EU-WasserstoffstrategieViel Lob, wenige rechtliche Zweifel

Wasserstoff wird auch in Zukunft für viele verschiedene Anwendungen komprimiert und in Stahltanks transportiert werden müssen.
(Bildquelle: Frank Urbansky)
Die EU-Kommission hat am 8. Juli 2020 Strategien zum Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft und zur Integration des Energiesystems vorgelegt. „Wir begrüßen, dass sich die EU-Kommission diesen zwei wichtigen Themenfeldern zur Dekarbonisierung der Energieversorgung annimmt“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Damit setze die EU-Kommission wichtige Impulse für einen Markthochlauf von Wasserstoff und zur Sektorkopplung in Europa. Allerdings sehe man mit Blick auf die anstehende rechtliche Umsetzung noch Nachbesserungsbedarf. „Positiv ist hier vor allem die Einführung einer einheitlichen Definition klimaneutraler Gase auf Basis der Treibhausgasintensität, verbunden mit einem EU-weiten Herkunftsnachweissystem sowie die grundsätzliche Anwendung der Gasbinnenmarktregeln auf Wasserstoff“, erklärt Andreae weiter. Der Fokus auf den vorrangigen Einsatz von Wasserstoff in der Industrie und im Verkehr ohne Einbeziehung des Wärmemarkts greife aus Sicht des BDEW aber zu kurz
„Die Dekarbonisierung in der Europäischen Union kann nur mit einem sektorenübergreifenden und ganzheitlichen Ansatz gelingen. Die heute veröffentlichten Strategiepapiere der Europäischen Union verfolgen diesen Ansatz“, kommentiert Michael Ebling, Präsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU). Richtig sei, dass die EU-Kommission die Idee eines integrierten, kreislauforientierten Energiesystems verwirklichen wolle, das vor allem Energieeffizienz, Sektorenkopplung und Nachhaltigkeit in den Fokus rückt. Dabei sollten Elektrifizierung im Endverbrauch dort vorangebracht werden, wo es volkswirtschaftlich effizient sei. In anderen Bereichen müssten Wasserstoff und erneuerbare Brenn- und Kraftstoffe stärker zum Einsatz kommen. Für die Kommunalwirtschaft sei die Stärkung der Fernwärme als Beitrag zur Wärmewende, die Abschaffung von Doppelbelastungen für Speicher sowie neue Fördermöglichkeiten für den Ausbau erneuerbarer Energien wichtige Elemente der Kommissionsstrategie.
„Das ambitionierte Ziel der Europäischen Kommission, bis zum Jahr 2030 erneuerbaren Wasserstoff im Umfang von 40 Gigawatt Elektrolyseleistung zu produzieren, ist ein starkes Signal. Es markiert gleichzeitig einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg hin zu einem integrierten europäischen Energiesystem, in dem Wasserstoff eine tragende Säule sein wird“, sagt Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Zum Transport der zu erzeugenden Wasserstoffmengen sei die Beimischung von Wasserstoff in das bestehende Erdgasnetz unerlässlich. Der DVGW habe bereits eine umfangreiche Überarbeitung seines Regelwerks eingeleitet, um eine Einspeisung von bis zu 20 Volumenprozent zu ermöglichen und dabei gleichzeitig die Anwendungen zu schützen. (ur)
BDEW: Mehr Effizienz für Energiewende
[04.04.2025] Der BDEW fordert eine Kurskorrektur bei der Energiewende. Sie müsse effizienter, praxistauglicher und unbürokratischer werden. mehr...
Thüga: Kritik an Plänen der BNetzA
[02.04.2025] Die Pläne der Bundesnetzagentur zur Regulierung der Stromnetzbetreiber stoßen auf scharfe Kritik: Laut Thüga würden sie die Renditen drastisch senken und Investitionen in den Netzausbau erschweren. mehr...
Interview: Weiterbildung als Renditebringer
[31.03.2025] Die kommunale Versorgungswirtschaft ist vom Fachkräftemangel stark betroffen. Warum Weiterbildungsmaßnahmen gerade in dieser Situation eine strategische Notwendigkeit sind, erklärt Christina Zenke, Leiterin der VKU Akademie, im Interview mit stadt+werk. mehr...
