Freitag, 22. November 2024

CuxhavenEnergie aus Bioabfällen

[23.07.2020] Ein Leuchtturmprojekt im Elbe-Weser-Dreieck soll Energie aus Bioabfällen schaffen. Dazu schlossen sich mehre Landkreise und die Stadt Cuxhaven zusammen.
v.l.: Peter Bohlmann (LK Verden)

v.l.: Peter Bohlmann (LK Verden), Bernd Lütjen (LK Osterholz), Uwe Santjer (Stadt Cuxhaven) und Kai-Uwe Bielefeld (LK Cuxhaven) bei der Vertragsunterzeichnung.

(Bildquelle: Stadt Cuxhaven)

Gemeinsam wollen die Landkreise Cuxhaven, Osterholz und Verden sowie die Stadt Cuxhaven Bioabfälle nachhaltiger, klimafreundlicher und effektiver verwerten. Wie die Stadt Cuxhaven mitteilt, sollen statt der bislang verbreitet noch üblichen einfachen Kompostierung in offenen Mieten neben der Herstellung von hochwertigem Kompost zukünftig auch die energetischen Potenziale aus den Bioabfällen genutzt werden. Dazu bedarf es einer modernen Bioabfallvergärungsanlage. Das bei der kontrollierten Vergärung von Bioabfällen in einer solchen Anlage gewonnene Gas könne zu Bioerdgas aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist werden. In einem weiteren Schritt könne aus dem Biogas Bio-Wasserstoff, also grüner Wasserstoff, gewonnen werden. Wegen dieser Zukunftsperspektive gilt das Projekt der vier kommunalen Partner als Leuchtturmprojekt im Elbe-Weser-Dreieck, berichtet die Stadt weiter.
Eine Bioabfallvergärungsanlage, die die Bioabfälle der vier beteiligten Kommunen aufnehmen könnte, existiere in der Region bisher nicht. Die Abfallmengen eines einzelnen Landkreises reichen nicht aus, eine Bioabfallvergärungsanlage wirtschaftlich zu betreiben. Die Wirtschaftlichkeitsschwelle werde erst ab einer Jahresmenge von circa 30.000 Tonnen Bioabfall erreicht. Daher bot sich eine Zusammenarbeit der benachbarten Landkreise an. Die Anlage werde neben der Verwertung der Bioabfälle zu hochwertigem Kompost auch Biomethan erzeugen und aufbereiten. Das Gas werde anschließend in das Erdgasnetz eingespeist. Durch die geplante Bioabfallvergärungsanlage können pro Jahr voraussichtlich 2.000 bis 3.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Die Inbetriebnahme ist für Mitte 2023 geplant. Die voraussichtlichen Investitionskosten belaufen sich auf circa 19 Millionen Euro.
Als erster und wichtiger Meilenstein des Vorhabens sei zwischen den vier kommunalen Partnern nun ein öffentlich-rechtlicher Vertrag über die Gründung der Kommunalen Entsorgungsanstalt Nord-Niedersachsen (KENN) als gemeinsame kommunale Anstalt öffentlichen Rechts geschlossen worden. „Dieses Projekt ist besonders, weil die Kooperation von vier kommunalen Partnern zum Thema Bioabfallverwertung in der Form einzigartig ist. Diese Kooperation gilt es erfolgreich umzusetzen – vor allem mit Blick auf die umweltfreundliche Energiegewinnung. Dazu zählen dann auch dazugehörige Fahrzeuge, die mit Wasserstoff fahren. Ein wichtiger Schritt, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, erklärt Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer.





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