Redispatch 2.0Was Verteilnetzbetreiber tun müssen
Wenn der neue und deutlich erweiterte Redispatch-2.0-Prozess in Kraft tritt, werden Verteilnetzbetreiber (VNB) zu einer tragenden Säule des Redispatchings. Ebenso wie die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) müssen sie ihre Netze wegen der zu erwartenden Belastung modellieren und prognostizieren und dabei auch EE-Anlagen, KWK-Anlagen und Speicher ab 100 kW einbeziehen. Das erfordert Anpassungen in Leitsystemen, insbesondere zur Erstellung von viertelstundenscharfen Prognosen und umfangreichen Netzsicherheitsrechnungen, in der Bilanzierung und auch in den Konzepten zur Informationssicherheit. Redispatch 2.0 bringt für fast alle Marktakteure neue Prozesse und Verpflichtungen, die eine intensive Vorbereitung in einem engen Zeitrahmen bis zum 1. Oktober 2021 bedürfen.
Kisters unterstützt die betroffenen Unternehmen mit prozessorientierten Software-Lösungen und fachlicher Beratung. „Prognosen, Netzsicherheitsrechnungen und Netzmodellierung gehören seit Jahrzehnten zu unseren Kernkompetenzen. Diese Erfahrung haben wir in rollenspezifische Redispatch-Lösungen eingebracht, die sowohl mit Bestandssystemen als auch mit Drittsystemen verwendet werden können. Damit werden Verteilnetzbetreiber geeignete Redispatch-Maßnahmen ableiten und auch die davon abhängigen Kommunikations- und Steuerungsprozesse durchführen können“, erklärte Volker Bühner, Leiter Geschäftsbereich Energie bei Kisters.
Das Ziel der neuen Regelungen sei, für jeden Netzengpass unter Einhaltung der Netz- und Versorgungssicherheit eine kostenoptimale Gesamtlösung zu finden. Dafür ist es erforderlich, im Vorfeld basierend auf Prognosen und Planwerten die Wirksamkeit und die Kosten möglicher Maßnahmen bewerten und abwägen zu können. Die Netzbetreiber definieren dann auf den verschiedenen Netzebenen in einem engen Abstimmungsprozess geeignete Redispatch-Maßnahmen, um erkennbare Netzengpässe zu umgehen. Während bisher der vorausschauende und auf Planwerten basierende Redispatch einzig Aufgabe der ÜNB war, sind zukünftig auch die VNB involviert. Sie werden ihre Leitsysteme anpassen müssen, um dedizierte viertelstundenscharfe Prognosen und umfangreiche Netzsicherheitsberechnungen (NSR) durchführen zu können.
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