Lausitz: Bewerbung als Net Zero Valley in Brüssel
[24.03.2025] Die Lausitz strebt an, Europas erstes Net Zero Valley zu werden. In Brüssel präsentierten Vertreter der Region gemeinsam mit den Staatssekretären Sachsens und Brandenburgs ihre Bewerbung für das EU-Programm, das saubere Technologien und nachhaltige Industrien fördert. mehr...
Metropolregion Nordwest: Förderung von Projekten zur Energietransformation
[12.03.2025] Die Metropolregion Nordwest fördert mit insgesamt 500.000 Euro sechs innovative Projekte zur Energietransformation. Dabei stehen der Einsatz Künstlicher Intelligenz, die Fachkräftegewinnung, der Netzausbau sowie die Akzeptanzsteigerung der Energiewende im Fokus. mehr...
VKU: Neustart der Energiewende gefordert
[11.03.2025] Der VKU fordert einen Neustart der Energiewende mit einem klaren Fokus auf Kosteneffizienz. In einem aktuellen Positionspapier schlägt der Verband konkrete Maßnahmen vor, um steigende Netzentgelte zu begrenzen, die Finanzierung der Wärmewende zu sichern und den Ausbau erneuerbarer Energien systemdienlicher zu gestalten. mehr...
Wärmewende: Verbände appellieren an neue Bundesregierung
[05.03.2025] Ein breites Bündnis von Verbänden fordert die Politik auf, die Wärmewende mit klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen voranzutreiben. In einem gemeinsamen Appell drängen sie auf eine sozialverträgliche und praxistaugliche Strategie, um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zu beschleunigen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Förderung für Projekt zur Bioökonomie
[28.02.2025] Mit dem Transformationscluster BioökonomieREVIER erhält das Rheinische Revier eine zentrale Plattform für die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Bioökonomie. mehr...
EU: Stellungnahmen zum Clean Industrial Deal
[28.02.2025] Der von der EU-Kommission vorgestellte Clean Industrial Deal soll Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Industrie klimaneutral umgestalten. Unterschiedliche Stellungnahmen hierzu haben jetzt Thüga, Bitkom und BEE abgegeben. mehr...
BDEW: Verband fordert klare Energiepolitik
[24.02.2025] Nach der gestrigen Bundestagswahl zeichnet sich eine Koalition aus CDU/CSU und SPD ab. Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, mahnt zügige Verhandlungen an und fordert eine entschlossene Energiepolitik. mehr...
dena: Klare Regeln für die Energiewende
[19.02.2025] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ein Impulspapier mit Empfehlungen für eine konsequente Energie- und Klimapolitik vorgelegt. Sie fordert verlässliche Rahmenbedingungen, eine bessere Abstimmung zwischen den politischen Ebenen und eine gesicherte Finanzierung der Energiewende. mehr...
Schleswig-Holstein: Zentrum für Energiewendeforschung gegründet
[14.02.2025] Schleswig-Holstein hat zum Jahresbeginn 2025 ein Landeskompetenzzentrum Energiewendeforschung eingerichtet. Es soll die Energiewendeforschung im Land bündeln, Innovationen vorantreiben und eine zentrale Rolle in der wissenschaftlichen Begleitung der Transformation zur Klimaneutralität spielen. mehr...
BDEW: „Energie, die Zukunft schafft“
[12.02.2025] Der BDEW gibt Handlungsempfehlungen zur Bundestagswahl und für die neue Bundesregierung. Wichtige Punkte sind: das Gesamtsystem in den Blick nehmen, Effizienzpotenziale heben, Weichen für neue steuerbare Leistung jetzt stellen und Versorgungssicherheit gewährleisten. mehr...
Rheinland-Pfalz: Erneuerbare gewinnen an Fahrt
[29.01.2025] Beim Ausbau der erneuerbaren Energien hat Rheinland-Pfalz seine Ziele für 2024 übertroffen. Mit deutlichen Zuwächsen bei Wind- und Solarenergie sieht sich das Land auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2040. mehr...
Bundestag: Einigung über einige Energiegesetze
[27.01.2025] Der BDEW begrüßt die fraktionsübergreifende Einigung bei zentralen Energiegesetzen durch SPD, Bündnis 90/Die Grünen und CDU/CSU. mehr...