Stadtwerke MünchenFernkälteleitung für die Cool City 2.0
Keine stromfressende Klimaanlage auf dem Dach und trotzdem wohltemperierte Räume für Gewerbe, Handel und Wohnungen: Das schafft die M-Fernkälte der Stadtwerke München (SWM). Immer mehr Gebäudeeigentümer entscheiden sich laut den SWM für diese klimafreundliche Art der Kühlung. Um die steigende Nachfrage decken zu können, werde das Fernkältenetz in der Münchner Innenstadt mit seinen bisher drei Kältezentralen seit Jahren kontinuierlich ausgebaut. Jetzt beginnen die Arbeiten für den Anschluss eines weiteren Erzeugungsstandorts. Ab Ende 2021 soll unter anderem mit Geothermie erzeugte Kälte vom Energiestandort Süd in Sendling durch die Isarvorstadt und Ludwigsvorstadt in die City strömen. In die Gesamtbaumaßnahme aus Erzeugung und Leitungsbau investieren die SWM rund 80 Millionen Euro.
In den Sommermonaten erwärmt sich gerade die Innenstadt immer stärker. Ein Mittel dagegen ist Fernkälte. „Wir erzeugen die Fernkälte zentral und verteilen sie über Rohrleitungen an die Abnehmer. Erneuerbare Energien leisten einen erheblichen Beitrag zur Kälteerzeugung. Dadurch sinkt die CO2-Belastung deutlich“, erklärt Helge-Uve Braun, Technischer Geschäftsführer der SWM. Zudem entfielen individuelle Klimaanlagen in den Gebäuden und deren Abwärme vor Ort. Damit wirke die Fernkälte der sommerlichen Hitzeglocke über der Innenstadt sowie der Gesamterwärmung Münchens entgegen. Die rund fünf Kilometer lange Kälte-Transportleitung wird von der Schäftlarnstraße bis zum Anschluss ans Innenstadtnetz am Stachus gebaut, berichten die Stadtwerke. Vorarbeiten laufen bereits seit Ende März. Die gesamte Baumaßnahme soll bis Herbst 2021 abgeschlossen sein.
Schon mehr als 60 Hotels, Bürogebäude und Warenhäuser allein in der City werden von den SWM mit klimafreundlicher M-Fernkälte versorgt, der Anschluss von rund 60 weiteren Immobilien sei bereits in der Projektierung. Das Innenstadtnetz sei aktuell gut zwölf Kilometer lang und wachse jedes Jahr weiter. Hier werde in bislang drei Fernkältezentralen die natürliche Energie des unterirdisch fließenden Westlichen Stadtgrabenbachs genutzt – im Winter ausschließlich, sonst unterstützt von Kompressionskältemaschinen. Die Nutzung des kalten Bachwassers ermöglicht laut den Stadtwerken eine Energieeinsparung gegenüber individuellen Kälteanlagen von rund 70 Prozent.
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