisters-Optimierungssoftware möglich. mehr...
Hybridkraftwerke: Die kommunale Kraft der Energiewende
[28.02.2024] Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien gewinnen Speicherkapazitäten und Flexibilitätsoptionen an Bedeutung. Trianel stellt sich dieser Herausforderung mit Hybridkraftwerken und dem Bau eigener Umspannwerke. mehr...
Iqony: Wärmewende für Schalke
[19.01.2024] In Gelsenkirchen entsteht ein Fernwärmespeicher, der das lokale Fernwärmenetz etwa ein Wochenende lang versorgen kann. Gebaut wird er von Iqony. mehr...
Stade: 70.000 Euro für Batteriespeicher
[18.01.2024] Die Hansestadt Stade fördert seit Jahresbeginn den Einbau von Batteriespeichern für Photovoltaikanlagen. Insgesamt stehen 70.000 Euro zur Verfügung. mehr...